Verkehrstechnische Planung von Lichtsignalanlagen in Potsdam

Die Landeshauptstadt Potsdam plant die Vergabe eines Rahmenvertrags für die Planung von Straßenverkehrstechnik, insbesondere Lichtsignalanlagen (LSA). Die Planungsleistungen umfassen sowohl die Neuplanung von LSA als auch die Überplanung bestehender Knotenpunkte im gesamten Stadtgebiet. Das Stadtgebiet ist in zwei Bearbeitungsbereiche unterteilt, die jeweils als separate Lose vergeben werden. Die zu erbringenden Leistungen umfassen alle Phasen der Objektplanung Verkehrsanlagen, von der Grundlagenermittlung über die Vor-, Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung bis hin zur Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe sowie der verkehrstechnischen Abnahme. Die Planung hat unter Beachtung aller einschlägigen Gesetze, Richtlinien und Normen zu erfolgen. Ein besonderer Fokus liegt auf der digitalen Erstellung der Planungsunterlagen und der Berücksichtigung qualitätsgesicherter Verkehrsdaten aus verschiedenen Quellen. Die Qualität der Verkehrssteuerung soll durch die Analyse von Detektordaten, Verkehrszählungen und Floating Car Data (FCD) verbessert werden. Die Planung umfasst die Erstellung von Signallageplänen, Kabel- und Verrohrungsplänen sowie die Berechnung der LSA gemäß RiLSA und HBS. Die Konzeption der verkehrsabhängigen Steuerung für Individualverkehr (IV) und öffentlichen Personennahverkehr (ÖV) ist ebenfalls Bestandteil der Leistung. Die Planungsleistungen beinhalten auch die Erstellung von Leistungsverzeichnissen, die Mitwirkung bei der Vergabe und die verkehrstechnische Abnahme der Anlagen. Die Honorierung erfolgt auf Basis eines Punktesystems, das die Komplexität der Planungsaufgabe berücksichtigt. Besondere Leistungen, wie z.B. die Planung von BÜSTRA-Anlagen oder die Erstellung einer V2X-fähigen Steuerung, werden gesondert vergütet. Die Planung soll die Integration der LSA in ein stadtweites Qualitätsmanagementsystem für LSA gemäß RiLSA-Kapitel 8 gewährleisten. Die Berücksichtigung von Barrierefreiheit und sicheren Querungsmöglichkeiten für Fußgänger ist zwingend erforderlich. Die Planung soll unter Berücksichtigung von Leistungsfähigkeit, Verkehrssicherheit und Umweltwirkungen erfolgen. Die Ergebnisse sind sowohl in analoger als auch in digitaler Form zu liefern, wobei die digitalen Daten in einem Format bereitzustellen sind, das mit der zentralen Datenhaltung des Verkehrssystemmanagements kompatibel ist. Die Planungsleistungen umfassen auch die Analyse und Bewertung der Verkehrsqualität für alle Verkehrsarten von signalisierten und nicht-signalisierten Knotenpunkten gemäß den städtischen Qualitätsparametern. Die Einbindung qualitätsgesicherter Verkehrsdaten aus der bestehenden Verkehrssystemmanagementzentrale zur Verbesserung der Planungsgrundlage ist ebenfalls erforderlich. Die regelmäßige Entwicklung, Anpassung und Validierung von Indikatoren zur kontinuierlichen Bewertung der Signalisierungsqualität und Verkehrssteuerung ist ein weiterer Bestandteil der Planungsleistungen. Die Integration von verkehrsnetzbezogenen Analysen und Ableitung netzweiter Steuerungsstrategien zur nachhaltigen Optimierung der Verkehrsflüsse ist ebenfalls gefordert. Die Identifikation und Bewertung kritischer Verkehrsabschnitte unter Berücksichtigung von Messdaten und verkehrsplanerischen Anforderungen ist ein weiterer Aspekt der Planungsleistungen. Die kontinuierliche Analyse und Validierung von Steuerungsmaßnahmen für das StEK Verkehr, um eine evidenzbasierte Anpassung an verkehrsplanerische und umweltbezogene Zielstellungen sicherzustellen, ist ebenfalls Bestandteil der Aufgaben. Die Bewertung der Effekte von geplanten und umgesetzten Steuerungsmaßnahmen auf Verkehrsabläufe durch datenbasierte Simulationen, Modellanalysen und Monitoring ist ebenfalls gefordert. Die Sicherstellung einer strategischen Anpassung von Steuerungsparametern und Optimierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsqualität und Effizienz ist ein weiterer Aspekt der Planungsleistungen. Der Aufbau und die kontinuierliche Pflege einer strukturierten Bestandsdatenbank für Lichtsignalanlagen, um eine datenbasierte Grundlage für Steuerungsoptimierungen und Maßnahmenbewertung sicherzustellen, ist ebenfalls erforderlich.