KI-Software für automatisierte Pflegegutachten
Auftraggeber
Medizinischer Dienst Rheinland-Pfalz
55232, Alzey
Veröffentlicht
Angebotsfrist
26.05.25
27.06.25, 08:00
Stichwörter
- KI
- Künstliche Intelligenz
- Pflegegutachten
- Transkription
- Cloud
- Software
Zusammenfassung
Die Ausschreibung zielt auf die Entwicklung eines generativen KI-Tools ab, das Audiodateien in Textdateien transkribiert, relevante Informationen für ein Gutachten herausfiltert und in eine vorgegebene Gutachtenstruktur mit Bewertung überführt. Der Gutachter prüft und korrigiert den Entwurf, wodurch das KI-Tool lernt und sich verbessert. Das Tool wird in einer privaten Cloud in einem deutschen Rechenzentrum gehostet und soll die Gutachter entlasten, die Gutachtenerstellungszeit verkürzen, den Fachkräftemangel kompensieren, die Wirtschaftlichkeit wahren und die Qualität der Gutachten steigern.
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Beschreibung
Der Medizinische Dienst Rheinland-Pfalz (MD RLP) sucht ein KI-Tool zur Unterstützung der Gutachtenerstellung in der Einzelfallbegutachtung Pflege.
Das Ziel ist die Entwicklung eines generativen KI-Tools, das Audiodateien in Textdateien transkribiert, aus diesen Textdateien für ein Gutachten notwendige Informationen herausfiltert und diese in eine vorgegebene Gutachtenstruktur mit Bewertung überführt.
Der Gutachter prüft und korrigiert den Entwurf, wodurch das KI-Tool lernt und sich verbessert.
Das KI-Tool wird über ein deutsches Rechenzentrum in einer privaten Cloud exklusiv für den MD RLP durch den Auftragnehmer gehosted.
Die Zielsetzung umfasst die Entlastung der Gutachter, die Verkürzung der Gutachtenerhebungs- und -erstellungszeit, die Kompensation des Fachkräftemangels, die Wahrung der Wirtschaftlichkeit und die Qualitätssteigerung der Gutachten.
Das Projekt ist in mehrere Phasen unterteilt: Phase 1a (Mobilitätsbewertung), Phase 1b (Erweiterung auf sämtliche Module), Phase 2 (Umsetzung mit Echtdaten an einem Standort) und Phase 3 (Rollout im gesamten MD RLP).
Die Einhaltung der einschlägigen nationalen und unionsrechtlichen Bestimmungen, wie die DSGVO, die KI-HaftungsVO, die KI-VO und die Leitlinien für den KI-Einsatz in der Behördlichen Praxis der Arbeits- und Sozialverwaltung des BMAS, ist in allen Phasen zu gewährleisten.
Die Vergabestelle geht davon aus, dass das KI-Tool nicht als ein Hochrisikosystem nach Kapitel 3 der KI-VO eingestuft wird, da das Arbeitsergebnis stets durch eine menschliche Experteninstanz umfassend überprüft und kontrolliert werden soll.
Ein erfolgreicher Abschluss der Phase 1a und 1b umfasst die datenschutzkonforme Speicherung der Audiodatei in einer privaten Cloud, die wortgetreue Transkription in eine Textdatei, die KI-gestützte Gutachtenerstellung mit allen benötigten Daten, einen Genehmigungsworkflow zur Sicherstellung der Kontrollpflicht des Gutachters, die fehlerfreie Bewertung des KI-gestützten Gutachtenentwurfs durch die Gutachter des MD RLP und die erfolgreiche Erstellung des KI-gestützten Gutachtenentwurfs in weniger als 20 Minuten.
In Phase 2 werden auf freiwilliger Basis und nach entsprechender Aufklärung Begutachtungen von Versicherten analog zu Phase 1 durchgeführt.
Neben den in Phase 1 genannten Abnahmekriterien gelten in dieser Phase zusätzlich messbare positive Effekte für die Versicherten und die Begutachtenden sowie die Refinanzierung der Kosten für die KI-gestützte Gutachtenerstellung durch Effizienzverbesserung des Begutachtungsprozesses.
Im Fall der erfolgreichen Abschlüsse der Phasen 1 und 2 ist der MD RLP berechtigt, die Option des roll-out im Bereich Einzelfallbegutachtung Pflege des gesamten MD RLP durch den Auftragnehmer mit Echtdaten sowie den Support durch den Auftragnehmer zu beauftragen.
Aktuell werden die Versicherten zur Begutachtung der Pflegebedürftigkeit von einem Gutachter in einem Hausbesuch befragt.
Während der Befragung und Untersuchung muss der Gutachter gleichzeitig das Gespräch erfassen und auf dem Laptop bzw. mobilen Endgerät dokumentieren.
Im Nachgang strukturiert der Gutachter die Gesprächsergebnisse in einem Gutachten.
Aktuell wird eine unternehmenseigene Software (MEDIKOS®) zur Dokumentation verwendet.
MEDIKOS® wird aktuell offline genutzt und später synchronisiert, da eine Netzabdeckung nicht vollumfänglich in Rheinland-Pfalz gewährleistet ist.
Eine Umstellung auf eine von allen Medizinischen Dienstes genutzte Software (MDconnect) ist in den kommenden Jahren in Vorbereitung.
Das Gutachten zur Pflegegradermittlung wird mithilfe folgender Modulen nach Maßgabe der jeweiligen Gewichtung erstellt: Modul 1: Mobilität (10 %), Modul 2: Kognitive & Kommunikative Fähigkeiten (15 %)*, Modul 3: Verhaltensweisen & Psychische Problemlagen (15 %)*, Modul 4: Selbstversorgung (40 %), Modul 5: Umgang mit Krankheit & Behandlung (20 %), Modul 6: Alltagsgestaltung & soziale Kontakte (15 %).
Die Gutachtenerstellung muss mittels des KI-Piloten durch digitale, KI-gestützte Datenerfassung und -auswertung optimiert werden.
In Phase 1 des Projektes wird durch zwei Gutachter des MD RLP die Begutachtung im Hausbesuch imitiert.
Dabei wird das Gespräch über ein Mikrofon am Laptop bzw. einem mobilen Endgerät erfasst und gespeichert.
Nach Abschluss der gutachterlichen Befragung muss die gespeicherte Audioaufnahme in Text transkribiert werden.
Der zu entwickelnde KI-Pilot muss diesen transkribierten Text mittels Technologien der generativen KI auswerten und daraus automatisch einen finalen Gutachtenentwurf erzeugen.
Dies wird durch den/die Gutachter/in überprüft und freigegeben, sodass damit der Prozess abgeschlossen wird.
ZEITPLAN
- Bekanntmachung26.05.25
- Heute04.06.25
- Abgabefrist27.06.25
- Veröffentlichungsende27.06.25
AUSSCHREIBUNG
Reichweite:EU
Vergabeart:Verhandlungsverfahren mit Vergabeverhandlung
Vergabeverordnung:VgV
Leistung:Dienstleistungen
Klassifizierung:
IT-Dienste: Beratung, Software-Entwicklung, Internet und Hilfestellung
Zuschlagskriterien:Angebotspreis (30%), Umsetzungskonzept (70%)
Auftrags-Budget:2.000.000 €
Erfüllungsort:Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 28, 55130 Mainz, DEB35, Deutschland
ABGABE
Abgabeform:Elektronisch
Angebotssprachen:Deutsch
VORAUSSETZUNGEN
Referenzen:
- Mindestens ein Referenzprojekt aus den letzten 3 Jahren zur Entwicklung eines Proof of Concepts für eine KI-Anwendung
Finanziell:
- Bilanzen oder Jahresabschlüsse der letzten 3 Geschäftsjahre
- Nachweis einer Betriebshaftpflichtversicherung mit Mindestdeckungssumme von 1 EUR für Personen-, Sach- und Vermögensschäden
Rechtlich:
- Eigenerklärung über das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gemäß §§ 123 f. GWB sowie zum LkSG
- Erklärung zur Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns
- Eigenerklärung i.S.d. Art 5k Absatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 833/2014
Sonstige:
- ISO 270001 Zertifizierung für das eingesetzte Rechenzentrum
- Aktueller Handelsregisterauszug oder Gewerbeanmeldung
- Erklärung zur durchschnittlichen Beschäftigtenzahl der letzten drei Jahre
DOKUMENTE
Dateiname | Kategorie | Dateigröße | Inhalt | |
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