Fahrleitungsanlage für Hannover

Die Ausschreibung umfasst die Lieferung und Installation von Fahrleitungssystemen für die Stadtbahn Hannover, wobei allgemeingültige, nicht standortbezogene Informationen zum im Einsatz befindlichen System der Fahrleitung der Hannoverschen Verkehrsbetriebe definiert werden. Die Fahrleitung ist für einen Temperaturbereich von -30° C bis +40° C auszulegen. Mastgründungen werden als unbewehrte Beton-Blockfundamente oder Stahlrohr-Fundamente erstellt. Masten bestehen aus Stahlgüte mind. S 235 JR und sind werkseitig feuerverzinkt. Wandanker werden als Mast-Ersatz für die Befestigung von Tragwerken verwendet. Das Fahrleitungsnetz unterteilt sich in Hochketten-Fahrleitung (Strecke oberirdisch), Einfach-Fahrleitung mit Verstärkungsleitung und Stromschiene (Strecke unterirdisch) sowie Einfach-Fahrleitung und Stromschiene (Betriebshöfe). Die Regelfahrdrahthöhe beträgt 5,15 m am Stützpunkt. Es werden Fahrdraht aus Kupfer-Zinn-Legierung CuSn0,1 mit einem Querschnitt von 100 mm² (Neubau) bzw. 80 mm² oder 100 mm² Ri, RiS (Bestand) verwendet. Bei Hochketten-Fahrleitungen kommt ein Tragseil aus Kupfer-Zinn-Legierung CuSn0,1 mit einem Querschnitt von 120 mm² (Neubau) bzw. 50 mm² BzII oder 120 mm² Cu-ETP (Bestand) zum Einsatz. Die Stützpunkte und Tragwerke beinhalten eine 2-fache Isolation mittels Glasfaser-Schlingenisolator. Ausleger bestehen aus GFK-Stäben mit Oberflächenvlies. Querfelder, Kurvenauszüge und Verspannungen werden mit Seilen in BzII 35 mm² bis BzII 95 mm² aufgebaut. Sämtliche Fahrleitungsarmaturen sind aus korrosionsbeständiger Kupfer-Aluminium-Mehrstoffbronze gefertigt. Weitere Systeme umfassen selbsttätige Gewichtsnachspannung als Radspanner für Streckengleise und Federnachspannung für Gleiswechsel sowie Beleuchtungssysteme. Die Fahrleitung ist für eine Betriebsspannung von UN = 750 V DC ausgelegt, wird jedoch bis zu einer möglichen Systemumstellung mit UN = 600 V DC betrieben. Die Fahrleitung wird über Streckentrenner in Speiseabschnitte unterteilt. Einspeisungen in die Fahrleitung werden mittels handbetriebenen Mastkopfschaltern aufgebaut. Speise- und Rückleiterkabel vom GLW an die Strecke werden redundant ausgelegt. Abgriffe aus der Fahrleitung werden am Mast mit einem Übergangskasten mit Sicherungselementen und Schaltern aufgebaut. Schutzmaßnahmen umfassen Blitzschutz bei Einspeisung in und Abgriffen aus der Fahrleitung, Brückenschutz mit isolierenden Hindernissen und Potentialausgleich von Fahrleitungsmasten im Bereich von Hochbahnsteigen.