Ionentauscherfiltermaterial und Servicevertrag für Uranentfernung in Trinkwasseraufbereitung

Die Ausschreibung bezieht sich auf die Nachrüstung einer Uranentfernung im Wasserwerk Wört des Zweckverbands Rieswasserversorgung. Die Rohwasseranalysen haben gezeigt, dass die Grenzwerte für Uran in der Trinkwasserverordnung teilweise überschritten werden, was eine Sanierungsmaßnahme erforderlich macht. Die gewählte Lösung sieht die Umstellung der bestehenden Filteranlage auf ein Mehr-Filterstufen-Verfahren vor, das eine Sand-/Adsorptionsfiltration und nachfolgend eine Ionentauscherfiltration umfasst. Der Kern der Leistung liegt in der Beschaffung, Bereitstellung und betriebsfertigen Einbringung des Ionentauscherfiltermaterials. Dies beinhaltet auch die Betreuung des Materials im laufenden Betrieb, beginnend bei der Einbringung über die Anfahrphase bis hin zur Ausbringung und Regeneration. Diese Leistungen werden im Rahmen eines mehrjährigen Servicevertrags erbracht, der auch Optionen zur Verlängerung beinhaltet. Die Auswahl des Ionentauscherverfahrens basiert auf der Notwendigkeit einer selektiven Uranentfernung, wobei spezielle schwach oder stark basische Anionenaustauscher in Sulfatform zum Einsatz kommen sollen. Die Auslegung des Ionentauscherfilters erfolgt unter Berücksichtigung einer homogenen Beladung und einer maximalen Beladungskapazität, um eine lange Standzeit zu gewährleisten. Die betriebliche Überwachung konzentriert sich auf Durchsatz und Druckverlust, ergänzt durch regelmäßige Probenentnahmen zur Urananalyse. Die Entsorgung des uranbeladenen Ionenaustauschermaterials muss extern erfolgen, beispielsweise durch Regeneration, da eine Deponierung nicht zulässig ist. Der Servicevertrag regelt die Mitwirkung des Auftragnehmers bei der Werkplanung, die Vergütung der Erstinbetriebsetzung und jährliche Abschlagszahlungen für Wartungsleistungen. Die Zielsetzung ist die dauerhafte Verminderung der gelösten Uran-Massenkonzentration im Reinwasserablauf auf unter 2 µg/L. Die Vertragslaufzeit ist auf 10 Jahre ausgelegt, mit der Möglichkeit einer Verlängerung, und endet spätestens mit dem Erreichen der Abscheideleistung von 209.563 Gramm Uran. Die Kosten für die Erstbefüllung des Ionentauschers mit neuem Material werden vom ZV RiesWasserVersorgung getragen. Die Verrechnung der Leistung erfolgt basierend auf der erfassten Masse des abgeschiedenen Urans und der Durchflussmenge.