Trustcenter-Leistungen und Zertifikate für elektronische Gesundheitskarte

Die Techniker Krankenkasse (TK) schreibt die Bereitstellung und den Betrieb von Trustcenter-Leistungen aus, die die Produktion und Lieferung von Zertifikaten für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) sowie für den Signaturdienst (SigD) zur Nutzung in der elektronischen Patientenakte (ePA) umfassen. Der Auftragnehmer (AN) muss die Vorgaben der gematik GmbH, des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zwingend einhalten und über gültige Zulassungen für eGK-TSP und Signaturdienst verfügen. Die Leistungserbringung orientiert sich an den aktuellen gematik-Spezifikationen. Der AN ist verantwortlich für die Erzeugung und Lieferung von Zertifikatsdatensätzen für die eGK, die als Mitgliedsausweis dienen und für sichere Authentifizierung sowie Ver- und Entschlüsselung von Daten benötigt werden. Des Weiteren umfasst die Leistung die Bereitstellung und den Betrieb des Signaturdienstes für die ePA, der Signaturen für Versicherte zur Bestätigung von Befugnissen erstellt. Der AN muss die technischen und betrieblichen Anforderungen der gematik-Spezifikationen erfüllen, einschließlich der Bereitstellung von OCSP-Diensten für die Sperrinformationen von Zertifikaten. Der Betrieb des Trustcenters muss für die gesamte Laufzeit der ausgestellten Zertifikate sichergestellt werden, auch über die Vertragslaufzeit hinaus. Die Anbindung an das Kartenmanagementsystem (KAMS) der TK erfolgt über drei unabhängige Kommunikationswege: Zertifikatserstellung, Zertifikatsmanagement und Zertifikatsabfrage. Die Kommunikation kann dateibasiert (file://), HTTPS-basiert (https://) oder LDAP-basiert (ldaps://) erfolgen. Der AN muss die Produktion von mindestens 250.000 Zertifikatsdatensätzen für die eGK pro Woche gewährleisten und die Zertifikate für die ePA bedarfsgerecht anlegen. Die Datenübertragung muss gemäß den gematik-Anforderungen erfolgen und verschlüsselt sein. Qualitätssicherungsmaßnahmen, einschließlich eines Notfallkonzepts und eines Qualitätssicherungskonzepts, sind vom AN einzureichen und umzusetzen. Die Verfügbarkeit der Produktionsumgebung muss mindestens 99,9% im Monat betragen. Der AN muss zudem einen produktverantwortlichen Ansprechpartner benennen und regelmäßige Abstimmungsgespräche mit der TK führen. Tests vor Leistungsbeginn sowie im laufenden Betrieb sind obligatorisch und müssen dokumentiert werden. Änderungen im Produktionsverfahren erfordern erneute Tests und Freigaben durch die TK. Der AN muss über Testsysteme verfügen und diese unterhalten. Reporting über erstellte Zertifikate und Verfügbarkeiten ist monatlich zu erstellen. Störungsinformationen müssen zeitnah an die TK gemeldet werden.