Rohstoffmonitoring und Bedarfsanalyse für Kies und Sand in NRW

Die Studienreihe "Rohstoffmonitoring" (RM) zielt darauf ab, den Bedarf an Kiesen und Sanden in Nordrhein-Westfalen (NRW) zu ermitteln und einen wissenschaftlich fundierten Degressionspfad für deren Abbau abzuleiten. Die Studien sollen den Verbrauch und den künftigen Bedarf an Kiesen und Sanden transparent machen und auf das notwendige Maß reduzieren. Der Auftragsgegenstand umfasst die Erstellung von zweijährlichen RM-Berichten für die Jahre 2025, 2027 und 2029, mit einer optionalen Verlängerung für einen zusätzlichen Bericht im Jahr 2031. Zusätzlich sind Aktualisierungsberichte für die Jahre 2026 und 2028 vorgesehen, um jährlich verfügbare Daten zur Primärgewinnung von Kies und Sand zeitnah einzuordnen und den Degressionsfaktor zu aktualisieren. Die RM-Berichte sollen folgende Untersuchungsfragen beantworten: Welche Mengen an Kies und Sand wurden in NRW gewonnen bzw. importiert und wofür wurden sie verwendet? Welche Mengen an Recyclingbaustoffen und alternativen Baustoffen stehen zur Verfügung und inwieweit können diese Primärrohstoffe substituieren? Welche Hebungspotenziale ergeben sich durch das Recycling zusätzlicher mineralischer Abfallströme? Welcher Primärrohstoffbedarf und welches Aufkommen an Recyclingbaustoffen ist künftig zu erwarten? Wie entwickeln sich voraussichtlich die Preise der Primär- und Sekundärrohstoffe? Welche Maßnahmen sind zur Einsparung bei der Nutzung von Primärrohstoffen und zur Steigerung der Nutzung von Recycling- und alternativen Baustoffen zu empfehlen? Im Ergebnis soll ein möglicher Degressionspfad zur Reduzierung des Primärrohstoffverbrauchs abgeleitet werden, basierend auf Indikatoren, die den Bedarf an Kies und Sand sowie das Aufkommen von Ersatzbaustoffen abbilden. Ein "Warn-Indikator" soll im Falle prognostizierter negativer Entwicklung der Bautätigkeit frühzeitig warnen. Die Ableitung des Degressionspfads erfolgt anhand von drei Szenarien mit einem Projektionshorizont bis zum Jahr 2035, basierend auf dem gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzial. Die Szenarien berücksichtigen unterschiedliche demografische und wirtschaftliche Trends zur Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts in NRW. Bei der Ermittlung der verfügbaren Recycling- und alternativen Baustoffe werden künftige Entwicklungen des wirtschaftlichen Umfelds und der gesetzlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Für die Erstellung des RM werden verschiedene Datenquellen genutzt, darunter das Abgrabungsmonitoring, Daten des Landesbetriebes IT.NRW, des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUK). Wenn weitere Daten erforderlich sind, die nicht verfügbar sind, werden in Abstimmung mit dem Auftraggeber Annahmen zur Abschätzung dieser Mengen getroffen. Vorläufige Ergebnisse sind in Expertenrunden zu validieren. Alle ausgewerteten Daten, entwickelten Indikatoren und der abgeleitete Degressionspfad sind in einer aussagekräftigen graphischen Darstellung zu veranschaulichen.