Flächennutzungsplan und Landschaftsplan Nordwestuckermark

Die Gemeinde Nordwestuckermark beabsichtigt die Beschaffung von Planungsleistungen zur Neuaufstellung der gemeindlichen Flächennutzungsplanung gemäß § 5 BauGB mit integriertem Landschaftsplan. Der Flächennutzungsplan dient als zentrales Steuerungsinstrument der städtebaulichen Entwicklung und formuliert die zukünftigen planerischen Ziele der Gemeinde. Die bestehende Flächennutzungsplanung stammt aus den 1990er Jahren und soll an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden. Die Neuaufstellung soll Themen wie Wohnungsbau, soziale Wohnraumförderung, Gewerbestandorte, Infrastruktur, demografischer Wandel und erneuerbare Energien berücksichtigen. Ziel ist es, Leitlinien für eine verbindliche Bauleitplanung zu erarbeiten, die soziale, wirtschaftliche und Belange der Nachhaltigkeit in Einklang bringen. Die Gemeinde Nordwestuckermark liegt im nordwestlichen Teil des Landkreises Uckermark und besteht aus zehn Ortsteilen mit 38 Dörfern. Das Gemeindegebiet ist flächenmäßig groß und dünn besiedelt, geprägt von Wäldern, Seen und Feldern. Es gibt zahlreiche Schutzgebiete und Natura-2000-Gebiete. Die Bevölkerungsdichte ist rückläufig. Der räumliche Geltungsbereich des Flächennutzungsplans umfasst 254,31 km², wobei der Schwerpunkt auf den Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen liegt. Planungsgrundlage bilden die bestehenden Flächennutzungspläne und landes- sowie regionalplanerische Vorgaben. Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan soll die notwendigen Rahmenbedingungen zur gesamträumlichen Entwicklung der Gemeinde schaffen. Der Flächennutzungsplan ist im Normalverfahren mit Umweltprüfung aufzustellen. Ein Landschaftsplan ist gemäß § 9 Bundesnaturschutzgesetz zu erstellen. Es sind raumordnerische Belange, landes- und regionalplanerische Vorgaben sowie örtliche formelle und informelle Planungen zu beachten. Dazu gehören der Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR), der Sachliche Teilregionalplan "Raumstruktur und Grundfunktionale Schwerpunkte" und der Integrierte Regionalplan Uckermark-Barnim. Ein Gemeindeentwicklungsplan wird parallel erarbeitet und soll in den Flächennutzungsplan einfließen. Ein Kriterienkatalog zur Errichtung von Photovoltaik-Freiflächen ist ebenfalls zu berücksichtigen. Weitere Leistungsgegenstände sind Flächenpotenzialuntersuchungen für Wohnungsbau und Gewerbe, Anpassung an den demografischen und klimatischen Wandel, Einsatz erneuerbarer Energien und Einarbeitung bisheriger Änderungen und Berichtigungen aus Bauleitplanverfahren. Bei der Erarbeitung des Flächennutzungsplans sind die Standards zur Digitalisierung sicherzustellen, insbesondere die Verwendung des IT-Austauschstandards XPlanung (XPlanGML). Die Gemeinde Nordwestuckermark hat eine Zuwendung der Planungsförderrichtlinie 2024 erhalten, wodurch das Planungsvorhaben bis zum 31.12.2028 zu realisieren ist. Die Gemeinde beabsichtigt eine zügige Projektdurchführung und strebt den Beschluss des Flächennutzungsplans bis spätestens November 2028 an. Zusammen mit dem Angebot wird eine umfassende Zeitschiene erwartet. Die Planungsleistungen umfassen alle Leistungen, die für das Vorbereiten und Erstellen des Flächennutzungsplans erforderlich sind, einschließlich der Umweltprüfung und der Mitwirkung bei den Verfahren. Die verschiedenen Arbeitsschritte sind so auszugestalten, dass ein zielorientierter Projektablauf gewährleistet ist. Die Projektbeteiligung in den politischen Gremien der Gemeinde ist durch Präsentation der Zwischenstände und Ergebnisse sicherzustellen. Sämtliche Kommunikation und Schriftwechsel erfolgen in deutscher Sprache. Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans und des Landschaftsplans sind bereits vorliegende Planungen und Konzepte zu berücksichtigen. Als Planungshorizont ist ein Prognosezeitraum bis mindestens 2040 zu berücksichtigen. Zentrale Zielsetzungen sind die Erarbeitung einer mittel- und langfristigen Strategie zur geordneten städtebaulichen und naturräumlichen Entwicklung sowie die nachhaltige Ausgestaltung und Beeinflussung der Siedlungsentwicklung. Im Ergebnis soll ein Flächennutzungsplan vorliegen, in dem die ersichtlichen Fragen und Probleme planerisch angemessen gelöst sind. Die Funktion der einzelnen Ortsteile soll gestärkt und die Funktionszuordnung überprüft werden. Die Bau- und Gewerbeflächen und Infrastruktur sollen angemessen und bedarfsgerecht entwickelt werden. Gegenstand der Ausschreibung sind die Neuaufstellung eines Flächennutzungsplans, die Erarbeitung des Umweltberichts und die Neuaufstellung eines integrierten Landschaftsplans. Eine losweise Beauftragung ist nicht beabsichtigt. Im Leistungsbild Flächennutzungsplan sind die Leistungsphasen 1 bis 3 vorgesehen, im Leistungsbild Landschaftsplan die Leistungsphasen 1 bis 4. Der Auftraggeber behält sich eine Beauftragung der als Option mit anzubietenden besonderen Leistungen vor. Die Gemeinde Nordwestuckermark erwartet einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Budget, Kostensteuerung und Kostenentwicklung. Eine enge und kooperative Abstimmung zwischen der Gemeinde und dem Auftragnehmer wird vorausgesetzt. Der Gemeinde Nordwestuckermark sind an den Bearbeitungsergebnissen Flächennutzungsplanung und Landschaftsplanung die Nutzungsrechte einzuräumen.