Generalplanung für Umbau JVA Euskirchen - Verlegung Transportbereich und besonders gesicherter Haftraum

Die Justizvollzugsanstalt Euskirchen, erbaut um 1900, besteht aus über 25 Gebäudeteilen und dient der Unterbringung männlicher Straftäter im offenen Vollzug. Nach einer Flutkatastrophe im Sommer 2021, bei der Kellerräume mit kontaminiertem Wasser geflutet wurden und sich darin der besonders gesicherte Haftraum (BgH) befand, wurde beschlossen, die Hafträume der Untergeschosse in die oberen Geschosse zu verlegen. Im Rahmen dieses Projekts soll Hafthaus 5 (HH5) vom offenen Vollzug in einen Transportbereich umgebaut werden. Dies beinhaltet diverse Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss, wo die Hafträume des offenen Vollzugs zu Hafträumen des geschlossenen Vollzugs umgebaut werden. Jeder dieser umgebauten Hafträume wird mit einer neuen, eigenen WC-Einheit ausgestattet. Zusätzlich werden alle Haftraumtüren der zuvor als offenen Vollzug genutzten Räume gemäß den Vorgaben des Sicherheitskonzepts ausgetauscht. Im Obergeschoss sind ebenfalls Umbauten vorgesehen: Ein Büroraum (Raum 5.218) soll zu zwei Hafträumen umgebaut werden, und aus einem Gemeinschaftshaftraum (Raum 5.205) sollen zwei räumlich getrennte Hafträume entstehen. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Integration des besonders gesicherten Haftraums (BgH) in Form eines neuen Anbaus, der eine direkte räumliche Anbindung an das Bestandsgebäude HH5 aufweisen wird. Die Machbarkeitsstudie liefert einen ersten Überblick über die geplanten baulichen und gebäudetechnischen Maßnahmen sowie den baulichen und organisatorischen Brandschutz. Das Brandschutzkonzept sieht vor, dass die einzelnen Geschosse als Nutzungseinheiten definiert werden, die jeweils in drei Evakuierungsabschnitte unterteilt sind. Diese Abschnitte werden durch Brandschutztüren voneinander getrennt, um sicherzustellen, dass im Brandfall zwei baulich gesicherte Rettungswege zur Verfügung stehen. Die Umbaumaßnahmen umfassen die Errichtung von Sanitärkabinen in den Hafträumen, die Anpassung von Fenster- und Türöffnungen, die Installation von Vergitterungen und Schallschutzverglasungen sowie die Erneuerung von Bodenbelägen mit Epoxidharzbeschichtung. Die technischen Anlagen werden ebenfalls angepasst, einschließlich Lüftungs-, Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen, wobei vandalensichere Ausführungen und die Einhaltung spezifischer Sicherheitskonzepte im Vordergrund stehen. Die gesamte Maßnahme erfordert eine sorgfältige Planung und Ausführung unter Berücksichtigung der besonderen Gegebenheiten einer Justizvollzugsanstalt, einschließlich der Sicherheitsbestimmungen und des Betriebsablaufs.