Maschinentechnische Ausrüstung für Schlammfaulung in Neumünster

Die Kläranlage Neumünster beabsichtigt die Erweiterung ihrer Schlammbehandlung, um den gestiegenen und prognostizierten Schlammmengen gerecht zu werden. Die Erweiterung basiert auf der DWA-M 368 für eine Aufenthaltszeit von 20 Tagen, was zur Bemessung eines neuen Faulbehälters mit einem Nutzvolumen von 3.000 m³ führte. Dieser neue Faulbehälter (FB III) wird mittig zwischen den bestehenden Faulbehältern positioniert, was eine Flachgründung und eine einfache Anbindung an die bestehende Anlage durch die Erhöhung des zentralen Treppenturms ermöglicht. Die maschinentechnische Ausrüstung, einschließlich Heizschlammpumpen, Wärmetauscher und Rohrleitungen, wird im bestehenden Maschinengebäude (ehemals E-Lager) untergebracht. Die elektrotechnische Ausrüstung findet ihren Platz im ehemaligen Werkstattbereich. Ein neuer, größerer Gasspeicher in Form eines gewichtsbelasteten Niederdruckgasspeichers wird nördlich des Bestandsgasspeichers errichtet, welcher anschließend zurückgebaut wird. Ebenso wird eine neue Gas-Not-Fackel mit einer Durchsatzleistung von ca. 500 m³/h benötigt, da die bestehende Fackel zu klein ist und ein neuer Standort für die Einhaltung von Sicherheitsabständen erforderlich ist. Das Rohschlammpumpwerk wird oberirdisch auf der Deckplatte des Bestands-Rohschlammpumpwerkes in Stahlbauweise errichtet und mit einer Pultdachkonstruktion, Mineralwollpaneel-Verkleidung und einem Rolltor ausgestattet. Die Faulbehälterwände werden aus Stahlspannbeton (C30/37) mit einer Dicke von 35 cm gefertigt, wobei Gleitschalung zum Einsatz kommen soll. Der Beton muss sulfatbeständig sein und eine geringe Festigkeits- und Wärmeentwicklung aufweisen. Die Decke ist als freitragende Platte mit Überzügen ausgebildet, die auch als Brüstung für den begehbaren Bereich dienen. Ein Bediensteg auf dem Behälterkopf verbindet die Anlagenteile und ermöglicht den Zugang zu den zentralen Komponenten wie dem Rührwerk. Die Behälterwände, Sohlen und Decken werden monolithisch ausgeführt, mit einem Entleerungssumpf aus PEHD in der Sohle. Die Faulschlammabzugsleitung wird als erdverlegte Freigefälleleitung in DN200 ausgeführt und an der Vereinigung mit den Bestandsleitungen mit einem Spülschacht versehen. Die Heizschlammumwälzung für FB III wird mit zwei regelbaren Kreiselpumpen und einem Wärmetauscher realisiert. Die Gasleitungen werden großzügig dimensioniert (DN 150 und DN 100), um Kondensatbildung und Verschlüsse zu vermeiden. Die Gasfackel wird mit einer autarken Steuerung und allen sicherheitstechnischen Komponenten ausgestattet und gemäß DIN EN 12255-10 positioniert. Die Bauarbeiten umfassen vorbereitende Maßnahmen wie die Versetzung von Mulden und Lagern, den Rückbau von Anlagenteilen und die Errichtung der neuen Komponenten, wobei der Betrieb der Bestandsanlage weitgehend aufrechterhalten wird.