Labormanagement und labormedizinische Versorgung für Krankenhaus

Das Marien-Hospital Euskirchen GmbH beabsichtigt die Neukonzeption und Neuvergabe der labormedizinischen Versorgung durch einen Labor-Management-Vertrag über 60 Monate. Im ersten Schritt wird eine ergebnisoffene Prüfung moderner Versorgungskonzepte durchgeführt. Dies umfasst klassische Konzepte wie ein 24/7-Präsenzlabor mit Organisation der POCT/BGA und Blutzuckeranalytik sowie externe Laborversorgung für Mikrobiologie und Spezialanalytik. Alternativ werden Netzwerklösungen mit breit aufgestellter POCT-Technik und externer Probenbearbeitung in Betracht gezogen. Spezialuntersuchungen, zeitunkritische Befundungen mit kleiner Serienlänge und mikrobiologische Untersuchungen sind stets vom Anbieter zu erbringen. Das Management des Blutdepots am Klinik-Standort Euskirchen obliegt ebenfalls dem Anbieter. Je nach gewähltem Konzept übernimmt der Anbieter mindestens die ärztliche Leitung des Präsenzlabors, die ärztliche Leitung des Blutdepots, die Aufgabe des Qualitätsbeauftragten Hämotherapie, die Mitarbeit in der Transfusionskommission und die Leitung der Labor- und POCT-Kommission. Die Klinik strebt eine Ausrichtung der labormedizinischen Versorgung an der medizinischen Fallschwere der Patienten an. Der Anbieter soll die Beachtung aktueller Leitlinien unterstützen und in Zusammenarbeit mit dem Medizincontrolling einen ergebnisorientierten Controlling-Ansatz umsetzen. Ziele sind die Verbesserung der Qualität, die Reduzierung von Betriebskosten und die kontinuierliche Überprüfung des Anforderungsverhaltens. Die zeitnahe Ergebnisbereitstellung ist entscheidend für die internen Klinikprozesse. Der Regelbetrieb ist für den 01.04.2026 geplant. Ergebnisse aus externen Untersuchungen sollen regelmäßig am gleichen Tag, spätestens am Folgetag bis 10:30 Uhr vorliegen. Sämtliche Verbrauchsmaterialien, Kalibratoren und Kontrollmaterialien, einschließlich der POCT-Geräte (ausgenommen Teststreifen), sind in den Sachkostenangeboten zu inkludieren. Die Anbindung an ein LIS (inkl. Order-Entry-System) muss gewährleistet und das LIS vom Anbieter bereitgestellt werden. Die Preise und Konditionen sind grundsätzlich fix, Preisanpassungen sind nur in Höhe der Inflationsrate und im beiderseitigen Einvernehmen möglich. Bei abweichenden Analysezahlen werden die Sachkosten linear fortgeschrieben oder zurückgeführt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 60 Monaten mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Vertragsende. Die Klinik versorgte 2024 stationär 14.344 Fälle und ambulant ca. 45.000 Patienten. Ein MVZ gehört ebenfalls zum Klinikverbund. Der Selbstzahleranteil liegt zwischen 8% und 12%.