Arbeitsmedizinische Betreuung Stuttgart 2026

Gegenstand der Ausschreibung ist die umfassende arbeitsmedizinische Betreuung der Beschäftigten der Postbeamtenkrankenkasse (PBeaKK) und der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost (BAnst PT) sowie die personalärztliche Betreuung der PBeaKK. Die Leistungen basieren auf relevanten gesetzlichen Regelungen wie dem Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit (ASiG), dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV). Die Auftragnehmerin hat die Ärztinnen und Ärzte zu benennen, die die Beratung und Unterstützung der Dienststellen in Bezug auf Planung, Ausführung und Unterhaltung von Anlagen, Beschaffung und Entsorgung von Arbeitsmitteln, Beurteilung der Arbeitsbedingungen sowie Auswahl und Erprobung von Körperschutzmitteln übernehmen. Ebenso sind die Beratung bei arbeitsphysiologischen, arbeitspsychologischen und ergonomischen Fragen, die Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsumgebungen sowie die Unterstützung bei Arbeitsplatzwechsel und Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess gefordert. Die Ärztinnen und Ärzte der Auftragnehmerin sollen auch bei Maßnahmen zur Feststellung und Beratung bei Suchtkrankheiten mitwirken, in zuständigen Gremien wie der ASA-Sitzung und dem Gesundheitszirkel arbeiten und die notwendige Unterstützung bei der Integration und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen, Schwangerer und Jugendlicher leisten. Sie müssen Kenntnisse über Arbeitsbelastungen erlangen, Arbeitsplätze begehen, Mängel mitteilen und Maßnahmen zur Beseitigung vorschlagen. Die Beratung zu korrektiven Maßnahmen nach Arbeits- und Dienstunfällen sowie die Teilnahme an ASA-Sitzungen sind ebenfalls Teil der Leistung. Weiterhin sind die Untersuchung von Ursachen arbeitsbedingter gesundheitlicher Einschränkungen, die Beratung und Untersuchung von Beschäftigten gemäß ArbMedVV (inkl. G37-Augenuntersuchungen) und die Unterstützung bei der Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen erforderlich. Schutzimpfungen, die im Rahmen der allgemeinen Gesundheitsvorsorge angeboten werden oder medizinisch notwendig sind, sind ebenfalls durchzuführen. Für den Standort Stuttgart ist eine koordinierende Funktion des Betriebsarztes vorgesehen. Die personalärztlichen Leistungen für die PBeaKK umfassen Einstellungs-/Eignungsuntersuchungen, ärztliche Untersuchungen zur Erstellung eines Leistungs- und Eignungsbildes, Mitwirkung bei gutachterlichen Stellungnahmen zu Dienstunfällen und Erkrankungen sowie Eignungs-/Tauglichkeitsuntersuchungen. Die Auftragnehmerin kann auch zur Beratung und Durchführung von Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) herangezogen werden. Ärztlich delegierbare Leistungen können an qualifiziertes Fachpersonal der Auftragnehmerin übertragen werden, wobei die Verantwortung bei der Ärztin/dem Arzt verbleibt. Die Auftragnehmerin muss eine fachliche und organisatorische Koordinierungsperson benennen und eine ständige Erreichbarkeit gewährleisten. Personenbezogene Daten dürfen nur über verschlüsselte Kommunikationswege übermittelt werden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Gremien und Vertrauenspersonen der Auftraggeberinnen ist vorgesehen. Die Ärzte sollen möglichst langfristig dieselben Standorte und Organisationseinheiten betreuen, um Vertrauensverhältnisse aufzubauen. Das eingesetzte Fachpersonal muss über die erforderliche Fachkunde verfügen, insbesondere die Gebietsbezeichnung „Arbeitsmedizin“ führen. Weiterbildungsassistenten oder Ärzte mit Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ bedürfen einer Ausnahmegenehmigung. Das Assistenzpersonal muss als Medizinische/r Fachangestellte/r oder höher qualifiziert sein. Die Auftragnehmerin hat die aktuellen Richtlinien der kassenärztlichen Bundesvereinigung für Qualitätssicherung einzuhalten. Bei Qualitätsmängeln oder fehlerhaften Abrechnungen können Sachverständige hinzugezogen werden, deren Entscheidungen bindend sind. Die Auftragnehmerin trägt die Kosten für Sachverständige bei Nichteinhaltung von Qualitätsrichtlinien oder Abrechnungsunregelmäßigkeiten. Es darf keine Interessenkollision zwischen privatärztlicher, vertragsärztlicher und arbeitsmedizinischer/personalärztlicher Betreuung geben. Die Einsatzorte und Beschäftigtenzahlen sind den Anlagen zu entnehmen. Die Laufzeit des Vertrages ist vom 01.04.2026 bis 31.03.2030 mit zwei einjährigen Verlängerungsoptionen. Die geschätzte Auftragsmenge beträgt 3.160 Stunden.