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Vergabereform 2025: Alles Wichtige zum Vergabetransformationspaket
25.08.25
Die öffentliche Beschaffung in Deutschland steht 2025 vor einem Wendepunkt. Mit dem Vergabetransformationspaket und dem darauf folgenden Vergabebeschleunigungsgesetz will die Bundesregierung das Vergaberecht umfassend modernisieren. Für Unternehmen, die regelmäßig an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, bedeutet das erhebliche Veränderungen. Wer Ausschreibungen gewinnen möchte, sollte die Reformen genau im Blick behalten.
Was steckt hinter dem Vergabetransformationspaket?
Ursprünglich plante die Ampelregierung eine grundlegende Reform des Vergaberechts. Ziel war es, Vergabeverfahren zu vereinfachen, zu digitalisieren und schneller zu machen. Neben der Entlastung der Vergabestellen sollten auch Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Betriebe, leichteren Zugang zu öffentlichen Aufträgen erhalten.
Die Kernpunkte des Pakets waren:
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Abbau bürokratischer Hürden
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Digitalisierung der Vergabeplattformen
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Stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und sozialen Kriterien
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Einheitlichere Vorgaben für Bund, Länder und Kommunen
Mit dem Regierungswechsel Anfang 2025 konnte das Paket jedoch nicht mehr verabschiedet werden. Viele Inhalte sind aber in die neue Reform eingeflossen.
Vergabebeschleunigungsgesetz: Der neue Reformansatz 2025
Die aktuelle Bundesregierung hat das Thema direkt wieder aufgenommen und ein Vergabebeschleunigungsgesetz auf den Weg gebracht. Anders als beim ursprünglichen Transformationspaket liegt der Schwerpunkt jetzt klar auf Tempo und Praktikabilität.
Wichtige Neuerungen:
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Höhere Wertgrenzen: Direktvergaben sind künftig bis zu 50.000 € möglich. Für Start-ups gilt sogar eine Grenze von 100.000 €. Das macht den Zugang zu Ausschreibungen für innovative Unternehmen deutlich einfacher.
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Bürokratieabbau: Weniger Nachweispflichten, schlankere Verfahren, klarere Strukturen.
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Digitalisierung: Öffentliche Auftraggeber sollen zunehmend über zentrale Plattformen arbeiten. Eignungsnachweise und Dokumentationen werden digitalisiert.
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Flexiblere Vergabe: Bei dringlichen Infrastrukturvorhaben dürfen Lose zusammengefasst vergeben werden. Das beschleunigt große Projekte, birgt aber auch Risiken für den Mittelstand.
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Neue Marktregeln: Bietende aus Drittstaaten ohne Abkommen mit der EU können ausgeschlossen werden, um faire Wettbewerbsbedingungen zu sichern.
Vorteile für Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen
Für Unternehmen, die sich auf öffentliche Ausschreibungen bewerben, bringt die Reform Chancen:
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Schnellere Vergabeprozesse – weniger Wartezeiten, mehr Klarheit.
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Einfachere Teilnahme für KMU und Start-ups – weniger Formalitäten und höhere Direktvergabeschwellen.
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Digitalisierte Verfahren – weniger Papierkram, zentrale Plattformen erleichtern den Zugang.
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Neue Märkte erschließen – durch den Abbau von Hindernissen werden mehr Branchen an Ausschreibungen teilnehmen können.
Gerade für Betriebe, die bisher vor der Bürokratie zurückschreckten, können die neuen Regeln den Einstieg in die öffentliche Auftragsvergabe erleichtern.
Risiken und Kritikpunkte
Trotz aller Vorteile sehen viele Beobachter auch Risiken:
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Weniger Transparenz: Höhere Wertgrenzen für Direktvergaben könnten dazu führen, dass weniger Ausschreibungen öffentlich sichtbar werden.
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Benachteiligung kleiner Anbieter: Wenn Auftraggeber häufiger auf bekannte Unternehmen zurückgreifen, könnte der Wettbewerb eingeschränkt werden.
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Rechtsschutz eingeschränkt: Geplante Änderungen bei Nachprüfungsverfahren könnten Bietern weniger Möglichkeiten geben, sich gegen fehlerhafte Entscheidungen zu wehren.
Unternehmen müssen sich deshalb gut vorbereiten, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben und Ausschreibungen erfolgreich zu gewinnen.
Was bedeutet die Reform für die Ausschreibungssuche?
Mit der Reform steigt die Bedeutung von effizienten Tools für die Ausschreibungssuche. Wer öffentliche Aufträge nicht verpassen will, muss täglich prüfen, welche neuen Ausschreibungen veröffentlicht werden.
Besonders wichtig ist es jetzt:
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Suchprofile so einzurichten, dass auch kleinere Ausschreibungen sichtbar bleiben.
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Digitale Vergabeplattformen konsequent zu nutzen.
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Wettbewerbsentwicklungen im Blick zu behalten, da Direktvergaben weniger sichtbar ausgeschrieben werden.
Unternehmen, die sich frühzeitig mit der Reform auseinandersetzen und ihre Prozesse anpassen, haben deutliche Vorteile bei der Auftragsakquise im öffentlichen Bereich.
Fazit: Chancen nutzen, Risiken beachten
Die Vergabereform 2025 bringt Schwung in das deutsche Vergaberecht. Schnellere Verfahren, mehr Digitalisierung und höhere Wertgrenzen erleichtern vielen Unternehmen den Zugang zu öffentlichen Aufträgen. Gleichzeitig erfordert die Reform aber auch mehr Aufmerksamkeit, da manche Verfahren weniger transparent werden könnten.
Wer sich professionell aufstellt, seine Ausschreibungssuche optimiert und interne Prozesse digitalisiert, kann die Vergabereform als Wettbewerbsvorteil nutzen – und in Zukunft noch erfolgreicher an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen.
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