Klärschlammentsorgung und Phosphorrückgewinnung Wolfratshausen

Der Abwasserverband Isar-Loisachgruppe vergibt Dienstleistungen für die Entsorgung und Verbrennung von entwässertem Klärschlamm, der auf der Kläranlage Wolfratshausen anfällt. Die Leistungserbringung erfolgt auf Grundlage eines Vertrags und einer Leistungsbeschreibung. Der Klärschlamm wird mittels Zentrifugen entwässert und mit Polymeren behandelt. Jährlich fallen etwa 4.300 bis 4.500 Tonnen entwässerter Klärschlamm mit einem durchschnittlichen Trockensubstanzgehalt von ca. 22 % an. Die jährliche Trockenmasse beträgt rund 1.000 Tonnen, und der organische Trockensubstanzgehalt liegt im Durchschnitt bei 63 %. Aktuelle Ergebnisse von Schlammproben sind in einem Anhang aufgeführt. Aufgrund von PFT-Werten, die teilweise den Vorsorgewert überschreiten, ist eine landwirtschaftliche oder landbauliche Verwertung des Klärschlamms nicht möglich. Daher muss der Klärschlamm einer Monoverbrennung mit anschließender Phosphorgewinnung aus der anfallenden Asche zugeführt werden. Der Auftrag beinhaltet den Abtransport und die fachgerechte Entsorgung des entwässerten Klärschlamms von der Kläranlage Wolfratshausen zu einer Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage. Alle Kosten und Gebühren für die Ladungsübernahme, die Gestellung von Abrollcontainern, die Verwiegung, den Transport und die Verbrennung sowie die Phosphorrückgewinnung sind inbegriffen. Die Abfuhr erfolgt in 30 m³-Abroll-Containern, die vom Auftragnehmer gestellt werden. Die Befüllung der Container wird durch den Auftraggeber in der Verladehalle an drei Verladestellen vorgenommen. Die Abroll-Container müssen ein Fassungsvermögen von 30 m³ mit maximalen Innenmaßen von L*B*H = 7,00 m * 2,43 m * 2,25 m aufweisen und eine Zuladung von mindestens 20 Tonnen pro Container gewährleisten. Dies resultiert in jährlich etwa 215 Transporten. Der Auftragnehmer ist für den Wechsel der Container verantwortlich. Die Zentrifuge wird in der Regel von Montag bis Freitag betrieben. Der Auftraggeber informiert den Auftragnehmer, wenn ein Container gefüllt und abholbereit ist. Der Auftragnehmer kann den Container mit einer separaten Zutrittsberechtigung abholen. Die vollen Container müssen spätestens zwei Tage nach Information über die Abholbereitschaft durch den Auftraggeber abgeholt und neue leere Container gestellt werden; bei Wochenenden verlängert sich die Frist auf drei Tage. Das Gewicht des beladenen und unbeladenen Lkws muss auf einer geeichten Wiegeanlage ermittelt werden, und diese Wiegekarte dient als Grundlage für die Abrechnung. Die gesamte thermische Verwertung muss gemäß der Verordnung über die Verwertung von Klärschlamm, Klärschlammgemisch und Klärschlammkompost (Klärschlammverordnung - AbfKlärV) in einer Monoverbrennungsanlage erfolgen. Der im Asche enthaltene Phosphor ist zurückzugewinnen und dem Phosphorkreislauf zuzuführen. Die Verwertung muss über vertraglich vereinbarte Verbrennungsanlagen erfolgen. Die primär angegebene Verbrennungsanlage muss eine Verfügbarkeit von mindestens 80 % garantieren. Eine zweite Verbrennungsanlage ist zur Sicherung der kontinuierlichen Klärschlammabnahmebereitschaft anzugeben. Der angebotene Einheitspreis muss auch bei Nutzung der zweiten Verbrennungsanlage und bei Massenverschiebungen gültig bleiben. Im Angebotspreis sind Mautgebühren, Wiegekosten und Kosten für Begleitscheine (Entsorgungsnachweise) einzurechnen. Die Regelungen der AbfKlärV, insbesondere hinsichtlich der Lieferscheine gemäß § 17 f AbfKlärV, sind zu beachten. Die Bewertung der Angebote erfolgt anhand von Preis (85 %) und der Umweltfreundlichkeit der eingesetzten Fahrzeuge anhand der Euro-Norm (15 %).