Labordiagnostische Untersuchungen für Justizvollzugsanstalten Baden-Württemberg

Der Beschaffungsgegenstand umfasst die Durchführung von labormedizinischen Untersuchungen zur Gesundheitsfürsorge von Gefangenen sowie zur Drogenanalytik. Dies beinhaltet die Analyse von Speichel- und Urinproben, wobei bei Urinproben auch Markersubstanzen zur Identifizierung des Spenders verwendet werden können. Die Untersuchungen werden für die Justizvollzugsanstalten und das Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg erbracht. Ausgenommen von der Leistungspflicht sind labormedizinische Untersuchungen, die anstaltsintern durchgeführt werden können, sowie eilige Untersuchungen, die aus Zeitgründen nicht in den Vertragslaboren bearbeitet werden können. Es werden keine Mindestauftragswerte vereinbart, weder für einzelne Anstalten noch für den Gesamtbedarf oder bestimmte Zeitabschnitte. Die in der Anlage aufgeführten Laborleistungen für das Jahr 2024 dienen als beispielhafte Information und decken etwa achtzig Prozent des geschätzten Jahresbedarfs ab. Der tatsächliche Umfang der Leistung richtet sich nach dem Bedarf der einzelnen Einrichtungen. Der geschätzte Gesamtjahresbedarf im Jahr 2024 lag bei ca. 1.000.000 Euro (brutto). Die Leistungserbringung ist für den Zeitraum vom 01.10.2025 bis zum 30.09.2029 vorgesehen. Es erfolgt keine Losbildung. Die Angebote werden auf Basis von Preis (60%), Abschlag auf den einfachen GOÄ-Faktor (20%) und Preis für Markeranalytik sowie Speicheluntersuchungen (20%) bewertet. Die Vertragssprache ist Deutsch. Die Rahmenvereinbarung wird mit Zuschlagserteilung geschlossen und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Die Preise sind Festpreise für die gesamte Vertragslaufzeit und beinhalten alle Nebenkosten. Die Rechnungsstellung erfolgt monatlich nachträglich als e-Rechnung. Der Auftragnehmer ist für die ordnungsgemäße Erbringung der Leistungen verantwortlich und muss die Einhaltung von Qualitätsstandards, Datenschutz und Datensicherheit gewährleisten. Dies beinhaltet die Vorlage von Ringversuchszertifikaten, die Durchführung durch Fachkräfte, die Bereitstellung von Untersuchungsmaterial und Befunden sowie die Gewährleistung ärztlicher Rufbereitschaft. Die Proben werden werktäglich abgeholt und am selben Tag verarbeitet. Befunde werden innerhalb von 24 Stunden zugestellt, eilige oder pathologische Befunde vorab per Telefon, Telefax oder E-Mail. Interpretationen von Befunden sind kostenlos. Der Auftragnehmer stellt kostenfrei Entnahme- und Versandmaterialien zur Verfügung und sichert die Verwendung von Sicherheitsblutentnahmesystemen zu. Für die Drogenanalytik mittels Urin wird ein Urinmarker zur Identifizierung des Spenders bereitgestellt. Die Rechnungsstellung erfolgt an die jeweilige Abrufstelle und muss als e-Rechnung erfolgen. Statistisches Material ist in Absprache mit dem Auftraggeber aufzubereiten. Umweltschutzaspekte und Energieeinsparung sind bei der Leistungserbringung zu berücksichtigen.