Achslastwaagen für Smart City Dresden - Strategisches Erhaltungsmanagement

Die Landeshauptstadt Dresden beabsichtigt die Beschaffung von Achslastwaagen (Weigh-In-Motion Systeme) im Rahmen des Förderprojekts Strategisches Erhaltungsmanagement, Teil des Modelprojekts Smart City Dresden. Ziel ist der Aufbau eines strategischen Erhaltungsmanagements durch die Installation von Messstellen im Stadtgebiet. Insgesamt sind vier Messstellen mit unterschiedlicher Ausstattung vorgesehen, die alle mit einem WIM-System ausgerüstet sein werden. Die Systeme müssen die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des Sächsischen Datenschutzdurchführungsgesetzes erfüllen, wobei die Datenhoheit bei der Landeshauptstadt Dresden liegt. Die dynamische Verwiegung von Straßenfahrzeugen erfolgt je nach Messstation auf ein oder zwei Fahrstreifen. Pro Fahrstreifen ist eine Sensorreihe mit je zwei OIML-zertifizierten linienförmigen Quarz-Sensoren zu installieren. Das System muss in der Lage sein, Einzel- und Zwillingsbereifung zu unterscheiden und zu erfassen. Die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der dynamischen Achslastwaage ist von hoher Bedeutung, wobei die Erfüllung der Anforderungen gemäß OIML R134 und der Genauigkeitsklasse B+ (7) gemäß COST 323 bzw. der Genauigkeitsklasse F oder 10 gemäß OIML R134 im Geschwindigkeitsbereich von 10-100 km/h gefordert wird. Die Sensoren müssen hochpräzise, widerstandsfähige Quarz-Sensoren sein, die im Temperaturbereich von -40 °C bis +80 °C einsetzbar sind und eine Sensorlänge bis 2m aufweisen. Sie müssen den üblichen Belastungen im deutschen Straßennetz standhalten. Induktionsschleifen dienen der Fahrzeugerkennung und der Erfassung von Fahrzeugabmessungen. Die WIM-Elektronik (Datenlogger) muss fahrzeugrelevante Daten erfassen, aufbereiten, sammeln und zwischenspeichern. Erforderliche Grunddaten sind Erfassungszeitpunkt, Fahrzeugabmessungen, Radlasten und Achsabstand. Daraus werden Achslasten, Achstypen, Achsgruppenlasten, Fahrzeugklassen, Bereifungsarten und Gesamtgewichte abgeleitet. Die Datenübertragung zur Zentrale erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle (REST API oder Web Socket Stream). Die WIM-Elektronik muss mindestens zwei Ethernet-Schnittstellen und eine webbasierte grafische Benutzeroberfläche für Inbetriebnahme, Kalibration und Datenanzeige/-download bieten. Einzelfahrzeugdaten müssen im JSON- oder CSV-Format abrufbar sein. Die Leistung umfasst die Lieferung der Elektronik, Stromversorgung, Achslastsensoren mit Zuleitungen sowie Induktivschleifen gemäß TLS Typ 2 mit Zuleitungen. Der Einbau der Sensorik ist nicht Teil dieser Ausschreibung. Es werden vier spezifische Achslastwaagen-Konfigurationen ausgeschrieben: für Zwillings- und Einzelraderkennung auf einer bzw. zwei Fahrspuren.