Errichtung einer begrünbaren Lärmschutzwand für die Messe Erfurt

Die Ausschreibung umfasst den vollständigen Abbruch der bestehenden, irreparablen Lärmschutzwand und die Errichtung einer neuen, ca. 500 m langen Lärmschutzwand. Die neue Wand soll als selbsttragende metallgitterstabilisierende, bepflanzte Klimawand ausgeführt werden, um einen hohen Schallschutz zu gewährleisten (Schalldämmwerte von 68 Dezibel und eine Schallabsorption von 20 Dezibel). Die Arbeiten beinhalten das Erstellen einer prüffähigen Statik für die oberirdische Konstruktion, inklusive einer kopierten Ausfertigung mit Deckblatt (2-fach im Original und digital in lesbarer Form als .pdf). Weiterhin ist die Herstellung von Ausführungszeichnungen inklusive Werk- und Montageplanung erforderlich, die in 3-facher Papierform sowie digital (PDF und in einem üblichen digital zu bearbeitenden Format) zu liefern sind. Die vorbereitenden Arbeiten umfassen die Baustelleneinrichtung, das Ausheben des Baugrunds (30 cm tief für LSW bis 6m Höhe, bis 110 cm tief für LSW über 6m Höhe), den Transport und die Lagerung des Aushubs auf zugewiesenen Flächen der Messe Erfurt. Ebenso ist die Grubensohle höhen- und fluchtgerecht (+/- 5 cm) zu planieren und standfest zu verdichten. Die Lieferung und der Einbau einer Sauberkeitsschicht aus RC Schotter-Material (ca. 30 cm stark für LSW bis 6m Höhe, ca. 80 cm stark für LSW über 6m Höhe) auf der zukünftigen Wandtrasse, höhen- und fluchtgerecht, inklusive standfester Verdichtung, ist ebenfalls Bestandteil der Ausschreibung. Optional kann eine Sauberkeitsschicht aus Beton C25/30 mit einfacher, verlorener Schalung (30 cm hoch) und höhengerecht abgezogener Oberfläche (+ 1,0cm Toleranz) erforderlich sein, inklusive Armierung nach statischen Vorgaben. Die Wandkonstruktion selbst muss die Schallschutzeigenschaften des Lärmschutzgutachtens erfüllen (Schalldämmung DLR nach DIN 1793-2/ ZTV LSW 06 Gruppe B3, hier gefordert 57 dB mit Qualitätsnachweisen/Sicherung). Die Konstruktion soll aus feuerverzinkten Stahlkörben mit Textilgewebeauskleidung und anschließender Verfüllung bestehen (Wandlänge: ca. 545,00 m, Wandhöhe: ca. 5,00 - 8,00 m, Fußbreite: ca. 1,60 - 2,20 m, Kronenbreite: ca. 0,60 m). Die Stahlkörbe sollen aus trapezförmigen Trägerprofilen (Stahl, als durchgehendes Bauteil, stabil zu einem Stück verschweißt) und punktgeschweißten Außen-Gittermatten (Maschenweite nach statischen Erfordernissen in einem Stück durchgehend auf die gesamte Wandhöhe) bestehen. Die Textilauskleidung des Korbgebildes muss eine Lebensdauer von 60 Jahren aufweisen (Nachweis: 20 Jahre Freibewitterungstest) und die Verzinkung muss stückfeuerverzinkt gemäß DIN 1461 sein (Lebensdauer bei atmosphärischer Belastung C2 ca. 80 Jahre). Die Verfüllung des Korbes erfolgt mit einem humusarmen Sand-Schottergemisch (Anforderung Füllmaterial: Riesel- und verdichtungsfähig). Die Auskleidung des Korbgebildes soll aus Textil (Hoch-UV stabil, Farbe frei wählbar, Lebensdauer ca. 60 Jahre) bestehen und hochabsorbierend mit zusätzlich eingebauter Absorptionsschicht sein. Die Wirksamkeit der angebotenen Absorbtionseinlage ist vom Auftragnehmer mittels In-Situ-Testreihe zu belegen. Die Montage der Stahlgitterkonstruktion erfolgt auf der oben beschriebenen Sauberkeitsschicht, einschließlich der Montage der Endfelder. Die Textilauskleidung der Stahlgitterkonstruktion ist zur Vorbereitung der Verfüllung einzubauen. Das Füllmaterial ist frei Bau zu liefern und abzukippen (Anforderung Füllmaterial: Riesel- und verdichtungsfähig), wobei vorzugsweise auf der Messe vorhandenes und geeignetes Aushubmaterial zu verwenden ist. Die Wandkonstruktion ist mit Verfüllmaterial lagenweise maschinell zu verfüllen (Anforderung an das Verfüllmaterial: Riesel- und verdichtungsfähig). Abschließend ist der Fuß der Lärmschutzwand mit Oberboden (ca. 50 cm stark) anzudecken und pflanzfertig grob zu planieren (Bearbeitungsbreite je Seite bis 50 cm). Die Bepflanzung des Lärmschutzwandfußes erfolgt mit Hedera helix (60 %), Lonicera henryi (20 %) und Parthenocissus quinquefolia (20 %) in einer Pflanzdichte von 3 Stück / lfdm / Seite (Qualität: 4 - 6 Tr. MTB/CO), wobei die Pflanzen gemäß Pflanzplan zu pflanzen und ausgebreitet an der Lärmschutzwand zu befestigen sind. Optional kann die Bepflanzung auch mit einer Pflanzdichte von 1 oder 2 Stück / lfdm / Seite (Qualität: 150/175 MTB/CO) oder mit Hedera helix "Hibernica", Co. 250/300 erfolgen. Ein durchgehender Giesrand aus Oberboden ist deutlich von Hand auszuformen (Breite innen min. 40cm, Tiefe min. 15 cm). Ein Pflanzstreifen entlang der Wand (ca. 50 cm breit) ist mit Rindenmulch (ca. 10 cm stark) anzudecken. Die Lieferung und Montage einer temporären Bewässerungsanlage (Kopfstation bestehend aus PVC Hauptschieber, Magnetventil 1" mit batteriebetriebenem Controller, Ausgang auf PE-Rohr 32mm, Zuleitung PE-Rohr 32x1,9mm PN7,5 in Rollen je 100m, dickwandiges druckkompensierendes Tropfrohr, Tropferleistung 1,60l/h, Tropferabstand 50cm) ist ebenfalls erforderlich. Abschließend ist eine Fertigstellungspflege für die erste Vegetationsperiode nach dem Aufbau durchzuführen, inklusive Unkrautentfernung, Nachpflanzung, Anbinden des Neuaustriebs, Überwachung des Wachstumsfortschrittes und Düngung mit 100g/m Floranid permanent (1. Gabe im Mai). Optional kann eine Entwicklungspflege für jedes weitere Pflegejahr erforderlich sein.