Architekturplanung für neues Pflegezentrum in Stralsund

Die Wohlfahrtseinrichtungen der Hansestadt Stralsund gemeinnützige GmbH (WFE) plant den Neubau eines Pflege- und Bürgerzentrums in der Smiterlowstraße in Stralsund. Das Projekt ist eine Wiederholungsplanung auf Grundlage einer bereits erbrachten Planung bis einschließlich Leistungsphase 3 gemäß § 34 HOAI. Der frühere Entwurf sah eine Tiefgarage vor, auf die nun verzichtet wird, wodurch Funktionsräume neu verortet und Parkplätze auf dem Außengelände geplant werden müssen. Die Nutzung von Geothermie wird durch einen Fernwärmeanschluss ersetzt. Ein zentrales planungsrechtliches Erfordernis stellt die vollständige Aufhebung aller bestehenden Baulasten dar. Das geplante Pflege- und Bürgerzentrum soll als integrativer Bestandteil eines modernen Sozialcampus entstehen und die bestehende, nicht mehr zukunftsfähige Pflegeeinrichtung vollständig ersetzen. Ziel ist die Schaffung eines lebendigen, barrierefreien Quartiersstandorts mit pflegerischen, sozialen, wohnlichen und gemeinschaftlich nutzbaren Angeboten. Geplante Nutzungseinheiten sind eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 70 Plätzen, Zimmergrößen entsprechend den Empfehlungen des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe 5 (KDA 5) sowie den zukünftigen Anforderungen des Wohnformen- und Teilhabegesetzes Mecklenburg-Vorpommern (WTPG M-V), optional drei barrierefreie Wohneinheiten unterschiedlicher Größe, ein öffentlich zugängliches Bürgerzentrum mit eigenem Zugang und Büroräumen, Räume für eine Physiotherapie sowie eine Cafeteria und großzügige Gemeinschaftsbereiche. Die äußere Kubatur des ursprünglich geplanten Neubaus soll grundsätzlich erhalten bleiben, wobei optionale Vorschläge zur Weiterentwicklung oder Anpassung der äußeren Kubatur willkommen sind, sofern sie funktional oder städtebaulich begründet sind. Die innenräumliche Struktur ist funktional und konzeptionell vollständig neu zu entwickeln. Der Neubau soll sowohl gestalterisch als auch technisch höchsten Anforderungen genügen. Im Vordergrund stehen serielles und energieeffizientes Bauen unter Berücksichtigung der geltenden EnEV bzw. des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), nachhaltige Bauweise mit ökologischen und ressourcenschonenden Materialien, Planung und Ausführung orientiert am BNB-Silber-Standard (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen), Nutzung von Fernwärme zur klimafreundlichen Energieversorgung, Integration von Photovoltaik-Anlagen (PV) zur Überschusseinspeisung sowie Anpassung der Raumkonzepte im Sinne von Teilhabe, Inklusion und quartiersnaher Versorgung. Die Einbindung in das städtebauliche Umfeld soll mit offenem Charakter, hoher Aufenthaltsqualität und nutzungsübergreifender Vernetzung erfolgen. Ziel der WFE ist es, mit dem Neubau ein zukunftsfähiges, sozial durchmischtes, ökologisch nachhaltiges und gestalterisch hochwertiges Pflege- und Bürgerzentrum zu realisieren. Der entstehende Sozialcampus soll einen aktiven Beitrag zur Quartiersentwicklung leisten und das Leben und Miteinander im Stadtteil Frankenvorstadt langfristig positiv prägen. Die WFE legt dabei großen Wert auf eine hohe Funktionalität sowie die langfristige Umnutzbarkeit des Gebäudes – insbesondere im Hinblick auf alternative soziale Wohnformen.