Solarthermische Wärmelieferung für Fernwärmenetz Kempen

Die Stadtwerke Kempen GmbH beabsichtigen, die Fernwärmeversorgung Kempen bis zum Jahr 2030 durch erneuerbare Energien zu ergänzen, wobei mindestens 30 % der Wärme aus erneuerbaren Quellen stammen sollen. Eine mögliche Bezugsquelle hierfür ist Wärme aus einer Solarthermischen Anlage. Die Stadtwerke Kempen GmbH wollen nicht in Eigenregie die Solarthermische Anlage bauen und betreiben, sondern als Kunde die Wärme aus der Anlage an einem Übergabepunkt abnehmen. Ausgeschrieben wird daher die Lieferung von Wärme in Form von Heizwasser an die Stadtwerke Kempen GmbH aus einer Solarthermieanlage. Die Errichtung und der Betrieb der Solarthermieanlage erfolgt durch den Auftragnehmer. Die Stadtwerke Kempen geben die möglichen Einspeisepunkte und die Parameter wie maximale Einspeisemenge, Temperaturen und Drücke vor. Die beiden in Betracht kommenden Einspeisepunkte befinden sich in der „Von-Ketteler-Str. 5+7“ (BHKW) sowie in der „Otto-Schott-Str. 4“ (HKW). Der Auftragnehmer plant und baut die Anlagen unter Beachtung der in dieser Leistungsbeschreibung und dem Wärmelieferungsvertrag genannten Vorgaben nach eigenem Ermessen und in eigener Verantwortung. Insbesondere legt er die Anlagentechnik, die Anlagengröße und die Fahrweise fest. Es bleibt ihm überlassen, ob er lediglich tagsüber Wärme einspeisen will oder die Anlage z.B. mit Hilfe eines Wärmespeichers so auslegt, dass diese über 24 Stunden Wärme in das Fernwärmenetz einspeisen kann. Die Einholung der für den Bau und Betrieb der Solarthermie-Anlage erforderlichen Genehmigungen obliegt dem Auftragnehmer. Für die Wärmeeinspeisung in das Kempener Fernwärmenetz gelten bestimmte Anschlussbedingungen, die der Auftragnehmer jederzeit einhalten muss. Die Stadtwerke Kempen GmbH betreiben Heizwasser Fernwärmenetze nach DIN 4747 Teil 1 Fernwärmeanlagen – Sicherheitstechnische Ausrüstung von Hausstationen zum Anschluss an Heizwasser Fernwärmenetze mit einer maximalen Vorlauftemperatur von </= 120°C. Alle verwendeten Materialen müssen für die genannten Temperaturen und Drücke geeignet sein. Minimale Vorlauftemperatur für die Wärmeeinspeisung = 75 °C Maximale Vorlauftemperatur für die Wärmeeinspeisung = 110 °C Der Wärmebedarf in Kempen beträgt durchschnittlich 100.000 MWh im Jahr. In den Sommermonaten beträgt die Wärmeleistung zwischen minimal 1,5 MW und maximal 4,0 MW. Der Auftragnehmer muss eine Mindesteinspeisemenge im Jahr von mind. 5,0 GWh liefern. Darüber hinaus muss der Auftragnehmer keine fixe Menge liefern, sondern kann „as produced“ liefern. Der Auftraggeber verpflichtet sich, die am Übergabepunkt bereitgestellte Wärmemenge in einem Umfang zwischen 0 und 1,5 MW jederzeit und, soweit der Umfang 1,5 MW überschreitet, entsprechend dem Wärmebedarf im Fernwärmenetz abzunehmen. Grundsätzlich liegt es im Ermessen des Auftragnehmers, wo er die solarthermische Anlage bauen und betreiben wird. Der Erwerb / das Pachten einer geeigneten Fläche zum Bau und Betrieb der Anlage obliegt ihm, ebenso die Einholung der zum Bau und Betrieb notwendigen Genehmigungen. Mit Einreichung des Angebots ist nachzuweisen, dass der Bieter über entsprechende Rechte an den Flächen verfügt. Zudem verpflichtet sich der Auftragnehmer sich mit Angebotsabgabe, mindestens 10 % der Gesellschaftsanteile an seiner Gesellschaft oder aber an der noch zu gründenden Projektgesellschaft, die den Bau und Betrieb der solarthermischen Anlage durchführt, auf den Eigentümer des Grundstücks, auf dem sich die Solarthermische Anlage befindet, zu übertragen.