Aktivierungsmaßnahme für Arbeitsmarktintegration in Hoyerswerda

Gegenstand der Maßnahme ist die Konzeption und Durchführung einer Maßnahme zur Aktivierung und Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt für Menschen mit komplexen Problemlagen. Die Maßnahme soll Elemente zur Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie zur Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von Vermittlungshemmnissen gemäß § 45 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 SGB III umfassen. Ziel ist die Aktivierung und Stabilisierung der Teilnehmer durch individuelle Betreuung, aufsuchende Arbeit und praktische Arbeitserprobung, um sie für den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten und zu integrieren. Die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und die Festigung der Arbeitswilligkeit spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die am Maßnahmeende erreichten Ergebnisse sollen als Vorbereitung für nachfolgende weiterführende Maßnahmen im Fallmanagement dienen. Die Zielgruppe sind erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) mit besonderen Vermittlungshemmnissen, die einen hohen Stabilisierungs- und Unterstützungsbedarf haben. Dies kann sich aus fehlender Tagesstruktur, finanziellen Problemen, psychischen Auffälligkeiten, gesundheitlichen Einschränkungen, mangelnden sozialen Kompetenzen oder fehlenden berufspraktischen Erfahrungen ergeben. Teilnehmer, die ihre Meldepflichten versäumen oder sich der Zusammenarbeit entziehen, sollen nicht in die Maßnahme aufgenommen werden. Die Maßnahme hat eine Laufzeit von 12 Monaten und ist für 8 bis 10 Teilnehmer konzipiert. Die individuelle Förderdauer beträgt grundsätzlich 6 Monate, mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere 6 Monate in Abstimmung mit dem Auftraggeber. Die Wochenstundenzahl der Teilnehmer beginnt bei 20 und steigert sich auf bis zu 30 Zeitstunden pro Woche. Der Maßnahmeort ist Hoyerswerda, und die Räumlichkeiten müssen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und gut erreichbar sein. Zusätzliche Maßnahmeorte können die Aufenthaltsorte der Teilnehmer sein, im Rahmen der aufsuchenden Hilfen. Die Zuweisung der Teilnehmer erfolgt ausschließlich durch den Auftraggeber. Der Auftragnehmer muss die erforderliche sächliche und technische Ausstattung bereitstellen, einschließlich Mobiliar, PC-Ausstattung und Internetzugang. Die Räumlichkeiten müssen den Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung, der zuständigen Unfallversicherungen, den Brandschutzbestimmungen und der Sächsischen Bauordnung entsprechen. Übungswerkstätten und Sozial-/Gruppenräume müssen zur Verfügung stehen. Für die Teilnehmer müssen Telefon, Fax, Kopiergerät sowie bei Bedarf PC mit Internetzugang und Drucker vorhanden sein. Der Auftragnehmer muss während der üblichen Geschäftszeiten erreichbar sein. Das Konzept des Auftragnehmers muss die Gliederung der Bewertungsmatrix (Inhalt, Methode, Strategie; Personelle und sächliche Ressourcen; Trägerkriterien) einhalten und darf 8 DIN A4 Seiten nicht überschreiten. Es muss die Ergebnisorientierung widerspiegeln und Aussagen über Feststellung und Förderung der Leistungsfähigkeit, theoretische und praktische Kenntnisvermittlung sowie Förderplanung beinhalten. Die Maßnahme umfasst Kompetenzfeststellung, Aktivierung, Auffrischung von berufstheoretischen und -praktischen Kenntnissen sowie IT-Kompetenzen, fachpraktische Qualifizierung, aufsuchende Arbeit und betriebliche Praktika. Die sozialpädagogische Betreuung muss durchgängig gewährleistet sein. Für jeden Teilnehmer ist ein individueller Aktivierungs- und Eingliederungsplan zu erstellen. Die Methoden müssen erwachsenengerecht, praxisbezogen und der Lernfähigkeit der Teilnehmer angemessen sein. Geeignete Arbeitsmittel sind vom Auftragnehmer bereitzustellen. Das eingesetzte Personal muss fachlich qualifiziert und persönlich geeignet sein, mit einem Personalschlüssel von 0,9 Sozialpädagogen und 0,9 Anleitern pro 10 Teilnehmer. Mindestanforderungen für Sozialpädagogen sind ein abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit oder vergleichbare Qualifikationen mit relevanter Berufserfahrung. Anleiter benötigen eine pädagogische Eignung und einen handwerklich-technischen Facharbeiterabschluss. Der Auftragnehmer muss die Kontinuität des Personals sicherstellen und Vertretungsregelungen treffen. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist mit dem Auftraggeber abzustimmen. Die Vergütung erfolgt monatlich für 8 bis 10 Teilnehmerplätze, wobei die Abrechnung weiterer Plätze zum Maßnahmeende erfolgt. Fahrkosten der Teilnehmer werden gesondert abgerechnet und sind nicht im Maßnahmepreis enthalten.