Dynamische Fahrgastinformationsanlagen für ÖPNV in Sachsen-Anhalt

Die NASA GmbH plant die Beschaffung von Standard-Anlagen zur Dynamischen Fahrgastinformation (DFI) zur Ausstattung von Schnittstellen des Bahn-Bus-Landesnetzes in Sachsen-Anhalt. Es wird eine Rahmenvereinbarung mit einer Laufzeit von vier Jahren angestrebt. Die DFI-Anlagen sollen mit moderner LED-Technologie ausgestattet sein und an den DFI-Steuerrechner der NASA GmbH angeschlossen werden. Die Anlagen unterscheiden sich je nach Standort in Ausführung und Montage. Die NASA GmbH kann keine Mindestabnahmemenge zusichern; die Abnahme hängt von der Bedarfsanmeldung der Kommunen ab. Die geschätzte Höchstmenge liegt bei 60 Stück. Die Beschaffung umfasst die Lieferung, die vollständige und verkehrssichere Montage (Mastmontage mit Fundamenterstellung oder Deckenmontage), die Einrichtung und Installation der Hard- und Software, die funktionsfähige und abnahmereife Inbetriebnahme, die Einweisung, einen Service- und Instandhaltungsvertrag sowie die sachgerechte Entsorgung aller Komponenten nach Ablauf der Nutzungsdauer. Ebenso sind alle Komponenten des Fahrgastinformationssystems als vollständiges und funktionsfähiges System gemäß dem jeweiligen Umfang zu liefern. Die durch den Anbieter zu erbringende Leistung beinhaltet auch die Erstellung eines Pflichtenhefts in Zusammenarbeit mit der NASA GmbH, welches Teilprojektspezifikationen, Testfälle, Freigabeprozesse und einen Detailprojektplan enthält. Die angebotenen Systeme und Untersysteme müssen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und alle relevanten Gesetze, Verordnungen und Normen im ÖPNV einhalten. Die DFI-Anlagen sollen weitgehend wartungsfrei sein und für den ganzjährigen Außeneinsatz geeignet sein, inklusive Blitzschutz. Das Gehäuse muss aus pulverbeschichtetem Edelstahl oder vergleichbarem Material gefertigt sein und den optischen Qualitätsanforderungen entsprechen. Die Frontscheibe muss blendfrei und entspiegelt sein. Die Geräte im Außeneinsatz müssen korrosionsbeständig und unempfindlich gegen Witterungseinflüsse sein, mit einer Staub- und Wasserschutzart von IP54 und Schutzklasse II. Sie müssen ballwurfsicher gemäß DIN 18032-3 sein und Vandalismusvorkehrungen aufweisen. Die technischen Komponenten müssen für eine Lebensdauer von mindestens 10 Jahren ausgelegt sein und sich nach einer Unterbrechung der Funktionsfähigkeit selbstständig wiederherstellen können. Ein Fehlerprotokoll muss auslesbar sein. Eine Temperaturüberwachung zur Geräteschädigungsvorbeugung ist erwünscht. Die DFI müssen im Temperaturbereich von -20 °C bis +40 °C funktionsfähig sein. Die Anzeige erfolgt mittels LED-Vollgrafik-Matrixsegmenten und muss bei Dunkelheit und Helligkeit gut lesbar sein, mit automatischer Helligkeits- und Kontrastregelung. Die maximale Helligkeit muss mindestens 2500 cd/m² und der Kontrast mindestens 800:1 betragen. Die Reaktionszeit darf maximal 20 ms betragen und der Ablesewinkel mindestens 170°. Bei Verwendung von LED-Multiplexing darf kein Flimmern erkennbar sein und die Module müssen einzeln austauschbar sein. Der physikalische Pixelabstand muss kleiner oder gleich 6 mm sein. Die akustische Ausgabe der Inhalte erfolgt über eine Text-to-Speech-Software, die klare und deutliche Sprache wiedergibt und verschiedene Stimmen sowie die kostenfreie Nachbearbeitung von Texten und Ortsnamen ermöglicht. Die Umschaltung zwischen deutscher und englischer Sprache muss für den Fahrgast erkennbar sein. Die Lautstärke ist auf den unmittelbaren Radius zu beschränken und kann in den Abend- und Nachtstunden automatisch reduziert werden. Texte in Laufschrift oder Wechseltext müssen vollständig vorgelesen werden. Es gibt zwei Haupttypen von Anzeigen: Übersichts-DFI (mind. 12-zeilig) und Haltestellen-DFI (mind. 4-zeilig), beide mit einer Versalhöhe von mindestens 40 mm und einer Zeichenkapazität von mindestens 42 Zeichen pro Zeile. Die Anzeigeinhalte sind hell, gelblich und kontrastreich auf dunklem Grund. Die Anzeigenmatrix muss eine gute Lesbarkeit in verschiedenen Entfernungen und Öffnungswinkeln gewährleisten. Die Anzeigesteuerungseinheit muss die Kommunikation mit dem DFI-Steuerrechner sicherstellen und für aktuelle Anforderungen dimensioniert sein. Sie muss nach einem Systemabsturz fehlerfrei hochfahren und Daten senden und empfangen können. Ein Speicher für mindestens 14 Tage Abfahrtsdaten und Protokolle ist erforderlich. Fernwartungszugriff für Monitoring und Steuerung ist vorgesehen, wobei alternative Programme zu TeamViewer kostenfrei angeboten werden müssen. Die Anpassung von Parametern wie Lauftextgeschwindigkeit, Lautstärke, Helligkeit und Kontrast ist über Fernzugriff möglich. Die Datenanbindung erfolgt über Mobilfunk (4G/5G) für eine Lebensdauer von mindestens 10 Jahren. Die Spannungsversorgung erfolgt mit 230 V / 50 Hz. Die Demontage von Altanlagen ist optional und rückstandslos durchzuführen. Die Gestaltung der Anzeigeinhalte folgt den Layoutvorgaben der NASA GmbH, wobei Überschriften, Spaltenüberschriften, Abfahrten, Zusatztexte und Sondertexte unterstützt werden. Die Anzeige von Barrierefreiheitspiktogrammen und Auslastungsanzeigen ist vorgesehen. Die Uhrzeit wird von einem öffentlichen Server abgefragt oder über eine Funkuhr bereitgestellt, mit automatischer Umstellung auf Sommer-/Winterzeit. Im Falle fehlender Fahrplandaten sind Rückfalltexte speicherbar. Die Projektabwicklung erfordert ein Projektmanagement, die Erstellung von Pflichtenheften, die Einhaltung von Zeitplänen und Meilensteinen sowie die Zusammenarbeit mit der NASA GmbH. Ein erfahrener Projektleiter muss eingesetzt werden. Die gesamte Kommunikation erfolgt in deutscher Sprache. Die Dokumentation muss in bearbeitbarem PDF-Format vorliegen und alle Aspekte des Systems abdecken, einschließlich Montage-, Inbetriebnahme-, Wartungs- und Reparaturanleitungen. Ein Service- und Instandhaltungsvertrag ist abzuschließen, der Support, Updates, Hosting, Backups, APIs und TTS-Lizenzen umfasst, mit einer Mindestvertragsdauer von 5 Jahren. Die Versicherungspflicht mit einer Deckungssumme von mindestens 5.000.000 EUR für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist zu erfüllen. Der Support wird werktags zu üblichen Bürozeiten erbracht, mit definierten Reaktions- und Behebungszeiten für Fehler, wobei Vertragsstrafen bei Nichteinhaltung vorgesehen sind. Die Gewährleistungszeit beträgt 24 Monate. Der Auftragnehmer verpflichtet sich, Ersatzteile und Baugruppen für mindestens 10 Jahre zu liefern und Software anzupassen.