Polymere Flockungsmittel für Klärwerk München

Gegenstand dieser Ausschreibung ist die Lieferung von flüssigen polymeren Flockungsmitteln, die speziell für die statische Überschussschlammeindickung in der Eindickeranlage des Klärwerks Gut Großlappen bestimmt sind. Die Anlieferung der Flockungsmittel soll primär in Tanklastzügen erfolgen, wobei jede Lieferung etwa 20 Tonnen des Produkts umfassen soll. Es wird erwartet, dass jährlich drei bis vier solcher Lieferungen stattfinden. In Ausnahmefällen, wenn besondere Umstände dies erfordern, sollen auch Lieferungen in 1.000 Liter-Gebinden (IBC-Behältern) möglich sein. Die geschätzte jährliche Menge an Wirksubstanz, die über Tanklastzüge geliefert wird, beträgt ungefähr 32.000 kg, während die Menge, die in IBC-Gebinden geliefert wird, auf etwa 5.000 kg pro Jahr geschätzt wird. Die Lieferadresse für die Flockungsmittel ist das Klärwerk Gut Großlappen der Münchner Stadtentwässerung, genauer gesagt die Eindickeranlage in der Freisinger Landstraße 187, 80939 München. Im Klärwerk Gut Großlappen entsteht bei der Abwasserreinigung Sekundärschlamm mit einem Feststoffgehalt von etwa 6 bis 10 g/l TS. Dieser Schlamm wird nach Zugabe von polymeren Flockungsmitteln in statischen Eindickern auf einen Feststoffgehalt von 4,5 bis 5,5 % TR eingedickt. Zusätzlich werden 100 m³/h Sekundärschlamm in einer Dekanterzentrifuge mit mechanischer Desintegration auf 6,0 % bis 8,0 % TR eingedickt. Die Flockungsmittelanlage besteht aus einer Lager-, Aufbereitungs- und Dosieranlage. Für die Lagerung der flüssigen Flockungsmittel stehen ein Haupttank mit 20 m³ und ein Zusatztank mit 10 m³ zur Verfügung. Die Tanks werden über einen Befüllanschluss im Außenbereich am Gebäude des Hauptschlammpumpwerks von Tankfahrzeugen befüllt. Aus den Tanks wird das Produkt in den Flockungsmittel-Lösungstank (10 m³) gefördert, wo mit einer Mischpumpe und Betriebswasser eine Dosierlösung mit 0,05 % Wirksubstanz erzeugt wird. Die Dosierung des Flockungsmittels erfolgt über eine Dosierpumpe in einer ca. 90 m langen Dosierleitung in den Zulauf der statischen Eindicker. Die Dosierung kann durchfluss- oder frachtproportional erfolgen. Die Eignung des polymeren Flockungsmittels ist durch Betriebsversuche auf der Anlage nachzuweisen. Jeder Bieter erhält die Möglichkeit, vorab eine Schlammprobe zu entnehmen und eigene Laborversuche durchzuführen. Auf Grundlage dieser Vorversuche kann der Bieter ein geeignetes Produkt für die Betriebsversuche auswählen. Für die Betriebsversuche ist maximal ein Produkt zulässig. Die Betriebsversuche sind für den Zeitraum vom 01.07.2025 – 01.09.2025 vorgesehen. Für die Betriebsversuche sind je Bieter max. zwei Wochen (max. 1 Produkt) vorgesehen, das ausgewählte Produkt muss für die statische Sekundärschlammeindickung geeignet sein. Die genauen Versuchstermine müssen im Vorfeld mit dem AG abgestimmt werden. Die Betriebsversuche erfolgen in einem statischen Eindicker der Eindickeranlage. Der jeweilige IBC des Testprodukts wird im Gebäude aufgestellt und über Schlauchleitung direkt an die Flockmittelanlage angeschlossen. Die Dosierung des Flockmittels in den Sekundärschlamm erfolgt frachtproportional. Anhand der Online-Messwerte des Feststoffgehalts im eingedickten Sekundärschlamm wird der Flockmittel-Dosierwert seitens AG angepasst, um einen Feststoffgehalt von 4,5 % TR im statisch eingedickten Sekundärschlamm zu erreichen. Ziel des Tests ist es den spezifischen Produktverbrauch unter Berücksichtigung der Austragsqualität des eingedickten Sekundärschlamms anhand der dokumentierten Betriebsversuchsergebnisse einvernehmlich festzustellen und für die jeweilige Angebotserstellung zu protokollieren. Der Bieter erkennt ausdrücklich an, dass die vorhandenen Dosier- und Messeinrichtungen und Betriebsdaten so akzeptiert werden und alleinige Grundlage für die Beurteilung des tatsächlichen Flockungsmittelverbrauches sind. Die Produktleistungen werden anhand der im Betrieb des AG festgestellten und ermittelten Daten bestimmt. Folgende Mindestanforderungen zur Produktleistung müssen in den Versuchen zwingend erreicht werden und gelten anschließend als Garantiewerte: Feststoffgehalt im eingedickten Sekundärschlamm während mindestens 50 % des Versuchszeitraums mind. 4 % TR statische Eindickung, min. 6 % TR mech. Eindickung. Spezifischer pFM-Verbrauch (Wirksubstanz). Wassergefährdungsklasse nach AwSV max. WGK 2. Bieter, die anhand der Betriebsversuche die Eignung und Leistungsfähigkeit ihrer Produkte nachgewiesen haben, werden im weiteren Verfahren zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Jeder Bieter kann ein Produkt anbieten. Der bei den Betriebsversuchen ermittelte spezifische Produktverbrauch wird für die Ermittlung des Angebotspreises für einen Dreijahresbedarf herangezogen. Den Zuschlag erhält der Bieter mit dem wirtschaftlichsten Angebot bezüglich des ermittelten Preises gemäß Formel: Angebotspreis [€] = spez. Verbrauch pFM [kgHW/tTR] x 75.000 t TR x Produktpreis Handelsware [€/kgHW].