Ballierung und Transport von Abfällen im Müllheizkraftwerk Kassel

Die Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) beabsichtigt, einen Rahmenvertrag für die Ballierung von Abfällen abzuschließen. Dies beinhaltet die Einrichtung einer Baustelle im MHKW, das Verpacken und Ballieren von Abfällen mit speziellen Ballierungsmaschinen sowie den Transport und die Einlagerung der Ballen auf dafür vorgesehenen Flächen. Der Auftragnehmer (AN) ist verantwortlich für die Bereitstellung der Ballierungsmaschine, einer Übergabevorrichtung zwischen der Förderanlage und der Ballierungsmaschine, sowie aller Zuförderanlagen und Flurförderzeuge inklusive Kraftstoff. Der AN muss auch eigene Anschlagmittel für das Be- und Entladen sowie den Aufbau und Abbau der Anlage verwenden. Als Arbeitsfläche wird dem AN die rechte Hallenseite in Halle C zur Verfügung gestellt, wobei die linke Hälfte des Einfahrtstores für LKW-Einfahrten frei bleiben muss. Die Anlage darf etwa 10 Meter in den Verkehrsraum ragen. Absperrungen und Windfänge zur Vermeidung von Verunreinigungen sind ebenfalls vom AN bereitzustellen. Der Energiebedarf und die notwendigen Anschlüsse sind dem Auftraggeber (AG) rechtzeitig mitzuteilen und mit dessen E-Abteilung abzustimmen. Der zerkleinerte und gemischte Abfall soll zu druckstabilen Ballen mit einem Gewicht von ca. 0,7 bis 0,8 Tonnen verpresst werden. Die Ballen müssen in 2 x 6 UV-beständigen Lagen (0,025 mm stark) oder alternativ als netzgewickelte Ballen gleicher Güte verpackt werden. Die Einlagerung der Ballen auf den Lagerflächen erfolgt übereinandergeschichtet mit Flurförderzeugen und Personal des AN. Die Fahrzeuge des AN müssen für diese Tätigkeit zugelassen und in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt sein, ebenso wie das Fahrpersonal. Der AN muss die Verkehrssituation vor Ort beachten und eine ausreichende Anzahl von Transportmitteln einsetzen, wobei auf dem Betriebsgelände eine Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h gilt. Mangelhafte Ballen müssen nachgebessert oder zurückgeführt werden. Die Standsicherheit der Ballen muss ohne zusätzliche Hilfsmittel gewährleistet sein. Die Treibstoffversorgung wird vom AN sichergestellt, wobei für mobile Dieselkraftstoff-IBCs eine aktuelle Prüfbescheinigung und Plakette erforderlich sind. Der AN stellt die persönliche Schutzausrüstung seiner Mitarbeiter, einschließlich P3-Masken und Höhensicherung. Dieselmotoremissionen sind vom AN aus der Halle abzuleiten. Das Arbeitsumfeld ist regelmäßig zu säubern. Für die Angebotserstellung sind Ortsbesichtigungen zwingend erforderlich. Der genaue Zeitplan für die Ballierung wird jährlich ermittelt und orientiert sich an der Revision, die üblicherweise zwischen der 34. und 36. Kalenderwoche beginnt, wobei die Ballierung etwa 4-5 Wochen zuvor startet. Die tägliche Arbeitszeit für die Ballierung ist auf 10 Stunden ausgelegt. Die Abrechnung erfolgt anhand der erfassten Ballengewichte bzw. -dichte, wobei die Dichte der Ballen zwischen 0,4 und 0,6 Mg/m³ liegen sollte. Staffelpreise für die Ballierung, die alle Kosten für Geräte, Verbrauchsmaterialien und Personal umfassen, können in Folgejahren angepasst werden. Baustelleneinrichtungskosten und Transportkosten können als Festpreis angeboten werden. Es gelten die Betriebsordnung des MHKW Kassel und die Arbeitsschutz-Richtlinien des Konzerns. Aktuelle Gefährdungsbeurteilungen, Prüfunterlagen und Fahrbeauftragungen sind vor Tätigkeitsbeginn vorzulegen. Ein Standsicherheitsnachweis der beabsichtigten Stapelhöhe der Ballen ist ebenfalls erforderlich. Die MHKW Fremdfirmeneinweisung des AN erfolgt vor Arbeitsbeginn, und der AN muss den Nachweis der Unterweisungen seiner Mitarbeiter erbringen. Für die Arbeiten ist eine Arbeitsfreigabe/-erlaubnis des AG notwendig. Der Vertrag hat eine Grundlaufzeit vom 01.01.2026 bis 31.12.2027 und kann dreimal um jeweils zwei Jahre verlängert werden, maximal bis zum 31.12.2033. Die Zuschlagskriterien sind der Preis (70%) und die Qualität des Konzepts zur Umsetzung der Ballierung (30%).