Grundwasserprobenahme und Laboranalyse Staustufe Kochendorf

Die Ausschreibung beinhaltet die Durchführung von Grundwasseruntersuchungen am Seitenkanal Kochendorf, wobei insgesamt 60 Grundwassermessstellen (GWM) zweimal jährlich beprobt werden sollen. Die Beprobungen sind im Frühjahr (ab März) und Herbst (ab September) geplant, mit dem Ziel, alle Messstellen innerhalb von maximal 14 Arbeitstagen zu beproben. Die GWM befinden sich zwischen Ne-km 104,137 und 107,800 und erschließen sowohl das Quartär als auch den unterlagernden Keuper. Der Auftragnehmer (AN) muss über eine Akkreditierung für die Beprobung von Grundwasser und die geforderten Analyseverfahren verfügen. Vor der Probenahme ist eine Detailabstimmung mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) durchzuführen. Die Zugänglichkeit zu den GWM kann eingeschränkt sein, insbesondere im Überschwemmungsgebiet Neckarinsel. Der AN hat sich vor Angebotsabgabe einen Überblick über die örtlichen Verhältnisse zu verschaffen. Ein Großteil der GWM befindet sich auf oder im Abstrom von Altlasten bzw. altlastverdächtigen Flächen. Es ist mit diversen organischen Stoffen (MKW, BTEX, PAK, LHKW) und lokal auch mit Schwermetallen zu rechnen. Besondere Sicherheitsmaßnahmen sind beim Umgang mit dem Fördergut zu beachten, um Hautkontakt, Einatmen und Verschlucken zu vermeiden und die Umwelt zu schützen. Die Beprobungsreihenfolge ist einzuhalten, kann aber nach der ersten Beprobungsrunde angepasst werden. Die Probenahme soll mit regelbaren Grundfos MP1-Unterwassermotorpumpen oder vergleichbaren Geräten erfolgen. Vor der Probenahme ist das 3-fache des Standwasservolumens auszutauschen. Die Vor-Ort-Parameter (pH-Wert, Leitfähigkeit, Temperatur, Redoxpotential) sind regelmäßig zu messen. Die Proben sind fachgerecht abzufüllen, zu konservieren, zu kühlen und zu transportieren. Für alle Proben sind separate Rückstellproben zu gewinnen. Die Proben sind im Labor auf ausgewählte umweltchemische Inhaltsstoffe zu analysieren. Für ausgewählte organische Schadstoffe ist eine Abtrennung von Schwebstoffen vorzunehmen. Die Summen der Äquivalent-Konzentrationen von Kat- und Anionen sowie die Ionenbilanz sind anzugeben. Die parameterspezifischen maximalen Aufbewahrungszeiten bis zur Analyse sind zu gewährleisten. Alle Daten sind in einem vorgegebenen Format zu berichten. Die Probenahmeprotokolle und Analysenergebnisse sind dem Auftraggeber und der BfG zu übermitteln.