Kanalerneuerung und Straßenentwässerung in Stuttgart-Untertürkheim

Das vorliegende Dokument ist ein Baugrundgutachten, das im Rahmen der geplanten Kanalerneuerung in Teilabschnitten der Fellbacher-, Hettich- und Kappelbergstraße in Stuttgart-Untertürkheim erstellt wurde. Das Gutachten umfasst eine detaillierte Beschreibung der geplanten Baumaßnahme, bei der Mischwasserkanäle auf einer Gesamtlänge von etwa 200 m in der Kappelbergstraße, 400 m in der Fellbacher Straße, 150 m in der Hettichstraße, 100 m im Hag, 60 m im Munkweg und 90 m in der Margaretenstraße ausgetauscht werden sollen. Die Einbindetiefe der Kanäle und Schächte liegt zwischen 2,0 m und 5,0 m, wobei die Verlegung in offener Bauweise geplant ist. Das Gutachten beleuchtet die topographischen, geologischen und tektonischen Verhältnisse des Untersuchungsgebietes, das am Nordhang des Neckartales liegt und durch die Fildergraben-Randverwerfung geprägt ist. Die geologischen Schichten bestehen überwiegend aus Gipskeuper, Lettenkeuper und Schilfsandstein. Im Rahmen der Baugrunduntersuchung wurden 16 Rammkernsondierungen durchgeführt, deren Ansatzpunkte vermessungstechnisch erfasst wurden. Zudem wurden zahlreiche Proben von Asphalt, Tragschichtmaterial, künstlichen Auffüllungen und natürlich gewachsenem Boden entnommen und chemisch analysiert. Die Ergebnisse der geotechnischen Untersuchungen zeigen, dass der Baugrund überwiegend aus verwittertem Gipskeuper besteht, der von Verkehrsflächenaufbauten und künstlichen Auffüllungen überlagert wird. Der Straßenaufbau besteht aus Asphaltschichten und Tragschichten ohne Bindemittel, wobei das Planum überwiegend aus Tonen aufgebaut ist. Die chemischen Analysen ergaben, dass der Asphalt überwiegend stark teerhaltig ist und PAK-Belastungen aufweist. Das Tragschichtmaterial ist ebenfalls PAK-belastet und der Deponieklasse DK 1 zuzuordnen. Die künstlichen Auffüllungen weisen erhöhte Sulfat-Gehalte auf, die auf natürliche geogene Hintergrundbelastungen zurückzuführen sind. Die natürlich gewachsenen Böden sind ebenfalls sulfatbelastet und der Deponieklasse DK 1 zuzuordnen. Das Gutachten enthält eine geotechnische Bewertung der Baugrundschichten, einschließlich der Einteilung in Homogenbereiche und der Beurteilung der Baugrubenstabilität. Es werden Empfehlungen zur Gründung der Kanäle und Schächte gegeben, wobei auf die Tragfähigkeit des Untergrundes und die Vermeidung von Aufweichungen und Quellerscheinungen hingewiesen wird. Zudem werden Empfehlungen zur Entsorgung der Aushubmaterialien gegeben, wobei auf die PAK-Belastung des Asphalts und die Sulfatbelastung der Böden hingewiesen wird. Abschließend werden allgemeine Empfehlungen und Hinweise gegeben, die bei der Planung und Ausführung der Kanalerneuerung zu berücksichtigen sind.