Außenanlagen für neues ZDF-Bürogebäude in Mainz

Die Ausschreibung umfasst Kampfmittelsondierungen auf dem Gelände des ZDF, Mainz Lerchenberg. Am 25.08.2020 wurden einige im Jahr 2017 bereits sondierte Flächen im Südwesten des ZDF-Geländes unter Verwendung eines Georadar-Messsystems überprüft und ergänzt. Die Sondierungen umfassten den vom AG zugewiesenen Bereich. Im Gelände orientierte sich das Sondierareal abgesperrten Teil der Parkfläche bis zur dichten Vegetation im Westen der Zufahrtsstraße. Dabei wurden Georadarprofile mit einem spacing von je 50 - 100 cm und einer maximalen Sondiertiefe von 4,0 m aufgezeichnet. Insgesamt wurde so eine Fläche von ca. 8092 m² sondiert. Die Aufnahmen erfolgten GPS-gestützt, die Georadar-Messwerte wurden dabei den aktuellen Ortskoordinaten automatisch mittels RTK-DGPS zugeordnet. Die Datenauswertung der Sondierprofile ergab ein über den gesamten Messbereich recht einheitliches Bild. Aufgrund der Untergrundverhältnisse und der damit verbundenen Dämpfung der Signaldichte beträgt die auswertbare Sondiertiefe max. rund 1,5 m. Der Untergrund zeigt sich bis in diese Tiefe von einem vergleichsweise regelmäßigen Schichtenaufbau geprägt: Unterhalb einer rund 20 cm mächtigen „Oberschicht“, mit sehr deutlich schichtigem Aufbau und homogener Struktur (interpretiert als Fahrbahndecke i.a.S. bzw. Pflaster), zeigten die Radargramme bis in rund 90 cm Tiefe einen mitunter deutlich inhomogenen, größtenteils aber noch sichtbar schichtigen Aufbau der Lagen (u.a. typisch für den Unterbau/Frostschicht einer Straße oder Auffüllungsschichten). Unterhalb dieser Lage schließt ein meist sehr deutlich auffälliger Reflektor an (möglicherweise der Schichtübergang zum gewachsenen Boden), unterhalb dessen in größeren Tiefen ebenfalls heterogene, allerdings weitaus weniger deutlich geschichtete Verhältnisse dominieren. Im Rahmen der Datenanalyse wurden in den heterogenen Lagen zwischen 20 und 150 cm zwar einige punktuelle Signaldiffraktionen festgestellt, die grundsätzlich und potentiell ein Hinweis auf einen Kampfmittelverdacht sein können, allerdings stehen die Diffraktionen in den vorliegenden Fällen aller Wahrscheinlichkeit nach meist eher mit Schichtwechseln, natürlichen Diskontinuitäten im Untergrund und/oder Leitungen in Verbindung. In Bezug auf die technisch erfassbaren Kampfmittel (großkalibrige Artilleriemunition, Abwurfmunition > 50 kg) wurden bis in 150 cm Tiefe allerdings auch einige Verdachtspunkte und -flächen ermittelt, deren punktuelle Signaldiffraktion nicht unmittelbar auf eine natürliche Ursache zurückgeführt werden kann. Unter Berücksichtigung der Örtlichkeit des Areals und der kampfmitteltechnischen Belastung aus dem 2. WK kann bei rund 8 dieser punktuellen und 6 flächenhaften Anomalien ein potentieller Kampfmittelverdacht ohne weitere Überprüfung jedoch nicht ausgeschlossen werden, zumal bei der aus dem Jahr 2017 stammenden ferromagnetischen Sondierung ebenfalls mehrere Anomalien detektiert worden waren.