Alarmübertragungsanlage für Brandmeldungen München - Errichtung und Betrieb

Die Konzessionierung einer Alarmübertragungsanlage (AÜA) für Brandmeldeanlagen (BMA) im Zuständigkeitsbereich des Landkreises München ist Gegenstand dieser Ausschreibung. Der zukünftige Konzessionär wird als Grundversorger agieren und eine neue AÜA errichten und betreiben. Dies beinhaltet die Bereitstellung einer Haupt-Alarmempfangsstelle (H-AES), die den Anforderungen der DIN EN 50518 genügt und nach VdS 3138 zertifiziert ist. Zusätzlich ist eine zweite, georedundante Alarmempfangsstelle (AES) mit einem Mindestabstand von 200 km zur H-AES zu errichten und zu betreiben, die ebenfalls nach DIN EN 50518 und VdS 3138 zertifiziert sein muss. Der Konzessionär ist für die Errichtung, den Betrieb und die Wartung von Übertragungseinrichtungen (ÜE) verantwortlich, die nach DIN/VDE 0833 und DIN 14675 zertifiziert sind. Dies gilt grundsätzlich für alle Teilnehmeranschlüsse im regionalen Zuständigkeitsgebiet. Eine Ausnahme besteht, wenn Teilnehmer ihre ÜE über zugelassene Neben-Alarmempfangsstellen (N-AES) aufschalten lassen. Der Konzessionär muss ein redundantes Übertragungsnetz für Brandmeldesignale bereitstellen, das den Anforderungen der DIN EN 50136 entspricht, insbesondere der DP4-Norm für alle Übertragungswege. Die zentrale Bearbeitung von Erstaufschaltungen von ÜE über die H-AES ist erforderlich, inklusive Funktionsprüfungen zur Sicherstellung der Kompatibilität. Nach der Erstaufschaltung ist ein Funktionstest mit der Feuerwehreinsatzzentrale des Landkreises München durchzuführen. Die Anbindung der Alarmempfangseinrichtung (AE) an das Einsatzleitsystem (ELS) muss über eine normierte Schnittstelle mit zweistufiger Benutzerquittung und einer Rückfallebene erfolgen. Der Konzessionär wird die Stammdaten aller ÜE verwalten und diese quartalsmäßig an die Alarm-/Interventionsdienststelle (AD/ID) des LK München übergeben. Die H-AES muss das Netz überwachen und bei ausbleibender Alarmquittierung Ersatzmaßnahmen einleiten. Eine fälschungssichere Dokumentation aller Meldungen ist gemäß DIN EN 50518 erforderlich. Die H-AES muss auch Subsysteme und Schnittstellen überwachen und Alarmquittierungen automatisch an ÜE und N-AES weiterleiten. Die technische Ausgestaltung der H-AES umfasst die Bereitstellung von Schnittstellen für die Aufschaltung von ÜE und die Durchleitung auf die Schnittstelle des Einsatzleitrechners. Die Wartung und Instandhaltung der H-AES muss gemäß DIN VDE 0833 und DIN 14675 erfolgen, mit einer Reaktionszeit von einer Stunde auf Störmeldungen und einem Beginn der Störungsbeseitigung spätestens 3 Stunden nach Meldung. Bei Verbindungsausfällen zwischen H-AES und AD/ID oder zwischen N-AES und H-AES sind spezifische Maßnahmen zur Information und Störungsbehebung zu ergreifen. Die Verwaltung der Teilnehmerdaten beinhaltet die Überprüfung, Aktualisierung und quartalsmäßige Übergabe an die AD/ID. Die Vergabe und Festlegung von Objekt-Identifikations-Nummern erfolgt in Abstimmung mit der AD/ID. Der Konzessionär ist für die Umstellung aller bestehenden Anschlüsse auf die neue AÜA innerhalb von 12 Monaten verantwortlich und trägt die Kosten dafür. Die Haftung für Fehleinsätze der Feuerwehr aufgrund von Störungen oder Fehlverhalten im Verantwortungsbereich des Konzessionärs ist geregelt. Die Aufschaltung von ÜE durch Dritte ist zu ermöglichen, entweder direkt oder indirekt über N-AES. Die ÜE müssen von nach DIN 14675 zertifizierten Facherrichtern installiert werden, die auch ein geeignetes Qualitätsmanagement nach ISO 9001 nachweisen müssen. Es dürfen nur Geräte nach EN 54-21 eingesetzt werden. Die Aufschaltabnahme der Datenübertragung der ÜE liegt in der Verantwortung des Konzessionärs. Die N-AES müssen ebenfalls redundante AES nach DIN EN 50518 und VdS 3138 betreiben und eine Standard-Schnittstelle nach VdS 2465 zur Übertragung von Meldungen an die H-AES bereitstellen. Die N-AES sind für die Überwachung von Subsystemen und Schnittstellen sowie für die Reaktion auf Ausfälle verantwortlich. Die Wartung und Instandhaltung der N-AES muss ebenfalls strenge Zeitvorgaben erfüllen. Der Konzessionär ist berechtigt, Entgelte für Teilnehmeranschlüsse, Bereitstellung und Anschlusskosten zu verlangen, wobei bestehende Teilnehmer bei der Migration keine einmaligen Kosten tragen dürfen. Für die Durchleitung von Fremdsignalen von N-AES wird ein Durchleitungsentgelt erhoben. Bei Aufschaltung von ÜE eines zugelassenen Errichters kann ein Aufschaltentgelt und Anschlusskosten verlangt werden.