Objektplanung für Sanierung und Erweiterung der Uhlandschule Metzingen

Die Ausschreibung beinhaltet die Neugestaltung der Uhlandschule Neuhausen, mit besonderem Fokus auf die Anforderungen an einen Proberaum sowie einen angrenzenden Raum für Instrumente und Noten. Ziel ist es, einen adäquaten Ersatz für die bisherige Nutzung des Feuerwehrgerätehauses (FFW) in Neuhausen zu schaffen, welches zukünftig nicht mehr zur Verfügung steht. Der Musikverein Neuhausen/Erms e. V. und die Musikschule Metzingen sollen im Bereich der Uhlandschule Neuhausen eine neue Heimat finden. Ein gemeinsames Nutzungskonzept, das sowohl die Bedürfnisse des Musikvereins als auch der Musikschule und der Musikensembles der Uhlandschule berücksichtigt, soll entwickelt werden. Die Raumakustik spielt eine zentrale Rolle, wobei die ISO 23591 Norm für Proberäume für Blasorchester als Grundlage dient. Die Raumgröße ist ein entscheidender Faktor, wobei ein Volumen von ca. 15 m³ pro Musiker angestrebt wird. Eine ausreichende Raumhöhe von mindestens 3,5 m ist wichtig für eine optimale Klangausbreitung. Bei Proben des Musikvereins mit durchschnittlich 40 Musikern ist ein Raumvolumen von ca. 600 m³ erforderlich. Flatterechos und Fokuseffekte sind zu vermeiden, indem bei parallelen Flächen mindestens eine der beiden Flächen absorbierend gestaltet wird. Die Nachhallzeit sollte je nach Raumvolumen zwischen 0,4 und 1,8 Sekunden liegen. Frühe Reflexionen des Direktschalls sind für ein optimales Zusammenspiel unerlässlich, insbesondere seitliche Reflexionen mit einer Verzögerung von 17 ms bis 35 ms. Das Stärkemaß G beeinflusst die Interaktion von Instrument und Raum und sollte weder zu gering noch zu hoch sein, um eine Überkompensation oder Gehörschädigung zu vermeiden. Die Position des Dirigenten sollte leicht erhöht sein, um einen optimalen Klangeindruck zu gewährleisten. Die Musikschule wird den Proberaum für Angebote der elementaren Musikpädagogik nutzen. Es besteht die Möglichkeit, zukünftig auch sonstigen Musikunterricht in Neuhausen im Proberaum anzubieten. Es sind Schränke zur Unterbringung von Musikinstrumenten und Notenmaterial direkt im Proberaum vorzusehen. Zusätzliche Schrankkapazitäten zur Unterbringung von Musikinstrumenten, Noten- und Unterrichtsmaterial sind in einem weiteren Raum neben dem Proberaum erforderlich. Eine Garage für den Anhänger des Musikvereins soll in der Nähe des Musiksaals oder des zukünftigen Raums neben dem Musiksaal platziert werden. Eine Idee ist, die freie Fläche an der Außenwand des heutigen Musiksaals in Richtung Osten für den zusätzlichen Raum und die Garage zu nutzen. Ein einfacher und direkter Zugang von der Wolfgrubstraße wäre in diesem Bereich gegeben. Zusätzlich beinhaltet die Ausschreibung die Sanierung und Erweiterung der Uhlandschule Metzingen unter Anwendung von Building Information Modeling (BIM). Die BIM-Anforderungen der Stadt Metzingen für das Projekt sind in den Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) festgelegt. Die BIM-Methodik soll die interdisziplinäre Kollaboration und modellbasierte Kommunikation über den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks fördern. Das Ziel ist eine erhöhte Planungsqualität, effektive Kommunikation, fundierte Entscheidungsfindung, durchgängige Informationsverwaltung, hohe Transparenz, erhöhte Kostensicherheit, verbessertes Risikomanagement und verbesserte Übergabe an den Betrieb. Es wird die Realisierung des BIM-Level I angestrebt. Die AIA bilden die Basis für den BIM-Abwicklungsplan (BAP). Die Projektorganisation umfasst verschiedene BIM-Rollen, darunter BIM-Manager (optional), BIM-Gesamtkoordinator, BIM-Koordinator und BIM-Autor. Ausgewählte BIM-Anwendungsfälle sind Planungsvarianten im WBW, Visualisierung, Koordination der Fachgewerke, Planungsfortschrittskontrolle und Qualitätsprüfung, Ableitung von Planunterlagen und Projekt- und Bauwerksdokumentation. Die digitalen Liefergegenstände sind auf Leistungsphasen bezogen und Grundlage für die zugehörigen Anwendungsfälle. Die Zusammenarbeit erfolgt über eine gemeinsame Datenumgebung (CDE). Der Datenaustausch erfolgt auf Basis von Open-BIM-Formaten wie IFC und BCF. Die Qualitätssicherung der digitalen Liefergegenstände ist durch den Auftragnehmer sicherzustellen. Die Modellstruktur und Modellinhalte müssen den vorgegebenen Standards entsprechen. Es sind Koordinatensysteme, Projektnullpunkt und Einheiten festzulegen. Die Strukturierung und Klassifizierung der Bauteile ist nach geografischen und fachspezifischen Kriterien vorzunehmen. Es sind Ausarbeitungsgrade (LOD) für die digitalen Modellelemente zu definieren. Modellierungsvorschriften sind bei der Erzeugung der einzelnen Objekte zu beachten.