Sozialpädagogische Betreuung und Begleitung für Arbeitsmarktintegration in Herten

Die Arbeitsmarktdienstleistung „Neue Wege vor Ort“ zielt auf die Stabilisierung der Erwerbsfähigkeit und die Herstellung der Prozessfähigkeit von Personen ab, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen und keine Mitwirkung erkennen lassen. Die Maßnahme richtet sich an Personen im SGB II-Bezug, die sich Angeboten der Arbeitsvermittlung entziehen und durch herkömmliche Maßnahmen nicht mehr erreicht werden. Dies umfasst Personen mit erheblichen Problemen bei der Termineinhaltung, häufigen Krankmeldungen, Verdacht auf psychische Erkrankungen, sozialer Isolation oder die Maßnahmen unbegründet abgebrochen haben oder sich weigern, an ihnen teilzunehmen. Die Maßnahme beinhaltet intensive sozialpädagogische Betreuung und Begleitung, wobei in mindestens 5 Sitzungen Problembereiche identifiziert und individuelle Lösungen erarbeitet werden sollen. Die Zielgruppe soll eine individuelle, zeitintensive sozialpädagogische Betreuung erhalten, die auch außerhalb der Räumlichkeiten der beauftragten Organisation durchgeführt werden kann. Die Inhalte umfassen die Überwindung sozialer Isolation, Ermöglichung von Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben, Verbesserung der Mitwirkungsbereitschaft, Identifizierung von Problembereichen und verborgenen Potenzialen, Identifikation von Personen, die nicht auf SGB II-Leistungen angewiesen sind, sowie den Übergang in vorrangige Leistungen. Die Methoden zur Vermittlung der Inhalte sind auf die jeweilige Person abzustimmen und auf ihre Erfolgsaussichten zu evaluieren. Die Maßnahme ist in zwei Phasen unterteilt: Phase 1 dient dem Kontaktaufbau und kann maximal 4 Wochen dauern, Phase 2 dient der eigentlichen Arbeit an den Maßnahmezielen. Die individuelle Teilnahmedauer beträgt in der Regel 4 Monate, kann aber durch die Integrationsfachkraft verlängert oder verkürzt werden. Krankheitszeiten, die nachgewiesen werden, verlängern die Zuweisungsdauer bis zu vier Wochen. Die Maßnahme endet bei fehlender Erreichbarkeit über 2 Monate, Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung, längerer Arbeitsunfähigkeit oder Abbruch. Die Präsenzzeiten sind durch die beauftragte Organisation zu entwickeln. Der genaue Maßnahmezeitraum ist dem Los- und Preisblatt zu entnehmen. Die beauftragte Organisation muss fachlich qualifiziertes und geeignetes Personal einsetzen, wobei insbesondere sozialpädagogisches Personal mit einem abgeschlossenen Studium der Sozialpädagogik/-arbeit oder Sozialen Arbeit (Diplom, Bachelor oder Master) oder Pädagogen mit entsprechenden Schwerpunkten gefordert ist. Alternativ können ausgebildete pädagogische Fachkräfte mit einschlägiger Ausbildung und relevanter Berufserfahrung eingesetzt werden. Die Räumlichkeiten müssen dem Stand der Technik entsprechen, gut erreichbar und ausgeschildert sein. Es sind vernetzte PC-Arbeitsplätze mit Internetanschluss, Office-Software, aktueller Browserversion und einem externen Bildschirm von mindestens 24 Zoll bereitzustellen. IT-Sicherheitsmaßnahmen sind zu treffen. Die beauftragte Organisation muss die Räumlichkeiten und Ausstattung während der gesamten Dauer der Maßnahmen vorhalten. Die Maßnahmeabwicklung und der Datenaustausch erfolgen auf dem im Erstgespräch festgelegten Weg. Mitteilungspflichten bezüglich Personaleinsatz und Änderungen sind zu beachten. Die beauftragte Organisation muss die zuständige Integrationsfachkraft über Gefährdungen des Maßnahmeziels informieren. Die Erstellung von Berichten und Statistiken, einschließlich eines zusammenfassenden Abschlussberichts, Zwischenberichten und individuellen Entwicklungsberichten, ist erforderlich. Die Kennzahlen zur Dokumentation sind gemäß den Vorgaben zu erfassen. Die beauftragte Organisation führt eine Teilnahmemappe für jede Person und schließt einen Teilnahmevertrag ab, der eine Belehrung zur Datenverarbeitung enthält. Ein Erstgespräch zur Festlegung der Verfahren ist vorgesehen. Bei Einrichtungen, die unter § 33 des Infektionsschutzgesetzes fallen und überwiegend minderjährige Personen betreuen, ist ein Hinweis auf den Masernschutz zu geben. Die Vergütung erfolgt als monatliche Aufwandsvergütung pro Teilnahmeplatz, die alle Kosten abdeckt. Fahrkosten und Kinderbetreuungskosten werden gesondert geregelt. Die Leistung ist umsatzsteuerfrei gemäß § 4 Nr. 15b und § 4 Nr. 21 Buchst. a UStG.