Point-of-Care-Analytik für Blutgase und Elektrolyte

Das Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel GmbH plant die Einführung eines modernen Point-of-Care (POC)-Konzepts für die Analytik von Blutgasen, Elektrolyten und Glucose. Ziel ist ein System mit hoher Ausfallsicherheit, hohem Automatisierungsgrad und geringer Personalbindung. Das Institut für Laboratoriumsmedizin des Klinikums ist 24/7 in Betrieb und nach DIN ISO 15189 akkreditiert. Die Ausschreibung umfasst die Lieferung von Lösungen, Reagenzien und Kalibratoren sowie der dazugehörigen Geräte für die POC-Analytik. Des Weiteren wird eine POC-Management-Software benötigt, die eine Anbindung an das bestehende Laborinformationssystem (LIS) ermöglicht und offen für die Integration von Geräten anderer Hersteller ist. Das POC-Gerätesystem muss eine kontinuierliche Analytik an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag gewährleisten. Gefordert ist ein einheitlicher Festbetrag pro Blutgasanalyse-Befund, der alle drei Qualitätskontrollen pro Tag und Gerät einschließt. Die Abrechnung basiert auf der Anzahl der Analysen pro Jahr, mit einer jährlichen Anpassung der Befundzahlen. Der bestehende Vertrag läuft zum 30.06.2025 aus, und ein Routinestart mit der neuen Ausstattung ist für den 01.10.2025 geplant. Der Leistungsumfang beinhaltet die betriebsbereite Bereitstellung der Analysengeräte, deren Installation und Integration in das LIS (SmartLIS über HL7 oder ASTM), sowie deren Wartung und technischen Support. Ebenfalls enthalten ist die Bereitstellung aller für das Parameterspektrum und den Betrieb des Systems erforderlichen Reagenzien, Kontrollen und Verbrauchsmaterialien. Erforderlich sind zudem die Erstellung und Implementierung von Software-, Wartungs-, Havarie- und Schulungskonzepten. Die Demontage und der Abtransport der Altgeräte am Ende der Vertragslaufzeit sind ebenfalls Teil des Umfangs. Es soll ein Dienstleistungsvertrag über 60 Monate mit der Option auf eine einmalige Verlängerung um 12 Monate abgeschlossen werden. Die Gerätekonfiguration wird auf Basis der geschätzten 65.000 Befundzahlen pro Jahr bereitgestellt. Die Abrechnung erfolgt als Preis pro Befund, wobei Geräte- und Reagenzkosten (Reagenzien, Lösungen, Kalibratoren, Zusatzmaterial) inkludiert sind. Abschlagszahlungen sind monatlich vorgesehen, mit einem halbjährlichen Abgleich der Befundmengenkontrolle. Als Ersatz für die bisherigen Siemens Healthineers RP500-Systeme werden neue Blutgasanalysatoren inklusive Software für Überwachung, Steuerung und LIS-Anbindung benötigt. Insgesamt werden 10 Geräte für die Blutgasanalyse benötigt. Es sind ausschließlich fabrikneue Geräte der neuesten Generation für den deutschen Markt bereitzustellen. Die Ausschreibung spezifiziert detaillierte Mindestanforderungen an die apparative Ausstattung, die laborchemische Analytik, IT-Funktionalitäten, Wartung, Evaluation und Schulung sowie die Leistungsvergütung und weitere Vertragsbedingungen. Dies beinhaltet unter anderem Anforderungen an die Qualität der Geräte, die Stabilität und Gebrauchstauglichkeit der Reagenzien, die Kompatibilität der Software mit anderen Herstellern und dem LIS, die Service- und Reaktionszeiten im Störungsfall, die Schulung des Personals und die Erstellung von Konzepten. Die Bewertung der Angebote erfolgt anhand von Preis, Funktionalität, Nutzervotum und Logistikkonzept.