Assistierte Ausbildung für junge Menschen in Hamm

Die ausgeschriebene Leistung beinhaltet die "Assistierte Ausbildung (begleitende Phase)" für junge Menschen mit Lernbeeinträchtigungen, sozialen Benachteiligungen oder sonderpädagogischem Förderbedarf, die Schwierigkeiten beim Abschluss einer Berufsausbildung haben. Die Zielgruppe umfasst junge Menschen im SGB-II-Leistungsbezug, die eine Berufsausbildung nicht fortsetzen können, nach vorzeitiger Lösung eines Ausbildungsverhältnisses keine weitere Ausbildung aufnehmen oder nach Abschluss einer unterstützten Ausbildung kein Arbeitsverhältnis begründen können. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Teilnehmer zum erfolgreichen Abschluss ihrer betrieblichen Berufsausbildung zu führen. Dies beinhaltet die Beseitigung von Sprach- und Bildungsdefiziten, den Erwerb fachpraktischer und fachtheoretischer Fähigkeiten, die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen und die Reduzierung persönlicher Problemlagen. Die begleitende Phase der Assistierten Ausbildung geht über die Vermittlung betriebs- und ausbildungsüblicher Inhalte hinaus und kann durch Ausbildungsabschnitte in einer außerbetrieblichen Einrichtung ergänzt werden. Alle Aktivitäten orientieren sich an den Ausbildungsordnungen und -rahmenplänen der Ausbildungsberufe und erfolgen unter Einbeziehung aller Akteure am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die individuelle Förderung der Teilnehmer erfolgt in Prozessphasen: Feststellung der Förderbedarfe, Förderplanung, Umsetzung der Förderplanung, Monitoring und Evaluation. Die Förderbedarfsfeststellung umfasst die umfassende Erhebung von Ressourcen und Belastungen, die für die Ausbildungsfähigkeit relevant sind. In der Förderplanungsphase werden gemeinsam mit den Teilnehmern konkrete Förderschwerpunkte und -ziele festgelegt. Die Umsetzung der Förderplanung erfolgt durch individuelle Förderangebote, die den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht werden. Durch Monitoring wird eine unmittelbare Erfolgskontrolle der Förderschritte sichergestellt, und der Förderplan wird bei Bedarf korrigiert. Eine Evaluation findet in der Regel acht Wochen vor Abschluss eines Ausbildungsjahres statt, um die individuellen Förderverläufe und -erfolge auszuwerten. Zielgruppenadäquate Lehr-/Lernansätze und -methoden, wie der Kompetenzansatz, sollen die Teilnehmer befähigen, ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Es sind Lehr-/Lernsettings zu schaffen, in denen die Teilnehmer eigene Ressourcen und Potentiale entdecken und nutzen können. Die Anwendung zielgruppenadäquater Lehr-/Lernansätze und -methoden muss sowohl in der Fachtheorie als auch in der Fachpraxis zum Tragen kommen. Die Maßnahme beinhaltet Stütz- und Förderunterricht zur Aneignung fachtheoretischer, -praktischer und allgemeinbildender Kenntnisse. Der Stützunterricht unterstützt die Teilnehmer beim Erwerb der zur Ausbildung gehörenden Inhalte, während der Förderunterricht die Methodenkompetenz und Persönlichkeitsentwicklung fördert. Die Entwicklung und Förderung von Schlüsselqualifikationen, wie Persönlichkeits-, Sozial-, Methoden-, Alltags-, interkulturelle und IT-Kompetenz, ist von zentraler Bedeutung. Eine sozialpädagogische Begleitung ist einzurichten, um individuelle Problemlagen zu bearbeiten und die Teilnehmer zur Selbständigkeit zu befähigen. Die sozialpädagogischen Angebote umfassen Krisenintervention, Konfliktbewältigung, Elternarbeit, Alltagshilfen, Unterstützung bei der Beantragung staatlicher Leistungen, Beratung, Verhaltenstraining, Suchtprävention und Koordination der Zusammenarbeit mit beteiligten Personen und Institutionen. Stütz- und Förderunterricht sowie sozialpädagogische Begleitung sind gleichrangig und erfolgen in einem Umfang von mindestens 3 bis maximal 8 Zeitstunden pro Woche. Bei teilnehmerseitig auftretenden Förderbedarfen in der Fachpraxis kann die ausbildungsbegleitende Phase durch individuelle Abschnitte der Berufsausbildung in außerbetrieblicher Form ergänzt werden.