Bau Annahmestation Trockenschlämme Essen

Die Emschergenossenschaft plant den Bau einer Annahmestation für externe Trockenschlämme am Standort der Zentralen Schlammbehandlungsanlage Bottrop. Die Maßnahme ist in zwei Ausbaustufen gegliedert, wobei diese Ausschreibung die Ausbaustufe 1 umfasst. Ziel ist es, die Kapazität zur Verbrennung von Klärschlamm zu erhöhen, indem extern angelieferter, vollgetrockneter Klärschlamm (TS-Gehalt > 85%) beigemischt wird. Dies erfordert die Errichtung von zwei Stahlblechsilos mit einer Netto-Kapazität von jeweils 200 m³. Unterhalb der Silos werden Druckgefäßförderer installiert, die den Trockenschlamm über getrennte Förderleitungen in einen gemeinsamen Vorlagebehälter transportieren. Die Befüllung der Silos erfolgt pneumatisch über Silofahrzeuge, entweder mit bordeigenem Verdichter oder Werksluft. Die Silos werden mit einer eingehausten und überdachten Stahl-Unterkonstruktion, einer Zwischenbühne aus Tränenblech im Konusbereich und Begehmöglichkeiten über einen Treppenturm bzw. Überstiege zum Silodach ausgestattet. Die Fundamente werden bauseits erstellt, Ankerkästen sind Teil des Lieferumfangs der Silos. Das Silo verfügt über einen konischen Austritt mit einem maximalen Konuswinkel von 40°. Die Temperatur der Förderluft zum Silo wird überwacht. Das Andocken des Silofahrzeugs, die Erdung und der Anschluss an das Werksnetz werden über entsprechende Signale überwacht und sind Voraussetzung für die Förderung in das Silo. Ein NOT-AUS-Taster im Bereich der Kupplung zum Silofahrzeug ermöglicht das Stoppen des Befüllvorgangs. Ein Aufsatzfilter entstaubt die Abluft. Im Silodach werden der CO- und CH4-Gehalt überwacht und alarmiert. Absperrorgane in der Förder- und Abluftleitung schließen bei Ansprechen der Siloüberwachung. Der Silokonus, der zylindrische Teil und das Silodach werden zur Vermeidung hoher Temperaturen und Anbackungen isoliert (100 mm Glaswolle, Verkleidung Alublech min. 1,0 mm dick). Eine elektrische Begleitheizung im Silokonus hält eine Temperatur von 40°C. Der Siloaustrag erfolgt über eine Zellenradschleuse in eine Druckgefäßförderanlage, unterstützt durch Luftauflockerung. Ein pneumatischer Schieber oberhalb der Zellenradschleuse wird ebenfalls bei Siloüberwachung geschlossen. Im Störfall kann das Silo mittels Stickstoff geflutet werden. Das Silo ist druckstoßfest ausgelegt und mit Explosionsklappen zur Begrenzung des Explosionsdrucks versehen. Die Druckgefäßförderanlage umfasst das Fördergefäß, Aufgabeschuh, pneumatische Förderleitung und den 5 m³-Vorlagebehälter. Die Förderleistung beträgt 7 t/h bei 1,5–2,0 bar(ü). Der Vorlagebehälter ist druckstoßfest und mit einer flammenlosen Druckentlastung gesichert. Vom Vorlagebehälter wird der Klärschlamm volumetrisch über Zellenradschleusen und/oder Schnecken zu den bauseits vorhandenen Mischern dosiert. Die Mischer können über pneumatische Schieber abgesperrt werden. Der Klärschlamm unterliegt ATEX-Richtlinien und ist abrasiv, was eine entsprechende Auslegung der Ausrüstung erfordert. Das Explosionsschutzkonzept ist Bestandteil der Anfrage. Der Auftrag umfasst die vollständige Ausführungs- und Detailplanung, inklusive Vor-Ort-Aufnahme, Auslegung, Dimensionierung, Fertigung, Lieferung, Transport, Verpackung, Entladung, Baustellentransport, Baustelleneinrichtung, Montage, Errichtung, Inbetriebnahme, Probebetrieb, Dokumentation und Übergabe der kompletten, betriebsfertigen Anlage. Die Anlagen müssen für den Dauerbetrieb geeignet, genehmigungsfähig und vollständig sein.