Saug- und Spülfahrzeuge für Kläranlagen und Kanäle im Lippegebiet

Die ausgeschriebenen Leistungen beinhalten die Bereitstellung verschiedener Spezialfahrzeuge und qualifiziertem Personal für die Reinigung und Inspektion von Abwasseranlagen des Lippeverbandes. Es werden Saugfahrzeuge mit Tiefensaugeinrichtung, kombinierte Saug-/Hochdruckspülfahrzeuge, Hochleistungsluftförderanlagen mit Mulde und Kanalinspektionsfahrzeuge benötigt. Das erforderliche Personal umfasst Fahrzeugführer, Reinigungsfachkräfte mit entsprechender Ausbildung (ATV-DVWK-geprüfte Kanalreiniger oder RAL-GZ 961 I & R) sowie eine zusätzliche Fachkraft mit bestandener Kanalinspektionsprüfung. Die Einsatzorte erstrecken sich über Kläranlagen, Pumpwerke, Kanäle und Rückhaltebecken in verschiedenen Städten und Gemeinden. Zu den Hauptaufgaben zählen das Ab-/Aufsaugen und der Abtransport von Sandfanggut, Schwimmschlamm, Klärschlamm und häuslichen Abwässern. Des Weiteren sind das Freispülen bzw. Säubern verstopfter Rohrleitungen oder Bauwerke, die Reinigung von Becken, Behältern und Schlammsilos nach deren Entleerung sowie die manuelle Kanal- und Beckenreinigung erforderlich. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Inspektion von Rohrleitungen unterschiedlicher Durchmesser (DN 40 bis DN 3400) mittels Kanal-TV-Wagen. Die Abfuhr und fachgerechte Entsorgung der bei den Einsätzen anfallenden Abfälle ist ebenfalls inbegriffen. Zusätzlich können Leistungen wie die Beseitigung von organischen Verschmutzungen, mineralischen Ablagerungen und Wurzelwerk im Leitungsnetz anfallen. Auch Flüssigschlammtransporte zwischen verschiedenen Anlagen des Lippeverbandes und/oder öffentlichen Deponien sowie die Gestellung von Containern mit Entwässerungseinrichtung in verschiedenen Bauarten und Größen können gefordert werden. Die Rahmenvereinbarung beginnt am 01.11.2025 und beinhaltet eine Option zur Verlängerung. Die im Leistungsverzeichnis genannten Mengen sind Schätzgrößen für ein Jahr. Der Auftragnehmer ist auch bei Überschreitung des Leistungsumfanges an seine Preise gebunden, jedoch besteht kein Anspruch auf volle Vertragsausschöpfung. Die Laufzeit der Rahmenvereinbarung beträgt vier Jahre (2025-2029) mit jährlicher Beauftragung, wobei der Auftrag für jedes Jahr gesondert bestätigt werden muss. Die Preise sind im ersten Beauftragungsjahr Festpreise, danach werden Zuschläge von 3%, 5% und 8% in den Folgejahren gewährt. Ab dem ersten Optionsabruf ist geplant, das Leistungsverzeichnis in einem elektronischen Katalog abzubilden, wobei Bestellabrufe elektronisch erfolgen und Abrechnungen wöchentlich auf Basis der Einheitspreise erfolgen sollen. Der Auftragnehmer verpflichtet sich zur fachgerechten und vollständigen Ausführung der Leistungen gemäß den gültigen Normen und Vorschriften, einschließlich DIN EN 13508-2 für die Zustandserfassung von Entwässerungssystemen. Er stellt die erforderlichen und geschulten Arbeitskräfte sowie geeignete Geräte und Maschinen bereit, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen müssen. Es werden nur qualifiziertes, geschultes und zuverlässiges Personal mit regulären Arbeitspapieren eingesetzt, wobei die eingesetzten Fahrer gleichzeitig auch Bedienkräfte für die Fahrzeuge sind und eine abgeschlossene Ausbildung gemäß DWA oder RAL-GZ 961 vorweisen müssen. Eine geringe Personalfluktuation ist anzustreben. Die Einhaltung der berufsgenossenschaftlichen Vorschriften ist zu gewährleisten, und ein entsprechendes Protokoll ist jährlich der Rechnung beizufügen. Aus Sicherheitsgründen ist deutsch sprechendes und lesendes Personal einzusetzen. Der Auftragnehmer benennt schriftlich die verantwortlichen Ansprechpartner für die Betriebsmeister der Anlagen. Der Auftraggeber ist berechtigt, Kontrollen über die Einhaltung der Verpflichtungen des Auftragnehmers durchzuführen, einschließlich Personenkontrollen. Neben den im Leistungsverzeichnis genannten Leistungen sind Nebenleistungen wie An- und Abfahrten, das Einrichten der Arbeitsstellen, Kosten für Sicherheitsprüfungen, Kraftstoffe, Vorlegen von Erlaubnissen, Schutzmaßnahmen, persönliche Schutzausrüstung, Massenzusammenstellungen, Mautgebühren, Wartezeiten, Ortsbesichtigungen und die Sicherung der Baustelle im Verkehrsraum mit den Angebotspreisen abgegolten.