Schutztechnische Ertüchtigung 6kV Kupplungsverbindungen TU Berlin

Die Ausschreibung umfasst die Erneuerung des Netzschutzes in den 6 kV Schaltanlagen der Technischen Universität Berlin, wobei der Fokus auf den Umspannwerken in den Gebäuden Mathematik und Physik liegt. Es sollen moderne elektronische Leitungs-Differenzialschutzrelais für die Kabelstrecken der Kupplungsverbindungen zwischen den Umspannwerken installiert werden, wobei die Kommunikation über vorhandene Fernmeldekabel erfolgt. Als Reserveschutz dient der in den Relais integrierte UMZ-Schutz. Die alten elektromechanischen UMZ-Schutzrelais werden ausgetauscht und die neuen Schutzrelais in die Tür des Niederspannungsschrankes eingebaut. Die Auslösezeiten im Kurzschlussfall sollen durch die neue Schutztechnik reduziert werden. Die modernisierten 6 kV Schaltzellen sind in das Fernwirk- und Leitsystem der TU Berlin zu integrieren. Alternativ zu den Differenzialschutzrelais könnten gerichtete Überstromzeitschutzrelais eingesetzt werden, jedoch wird diese Option aufgrund längerer Fehlerstrombelastung der Netzkomponenten als weniger vorteilhaft angesehen. Die Kommunikation zwischen den Differenzialrelais soll über vorhandene geschirmte FM-Kupferkabel erfolgen, da eine Neuverlegung von LWL-Kabeln technisch nicht möglich ist. ABB bietet hierfür die Nutzung von WT-Modems an, die den Relais nachgeordnet werden, um die vorhandenen Steuerkabelverbindungen zu nutzen. Es ist zu beachten, dass die Kupplungszellen nur über Wandler in den Leitern L1 und L3 verfügen, weshalb das angebotene Gerät für diese Anschlussvariante geeignet sein muss. Eintretende Kabelfehler zwischen den Differenzialrelais sollen sofort erkannt und selektiv abgeschaltet werden. Der in den neuen digitalen Schutzrelais integrierte gerichtete UMZ-Schutz wird als Reserveschutz selektiv eingestellt. Nach der Montage sind die Ansprechwerte für die Schutzgeräte einzugeben und eine vollständige Schutz- und Inbetriebsetzungsprüfung durchzuführen, wobei das Zusammenwirken der beiden Differenzialrelais zu überprüfen und nachzuweisen ist. Die Prüfungen sind als Primärprüfungen auszuführen und die Ergebnisse in Protokollen zu dokumentieren. Für die stationsinternen Kuppelzellen werden die vorhandenen elektromechanischen UMZ-Schutzrelais gegen moderne digitale gerichtete UMZ-Schutzrelais ausgetauscht, die ebenfalls in die Tür des Niederspannungsschrankes eingebaut werden. Auch hier ist das Schutzgerät zu parametrieren, die Ansprechwerte einzugeben und eine vollständige Schutz- und Inbetriebsetzungsprüfung als Primärprüfung durchzuführen. Die Ergebnisse sind ebenfalls zu dokumentieren.