Berufsorientierungsmaßnahmen für Förderzentren in Bayern

Gegenstand der Ausschreibung ist die Durchführung von Berufsorientierungsmaßnahmen gemäß § 48 SGB III für Schülerinnen und Schüler von Sonderpädagogischen Förderzentren und Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Ziel ist es, den Jugendlichen einen vertieften Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt zu ermöglichen, ihre Berufswahl vorzubereiten, unversorgte Bewerber zu reduzieren und Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Die Maßnahmen sollen die Eigenbemühungen und Eigeninitiative der jungen Menschen fördern und das Dienstleistungsangebot der Agenturen für Arbeit und Schulen ergänzen. Eine Berufsorientierungsmaßnahme kann aus den Modulen 'Talente entdecken' und 'Talente aufbauen' bestehen. Das Modul 'Talente entdecken' umfasst die Bausteine Potenzialanalyse, Erkennen der beruflichen Interessen und Berufsorientierungspraxis. Das Modul 'Talente aufbauen' beinhaltet die Bausteine Softskills Kompakt und Berufsfeldpraxis. Die Zusammenarbeit mit der Berufsberatung, der Schule und Akteuren des regionalen Ausbildungsmarktes ist wichtig. Die Einbeziehung der Eltern ist insbesondere beim Modul 'Talente aufbauen' von Bedeutung. Teilnehmende sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Der früheste Maßnahmebeginn ist der erste Schultag des jeweiligen bayerischen Schuljahres. Eine Unterrichtseinheit (UE) umfasst 45 Minuten. Die tägliche Inanspruchnahme einer teilnehmenden Person darf neun UE nicht überschreiten. Fachlich qualifiziertes und erfahrenes Personal ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Maßnahme. Das eingesetzte Personal muss über Empathie und Kenntnisse der Gepflogenheiten in unterschiedlichen Kulturkreisen verfügen. Der Auftragnehmer muss sicherstellen, dass das eingesetzte Personal nicht wegen bestimmter Straftaten verurteilt wurde. Zum Einsatz kommen Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen und Ausbilderinnen/Ausbilder. Die Bausteine können in den Gruppenstärken 'Standard' oder 'Intensiv' durchgeführt werden. Die durchgeführten Potenzialanalysen und Kompetenzfeststellungen orientieren sich an den Qualitätsstandards des BMBF. Die Ausbilderinnen/Ausbilder müssen fachlich und pädagogisch geeignet sein. Der Auftragnehmer verpflichtet sich, die angebotenen Räumlichkeiten inklusive Ausstattung während der gesamten Dauer der Module/Bausteine vorzuhalten. Die Räumlichkeiten müssen für die teilnehmende Person mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Die Räumlichkeiten und deren Ausstattung müssen dem Stand der Technik sowie den einschlägigen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Der Auftragnehmer hat die Bestimmungen der DSGVO zu beachten und in der Maßnahme umzusetzen. Der Auftragnehmer verpflichtet sich, im Rahmen des Diversity Managements die Vielfalt der Teilnehmenden zu berücksichtigen. Vor Maßnahmebeginn ist ein Abstimmungsgespräch mit allen Beteiligten durchzuführen. Spätestens zwei Wochen vor Maßnahmebeginn ist die Erreichbarkeit des verantwortlichen Kontaktperson sicherzustellen. Die zur Teilnahme vorgesehenen Jugendlichen werden durch die Schule benannt. Die in der Maßnahme angewendeten Methoden und Medien sollen einen engen Bezug zur jeweiligen Zielsetzung haben. Der Auftragnehmer hat die Teilnehmenden auf die Jobsuche der BA hinzuweisen und diese ggf. zu nutzen. Die Erfolgsbeobachtung gehört zur Berichtspflicht des Auftragnehmers. Die Schülerinnen/Schüler füllen einen Rückmeldebogen aus, in welchem sie ihre Einschätzung zu Erfolg und Durchführung der Module/Bausteine mitteilen. Am Ende der Maßnahme ist eine Teilnahmebescheinigung auszustellen. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist mit der Schule und dem Bedarfsträger abzustimmen. Beim Betreten der berufsfeldbezogenen Praxisräume ist eine entsprechende Kurzanweisung für die Teilnehmenden zum Thema 'Arbeitsschutz' vorzunehmen.