Erneuerung der Mittelspannungs-Schaltanlage und Trafos in der LVR-Klinik Köln

Die Ausschreibung beinhaltet die Erneuerung der Mittelspannungs-Schaltanlage 10 kV inklusive Trafos im Gebäude G der LVR-Klinik Köln-Merheim. Die bestehende Anlage, Baujahr 1973, soll demontiert und fachgerecht entsorgt werden, inklusive der Entsorgung von Schadstoffen wie PCB. Die neue Anlage umfasst 13 luftisolierte Felder, wobei alle Hochspannungsteile einpolig mit Feststoff isoliert sind, um auf SF6-Schutzgas verzichten zu können. Die Anlage ist für eine Kurzschlußfestigkeit von 20 kA ausgelegt. Die Hauptsammelschiene hat einen Nennstrom von 630 A. Die Anlage beinhaltet 2 Felder für Einspeisung, 2 Felder als Kupplungszellen für die beiden Anlagenteile, 2 Felder für Übergabe, 2 Felder für Messung, 2 Felder als Abgangszellen für MS-Anlagen oder MS-Ring, 2 Felder als Trafo-Abgangszellen und 1 Feld als Reserve. Die Hilfsspannungsversorgung erfolgt über eine neue 60 V DC Batterieanlage mit isoliertem Netz und Erdschlußüberwachung. Diese Anlage versorgt den kombinierten Fernwirkschrank/Schutzrelaisschränke des EVU sowie alle Motorantriebe und die Schutzrelais in allen MS-Feldern für mind. 8 h. Die Stör- und Betriebsmeldungen der Anlagen werden auf die GLT der LVR-Klinik geschaltet. Multifunktionsmessgeräte mit MID-Zulassung für interne Zählung des Energieverbrauchs sind in den beiden Übergabefeldern sowie den Abgangsfeldern für Gebäude Q und E+ vorgesehen. Die Netzberechnung des Mittelspannungsnetzes und die Vorgaben zur Einstellung aller Schutzrelais wurden durch Fa. Schneider-Electric erstellt. Gemäß den Empfehlungen werden zunächst in allen MS-Feldern UMZ-Schutzrelais vorgesehen. Für eine spätere rückwärtige Verriegelung der Schutzrelais werden entsprechende Steuerleitungen anlagenintern vorgesehen. Alle Schutzrelais werden über Hilfsspannung versorgt, nicht wandlerstromversorgt. Die Einspeisefelder werden über Schutzrelais der Rheinenergie geschützt, die in einem separaten Schutzrelaisschrank montiert sind. Im Rahmen der Inbetriebnahme sind alle Schutzrelais durch eine Primärprüfung zu testen. Alle Felder erhalten kapazitive Spannungsanzeigegeräte. In den Einspeise- und Übergabezellen sowie in der Längskupplung werden zusätzlich Kurzschluß- und Erdschlußrichtungsanzeiger eingebaut. In den anderen Feldern erfolgt die Erdschlußerfassung über die MS-Schutzrelais. Dafür sind bei allen MS-Kabeln Kabelumbauwandler vorgesehen. Alle MS-Felder werden für eine mögliche Fernsteuerung über die GLT vorbereitet und mit einem Fern-Ort Umschalter ausgestattet. In den Übergabefeldern werden vorsorglich Schutzrelais eingebaut, die die Funktionen f<, f>, U<, U>>, U> zur Verfügung stellen und diese ggf. an einen übergeordneten Entkopplungsschutz weitermelden können. Zähler des EVU werden in separaten Zähler-Wechselschränken eingebaut. Die vom EVU beigestellten Verrechnungswandler für Strom und Spannung werden in zwei luftisolierten Feldern eingebaut. Die vorhandenen Öl-Transformatoren werden gegen Gießharz-Transformatoren ausgetauscht. Die Leistung bleibt unverändert. Die neuen Wände sind gemäß der Druckberechnung und entsprechend der Anforderungen eines Statikers auszuführen. Zur Reduzierung der Druckbelastung ist eine große Druckentlastungsöffnung vorgesehen. Zusätzlich zu der neuen Mittelspannungsanlage und den Transformatoren ist eine Steuerbatterieanlage zu errichten. Die zugehörigen Kabel sind entsprechend umzuschwenken oder zu erneuern. Die Umschlußarbeiten müssen zu Schwachlastzeiten durchgeführt werden. Die Raumgeometrien und die Installationen entsprechen nicht modernen Maßstäben, was zu Einschränkungen in der Bewegungs- und Installationsfreiheit führt.