Sanierung elektrotechnische Anlage Wohnhochhaus Leipzig

Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH beabsichtigt die Sanierung der elektrotechnischen Anlage eines Wohnhochhauses mit 16 Etagen (Typ PH16) in der Stuttgarter Allee 17 in Leipzig. Das Gebäude wurde vor etwa 40 Jahren in Plattenbauweise errichtet und beherbergt 132 Wohnungen. Die Maßnahme umfasst die Erneuerung nahezu der gesamten Niederspannungsanlage, beginnend am Hausanschluss. Ein Kabelverteilerschrank wird installiert, von dem aus ein Stromschienensystem zur Versorgung der Obergeschosse verlegt wird. Dieses System wird parallel zur bestehenden Stromversorgung errichtet, um die Stromunterbrechungen während der Bauzeit zu minimieren. An das Schienensystem werden neue Zählerschränke in den bestehenden Elektroräumen der Etagen angeschlossen. Von diesen zentralen Zählerplätzen führen Wohnungszuleitungen in Brandschutzkanälen (I90) zu den einzelnen Mietbereichen. Für zukünftige Nachrüstungen werden Leerrohre mit Zugdraht von den Etagenverteilerräumen zu den Wohnungen verlegt. Die Durchführungen von Steigleitungen müssen brandschutztechnisch zertifiziert verschlossen werden. In Mietbereichen, Fluren und Treppenräumen werden Leitungen unter Putz, in Kanälen oder hinter Verkleidungen geführt. In Keller- und Dachgeschossen sowie Technik- und Abstellräumen erfolgen Leitungsführungen in Installationsrohren und auf Kabelträgersystemen. Die Niederspannungsanlagen in den Wohnungen werden komplett erneuert. Vor der Installation in den Wohnungen sind Begehungen mit den Mietern zur Bestandsaufnahme und zur Abstimmung der Baufreiheit durchzuführen. Die Arbeiten sind so zu planen, dass am Ende des Arbeitstages mindestens ein Teil der Wohnung wieder mit Strom versorgt werden kann. Während der Stromunterbrechung werden den Mietern Baustrom, Baubeleuchtung und eine mobile Kochplatte zur Verfügung gestellt. Der Umbau pro Wohnung soll maximal zwei Tage dauern. Die Leitungszuführungen zu Steckdosen und Verbrauchern erfolgen über Leitungsführungs- und Sockelleistenkanäle. Bei der Erneuerung von Leitungen zu Deckenleuchtenauslässen sind grundsätzlich Aufputzkanäle zu verwenden, es sei denn, Mieter wünschen eine verdeckte Verlegung in Plattenfugen, was jedoch den Hinweis auf nachträgliches Streichen durch den Mieter erfordert. Individuelle Anpassungen in den Wohnungen sind nach Absprache mit dem Bauherrn möglich. Bereits normgerecht erneuerte Installationsteile können nach Prüfung übernommen werden. Steuerleitungen von Lichttastern können nach Prüfung weiterverwendet werden, neu zu installierende Taster erfordern neue Leitungen. Die Leitungstrassen zu den Wohnungen müssen vor der Wohnungssanierung errichtet werden. Die Beleuchtungsanlage in allen Allgemeinbereichen wird erneuert, wobei in Fluren und Treppenräumen eine Mindestbeleuchtungsstärke von 30 lx einzuhalten ist. Eine neue Sicherheitsbeleuchtungsanlage für Fluchtwege wird errichtet, mit einer Zentralbatterieanlage für eine Stunde Überbrückungszeit, da eine Netzersatzanlage (Dieselaggregat) vorhanden ist. Die Netzersatzanlage wird neu angeschlossen. Die Zentralbatterieanlage wird im Keller platziert. Bauliche Maßnahmen für diesen Raum werden vom Bauherrn vorab realisiert. Die Rampe und der Weg zum Seiteneingang erhalten eine Mindestbeleuchtung von >3 lx. Die Beleuchtung unter den Vordächern im Eingangsbereich wird erneuert. In den Bädern werden Wandleuchten (Spiegelleuchten) der erforderlichen Schutzart installiert. Mieterinstallationen, die nicht der Schutzart entsprechen, sind zu demontieren. Vorhandene Leuchten in Wohnräumen werden demontiert und nach Erneuerung der Zuleitung wieder montiert. Die Beleuchtungssteuerung im Keller erfolgt mit Ausschaltungen in Räumen und Bewegungsmeldern in Gängen. Hausanschlussraum, Technikräume, Abstellräume und Kellergänge werden mit Wannenleuchten ausgestattet. Für Treppenräume werden Wandleuchten und eine Tasterschaltung mit Treppenhaussteuerung (in drei Bereiche aufgeteilt) installiert. Im Haupttreppenraum schalten sich Sicherheitsleuchten dämmerungsgesteuert ein, um eine Grundbeleuchtung zu gewährleisten. Die Brandmeldeanlage bleibt während der Bauzeit aktiv; Melder sind bei Arbeiten zu schützen und nach Abschluss wieder freizulegen. Einzelne Melder können versetzt und der Überwachungsbereich erweitert werden. Alle Bohrungen und Aussparungen müssen brandschutztechnisch verschlossen werden, insbesondere solche, die Brandabschnitte überschreiten (E90). Schäden an Wand- und Deckenanstrichen sowie Tapeten sind fachgerecht zu beheben. Sämtliche Altinstallationen, auch in Kellern, sind zu demontieren und zu entsorgen.