Wartung und Instandsetzung Deponiegasanlage Dessau-Roßlau

Die Stadtpflege - Eigenbetrieb der Stadt Dessau-Roßlau beabsichtigt die Vergabe von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten für die Deponieentgasungs- und Gasentsorgungsanlage auf der Abfallentsorgungsanlage „Kochstedter Kreisstraße“ in Dessau-Roßlau. Der Leistungsumfang erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren, beginnend ab dem 01.10.2025, mit der Option auf Verlängerung um ein weiteres Jahr bei Nichtkündigung. Die ausgeschriebene Leistung umfasst die Vollwartung der folgenden Anlagenteile: Deponieentgasung mit Gasverdichteranlage, Gasentsorgung mit Schwachgasfackelanlage und Kondensatsammelschacht. Die Wärmeübergabestation und die Trafostation sind nicht Teil dieser Ausschreibung. Die Wartungsarbeiten sind gemäß dem detaillierten Wartungsplan (Anlage 1) vierteljährlich durchzuführen. Die Angebote müssen Wartungspläne für die jeweiligen Teilobjekte sowie vierteljährliche Kosten für die Wartung als Pauschale enthalten. In der Wartungspauschale sind Regelwartungsmaterialien wie Verdichteröl, Keilriemen, Prüfgase, Filter und Hilfsstoffe sowie Anti-Nager-Mittel inbegriffen. Ebenfalls abgegolten sind Nebenkosten wie Lohn-, Fahrt- und Transportkosten, Kosten für Sicherheitstechnik/PSA, Auslösungen, Tage- und Übernachtungsgelder, Schmutz- und Erschwerniszuschläge, Überstunden und Entsorgungskosten. Die Anti-Nager-Maßnahmen sind im Rahmen der vierteljährlichen Wartungen zu prüfen und gegebenenfalls zu erneuern. Auch der jeweils nicht in Betrieb befindliche Gasverdichter und die zweite Gasanalyse sind auf Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Die detaillierten Einzelleistungen sind in Arbeitskarten auszuweisen. Die Leistungen sind unter Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik, gesetzlicher Bestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften auszuführen. Eine sicherheitstechnische Überprüfung durch einen Sachkundigen ist jährlich durchzuführen. Das Austauschen leerer Propangasflaschen im Rahmen der Wartungstätigkeiten ist kostenfrei, die Lieferung neuer Flaschen erfolgt gegen gesonderte Vergütung. Außerhalb der regelmäßigen Wartungstermine sind Störungen, die die Sicherheit oder den Betrieb der Anlage gefährden, innerhalb von 72 Stunden nach Aufforderung zu prüfen und zu beseitigen; diese Bereitschaft ist in die Wartungspauschale einzurechnen. Für Störungseinsätze sind gesonderte LV-Positionen für Einsatz-, Personal- und Fahrtkosten vorgesehen. Die aktuellen Stundenverrechnungssätze für mögliche Sondereinsätze sind ebenfalls beizufügen und werden Vertragsbestandteil. Der Auftraggeber stellt Zugang und Verfügungsstellung vorhandener Einrichtungen und Versorgungsanschlüsse zur Verfügung und informiert über den Anlagenbetrieb sowie beabsichtigte Änderungen. Die Gasverdichteranlage umfasst Feinabscheider, Drehkolbenverdichter mit FU, Schallschutzhaube, Ölkonservierung, Rohrleitungstechnik, Armaturen, Steuerluft, Sicherheitsgasanalysen, Gasmessköpfe, Gaswarnanlage, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie elektrische Ausrüstung/Schaltanlage mit SPS und Leitrechner. Die Schwachgasfackelanlage beinhaltet eine Hochtemperatur-Verbrennungsanlage mit geregelter Brennluftzuführung, Pilotbrenner, Zündbrenner, Hauptbrenner, Temperatur- und Flammenüberwachung, Schalt- und Sicherheitstechnik, Rohrleitungstechnik, Armaturen, Verbrennungsluftgebläse, Motorventil, Zündelektrode, Deflagrationssicherungen, Heizung und Propangasflaschen. Die elektrische Ausrüstung der Fackel umfasst eine Steuerung im Schaltschrank mit BCU, Simatic ET200SP und D-Control. Der Kondensatsammelschacht besteht aus einem Schachtbauwerk mit Be- und Entlüftung, Flüssigkeitsabscheider, Einleitung von Kondensatwasser und Überwachung des Flüssigkeitsniveaus mittels Schwimmerschalter mit Alarm- und Sicherheitsfunktionen. Die R&I-Schemen der Gasverdichteranlage und der Schwachgasfackel sind in den Anlagen 2 und 3 enthalten, Übersichtslagepläne der Deponie und Gasstation in den Anlagen 4 und 5, sowie die Konstruktion des Kondensatsammelschachts in Anlage 6.