Architekturleistungen für Sanierung und Umbau der Ersbergschule Nürtingen

Die vorliegende Machbarkeitsstudie für die Ersbergschule in Nürtingen befasst sich mit der brandschutztechnischen Bewertung des Bestandsgebäudes im Hinblick auf die geplante Einführung einer Ganztagesschule ab 2025. Der Auftraggeber, die Stadt Nürtingen, beabsichtigt, Räume für die Tagesbetreuung im Untergeschoss bereitzustellen und hierfür den Klassentrakt umzunutzten. Das Gebäude ist derzeit als Grund- und Hauptschule konzipiert, wobei die Hauptschulnutzung aufgelöst wurde und nun eine vollständige Nutzung durch die Grundschule erfolgt. Die Studie soll die Voraussetzungen für die Umsetzung von Clusterlösungen prüfen, bei denen mehrere Unterrichtsräume und deren Erschließungsbereiche als zusammenhängende Nutzungseinheiten konzipiert werden. Dies impliziert eine Veränderung der bisherigen Rettungswegkonzeption, die eine Genehmigungspflicht nach sich zieht. Ein weiterer Aspekt der Studie ist die Überprüfung und Abarbeitung von Mängelpunkten aus der letzten Brandverhütungsschau, wobei auch die Möglichkeit geprüft wird, dass bestimmte Auflagen im Zuge der konzeptionellen Änderung entfallen können. Die Studie wird die baurechtliche Einstufung des Gebäudes vornehmen, einschließlich der Geschossigkeit und der Gebäudeklasse, wobei eine Einstufung in die Gebäudeklasse 5 aufgrund der mittleren Gebäudehöhe angenommen wird, bis eine Vermessung dies verifizieren kann. Das Gebäude wird als Sonderbau gemäß § 38 Abs. 2 Nr. 5 LBO (Schulen) bewertet. Für die Unterrichtsräume wird die Musterschulbaurichtlinie (MSchulBauR) sowie das Hinweispapier der AGBF-Bund zu Lernbereichen herangezogen. Die Studie wird die allgemeinen Schutzziele des Brandschutzes gemäß § 3 und § 15 LBO zugrunde legen und objektbezogene Schutzziele für die einzelnen Nutzungsbereiche definieren. Insbesondere für die Unterrichts- und Klassenraumbereiche mit Schülernutzung wird auf die besondere Schutzbedürftigkeit der Nutzer (Kinder) eingegangen, die eine gemeinsame Flucht unter Aufsicht erfordert und spezielle Anforderungen an die Sicherstellung der Rettungswege stellt, wobei ein zweiter baulicher Rettungsweg als Stand der Technik gilt. Die Studie wird die beiden Lösungsansätze der MSchulBauR (klassische Flurführung) und der Clusterbildung nach AGBF-Bund (flexible Nutzungseinheiten) erläutern. Für Lehrerzimmer und Schulverwaltung gelten die allgemeinen Schutzziele der LBO. Lager- und Abstellräume erfordern keine erhöhten Anforderungen, da es sich nicht um Aufenthaltsräume handelt. Die Studie wird die relevanten gesetzlichen Grundlagen und technischen Baubestimmungen auflisten, die für die brandschutztechnische Bewertung herangezogen werden. Organisatorische Maßnahmen, die über den baurechtlich geforderten Brandschutz hinausgehen, sind nicht Gegenstand der Studie. Die Brandverhütungsschau wird im Hinblick auf die geplante konzeptionelle Änderung bewertet, wobei einige Maßnahmen als umgesetzt gelten oder durch die neue Konzeption entfallen könnten. Die Studie schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse, die die grundsätzliche Umsetzbarkeit des Konzepts zur Ausbildung von Lernclustern bestätigt, jedoch Kompensationsmaßnahmen wie eine flächendeckende Brandmeldeanlage empfiehlt. Weiterhin werden Untersuchungen der bestehenden Bauteile und eine Gebäudevermessung empfohlen, bevor ein detailliertes Brandschutzkonzept zur Genehmigung eingereicht wird.