Containerbasierte Pilot-Biogasanlage für Fachhochschule Aachen

Die zu beschaffende containerbasierte Pilot-Biogasanlage dient der Erzeugung, Aufbereitung und Speicherung von Biogas. Der Kern der Anlage ist ein kontinuierlicher Rührkesselreaktor (CSTR) mit einem Volumen von 135 bis 150 Litern, gefertigt aus Edelstahl 1.4571 oder einem gleichwertigen Material. Der Reaktor muss zylindrisch mit einem konischen Boden (mind. 20° Konuswinkel) ausgeführt sein und über einen geteilten Deckel verfügen, wobei ein Teil klappbar sein soll. Ein Rührwerk mit regelbarer Drehzahl (10-100 U/min) und gasdichter Gleitringdichtung sorgt für die Durchmischung des Gärprodukts. Die Anlage soll im kontinuierlichen Betrieb laufen und manuell über einen Trichter mit einem in den Reaktor eintauchenden Rohrstück beschickt werden können. Eine elektrische Heizung mit Isolierung gewährleistet die Temperaturregelung im Bereich von 35 bis 60°C. Zur Entnahme des Gärprodukts ist ein Ablauf (mind. DN 50) sowie eine Probenahmestelle (DN 20) vorgesehen. Zusätzlich sind vier weitere Prozessanschlüsse (DN 40) mit Blindstopfen vorzusehen. Für die Gasaufbereitung ist eine Messgaskühlung zur Reduktion der Feuchtigkeit des Biogases erforderlich, gefolgt von Filtern zur Entfernung von H2S und Siloxanen. Die Gasmenge wird mit einem Gaszähler erfasst und auf Normbedingungen umgerechnet. Die Gasqualität wird quasikontinuierlich analysiert, wobei CH4, CO2, O2 und H2S gemessen werden. Das Biogas wird zunächst in zwei Gassäcken zwischengespeichert, bevor es mit einem ölfreien Verdichter auf bis zu 10 bar komprimiert und in einem Druckgasspeicher gelagert wird. Ein zweiter Verdichter dient zur manuellen Abfüllung des Gases in Druckgasflaschen (Zieldruck 100 bar). Die gesamte Anlage ist in einem isolierten 20-Fuß-Container untergebracht, der über eine Heizung und Kühlung verfügt. Ein separater Raum ist für den Verdichter 2 vorgesehen. Der Container ist mit einer Raumluftüberwachung für CH4, H2S und CO2 sowie einer Belüftung ausgestattet. Die Steuerung der Anlage erfolgt über ein Datenerfassungs- und Steuerungssystem, das die Messwerte visualisiert und speichert. Die Anlage verfügt über eine USV-Einheit zur schadensfreien Abschaltung bei Stromausfall. Die Stromversorgung erfolgt über zwei CEE-Stecker. Eine Werkplanung mit Ausführungszeichnung, eine Gefährdungsbeurteilung und eine Dokumentation sind Bestandteil des Lieferumfangs. Ebenso sind die Lieferung, Installation, Inbetriebnahme und Schulung des Personals der FH Aachen enthalten.