Rahmenvereinbarung für flüssigkeitsdichte Schutzanzüge Typ 3B

Gegenstand der Beschaffung sind flüssigkeitsdichte Schutzanzüge des Typs 3B, die als Teil der persönlichen CBRN-Schutzausrüstung (CBRN-PSA) des Bundes für Einsatzkräfte auf Zivilschutzfahrzeugen vorgesehen sind. Die Anzüge dienen dem Schutz vor Kontakt mit festen und flüssigen, chemischen, biologischen und radioaktiven Stoffen in kontaminierten Umgebungen. Die zu beschaffenden Schutzanzüge müssen mit der vorhandenen CBRN-PSA des Bundes, insbesondere der Atemschutzmaske M2000 und den CBRN-Schutzstiefeln, kompatibel sein. Die integrierten Füßlinge mit Tropfrand müssen zu den vorgesehenen CBRN-Schutzstiefeln passen. Die Anzüge sollen über zwei Ärmelabschlüsse mit Gummizug und Daumenschlaufen verfügen, wobei der innere Ärmelabschluss mit Daumenschlaufe über die Unterziehhandschuhe und der äußere über die CBRN-Butylhandschuhe gezogen wird. Die Bewegungsfreiheit und der Tragekomfort der Einsatzkräfte dürfen nicht wesentlich eingeschränkt werden. Die Anzüge müssen in den Standardgrößen des Anbieters verfügbar sein und eine Körpergröße von 1,60 m bis 1,95 m abdecken. Die Materialdichte der Anzüge muss mindestens 150 g/m² betragen. Bei der Prüfung nach DIN EN 14325 muss die Abriebfestigkeit Klasse 6 (>2000 Zyklen), die Biegerissfestigkeit mindestens Klasse 4 (>15000 Zyklen), die Weiterreißfestigkeit mindestens Klasse 1 (>10 N), die Zugfestigkeit mindestens Klasse 3 (>130 N) und die Durchstichfestigkeit mindestens Klasse 2 (>14 N) erreichen. Alle Verbindungen, Verklebungen, Reißverschlüsse und zusätzlichen Bauteile müssen den Anforderungen an die Beständigkeit gegen Chemikalien, Kampfstoffe, biologische Gefahrstoffe und radioaktive Partikel entsprechen. Reißverschlüsse müssen mit einer Spritzschutzabdeckung durch eine Klebeband-Fixierung versehen sein. Die Anzüge müssen an gut sichtbarer Stelle mit der Bezeichnung "BUND" dauerhaft gekennzeichnet sein. Die Lagerdauer der Anzüge muss mindestens 10 Jahre nach Herstellungsdatum betragen, wobei die Anzüge bei Anlieferung höchstens 6 Monate alt sein dürfen. Die dauerhafte Lagertemperatur soll zwischen 0 °C und +20 °C liegen, kurzzeitig zwischen -5 °C und +35 °C, und die maximale Lagerfeuchte darf 60 % nicht überschreiten. Die Permeationsbeständigkeit der Schutzanzüge muss gegen Methanol, n-Hexan, Toluol, Diethylamin, Natronlauge 30 %, Schwefelsäure 95 %, Aceton, Acetonitril, Ethylacetat, Schwefelkohlenstoff und Tetrahydrofuran gemäß EN ISO 6529/ DIN EN 14325 einen Permeationswiderstand von 240 Minuten der Klasse 5 erreichen. Zusätzlich muss die Durchdringungsbeständigkeit gegen die chemischen Kampfstoffe Tabun (GA), Sarin (GB), Soman (GD) und VX über eine Dauer von jeweils 24 Stunden nachgewiesen werden. Die Schutzanzüge müssen gemäß DIN EN 14126 beständig gegen die Durchdringung von biologischen Erregern (Toxine, Viren und Bakterien) und gemäß DIN EN 1073 - 2 gegen die Durchdringung von radioaktiven Partikeln sein.