Sanierung und Nachnutzung des Internationalen Congress Centrums Berlin

Die Ausschreibung umfasst Beratungsleistungen zum Brandschutz im Konzeptverfahren zur weiteren Nutzung des Internationalen Congress Centrums Berlin (ICC), gelegen am Messedamm 11 in 14055 Berlin. Der Bauherr ist das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, c/o BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH. Der Entwurfsverfasser ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Das Bauvorhaben betrifft ein Gebäude der Gebäudeklasse 5, welches mehrere Versammlungsstätten, eine Speisegaststätte und ein Parkhaus beinhaltet. Die Beratung berücksichtigt die Bauordnung für Berlin (BauO Bln), die Bauverfahrensverordnung (BauVerfV), die Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (VV TB Bln), die Muster-Garagenverordnung (M-GarVO), die Muster-Versammlungsstättenverordnung (MVStättVO), die Muster-Hochhaus-Richtlinie (MHHR), die Muster einer Verordnung über den Bau von Betriebsräumen für elektrische Anlagen (EltBauVO), die Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR), die Muster-Lüftungsanlagen-Richtlinie (MLüAR), die Betriebs-Verordnung (BetrVO) und die Muster-Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr. Zudem werden Normen und Regelwerke wie DIN 4102, DIN 14096, DIN VDE 0100-560, Technische Regeln Arbeitsblatt W 405, ASR A2.2, DIN 14090, ASR A2.3 und das Merkblatt der Berliner Feuerwehr „Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken“ berücksichtigt. Die Beratung stützt sich auf diverse Unterlagen, Zeichnungen und ein Video, die im Erläuterungsbericht aufgeführt sind. Das Gebäude erfordert Bewegungsflächen für die Feuerwehr auf dem Grundstück, da es mehr als 50 m von der öffentlichen Verkehrsfläche entfernt ist. Die Löschwasserversorgung ist im Grundschutz aus dem Hydrantennetz der Berliner Wasserbetriebe Berlin vorhanden, ergänzt durch weitere Überflurhydranten im umliegenden Bereich. Das Gebäude wurde entgegen der Bauordnung ohne Gebäudeabschlusswände und zum Großteil ohne innere Brandwände errichtet, was besondere Maßnahmen zur Verhinderung der Brandausbreitung erfordert. Tragende und aussteifende Wände und Stützen müssen im Brandfall ausreichend lange standsicher und feuerbeständig sein und bestehen aus einer Stahlbetonkonstruktion mit Schotten in Spannbetonbauweise und einem Stahlfachwerk für die Dachkonstruktion. Die Bühne ist von den Sälen 1 und 2 durch zwei eiserne Vorhänge abgetrennt, deren Sprühflutanlagen außer Betrieb genommen wurden. Die Decken bestehen aus Stahlbeton, teilweise getragen von Spannbetonschotten, deren Feuerwiderstandsfähigkeit überprüft werden muss. Die Treppenraumwände sind aus Stahlbeton, erfüllen aber nicht die Anforderung feuerhemmend, rauchdicht und selbstschließend. Teilweise sind Fahrschächte ohne Vorräume vorhanden. Die Fassade besitzt eine Aluminiumverkleidung, deren Brandverhalten und das der Dämmstoffe zu berücksichtigen ist. Das Dachtragwerk besteht aus einer Stahlfachwerkkonstruktion mit feuerbeständig ummantelten Stahlbauteilen. Jede Nutzungseinheit mit Aufenthaltsräumen benötigt zwei unabhängige Rettungswege ins Freie, wobei Bereiche wie Tonträger und Schneidräume nur einen Rettungsweg haben. Inliegende Treppenräume sind nicht als Sicherheitstreppenräume ausgeführt. Die Rettungsweglängen überschreiten teilweise die zulässigen 35 m, und notwendige Flure sind länger als 30 m. Die Rettungswegbreiten weichen von den geforderten Maßen ab. Leitungsanlagen in notwendigen Fluren sind offen verlegt und dienen der Versorgung anderer Räumlichkeiten. Lüftungsanlagen und Brandschutzklappen sind aufgrund des Baualters und des Stillstandsbetriebes umfangreich zu erneuern. Versammlungsräume und notwendige Treppenräume müssen zur Unterstützung der Brandbekämpfung entraucht werden können. Das Gebäude verfügt über eine Brandmeldeanlage mit direkter Aufschaltung zur Feuerwehr, aber die Alarmierungsanlage ist außer Betrieb. Es ist nicht bekannt, ob eine Lautsprecheranlage vorhanden ist. Die Sicherheitsbeleuchtung wurde reduziert und muss umfangreich erneuert werden. Die CO-Warnanlage in der Vorfahrtsebene ist außer Betrieb. Die Sicherheitsstromversorgung muss umfangreich erneuert werden. Die großen Säle 1 und 2 sowie die Bühne sind nicht Bestandteil des gesprinklerten Bereichs. Die Löschanlagen wurden außer Betrieb genommen und müssen umfangreich erneuert werden. Für das Objekt wird eine Brandschutzordnung benötigt, und ein Brandschutzbeauftragter ist zu benennen. Neue Feuerwehrpläne sind erforderlich.