Gefangenentransporter mit Vergitterung für Brandenburg

Die Ausschreibung betrifft die Lieferung von zwei Gefangenentransportfahrzeugen (GTW) mit Vergitterung für die Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen. Das Basisfahrzeug ist als Kleintransporter mit Normaldach spezifiziert und muss eine Mindestlänge des Lade-/Fahrgastraum von 2.500 mm bei einem Radstand von ca. 3.000 mm aufweisen. Die Fahrzeugbreite darf maximal 1.900 mm (ohne Spiegel) bzw. 2.300 mm (mit Spiegeln) und die Fahrzeughöhe maximal 2.000 mm (ohne Aufbauten) betragen. Die zulässige Gesamtmasse ist auf 3.500 kg begrenzt, bei einer Mindestnutzlast von 830 kg, die für den Einbau von Gittern und einer Sicherheitstür geeignet sein muss. Das Fahrzeug muss mindestens sieben Sitzplätze (fünf im Fahrgastraum, zwei im Fahrerraum) und serienmäßig mindestens vier Türen (zwei Fronttüren, eine Schiebetür, eine Heckklappe oder zwei Heckflügeltüren) besitzen. Die aktuelle Abgasnorm (Euro 6d-ISC-FCM bzw. WLTC/WLTP) und die EU-Verordnung Nr. 2019/2144 (GSR II) sind einzuhalten. Die Motorisierung soll zwischen 90 und 110 kW liegen, mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe und Dieselantrieb. Eine umfangreiche Sicherheitsausstattung ist gefordert, darunter ABS, ASR, ESP, EDS, Frontairbags, Notbremsassistent, Geschwindigkeitsassistent, Totwinkel-/Spurwechsel-Assistent, Müdigkeitswarner, Rückfahrassistent mit Kamera, Abbiege- und Kollisionswarnsysteme. Als Fahrerassistenzsystem ist ein Tempomat mit Abstandregulierung vorgesehen. Die elektrische Ausstattung umfasst elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel. Die Beleuchtung soll aus LED-Scheinwerfern mit Tagfahrlicht und Fahrlichtautomatik, Nebelscheinwerfern und einer LED-Umfeldbeleuchtung an der Schiebetür bestehen. Eine Radioanlage mit RDS, DAB+, Bluetooth-Freisprechfunktion und Navigationsgerät ist erforderlich. Die Klimatisierung und Heizung muss sowohl das Fahrerhaus als auch den Fahrgastraum abdecken und über separate Regelungsmöglichkeiten verfügen, gegebenenfalls mit Zusatzheizung. Eine Standheizung (Wasserheizung) ist ebenfalls gefordert. Das Fahrzeug wird mit zwei Reifensätzen (Sommer/Winter) ausgeliefert und muss mit Reserverad, Wagenheber und Werkzeug ausgestattet sein. Die Fenster im Fahrgastraum müssen blickdicht verglast sein und eine zusätzliche Splitterschutzfolie aufweisen. Die Vergitterung umfasst Sicherheitsgitter an den Seitenscheiben, eine Gittertür hinter der Schiebetür mit Fesselklappe und eine weitere Vergitterung hinter der letzten Sitzreihe mit Stauraum und Notausstiegsmöglichkeit. Der Fußboden im Fahrgastraum erhält einen Gummibodenbelag mit Ladekantenschutz. Eine Sondersignalanlage mit drei blauen Rundumleuchten und einer Tonfolgeanlage ist zu installieren. Der Fahrgastraum ist mit einer 2er-Sitzbank und einer klapp- und wickelbaren 3er-Sitzbank ausgestattet, beide mit Kunststoffpolsterung. Die Karosserie muss eine verstärkte Hinterradfederung aufweisen. Die Lackierung ist in Weiß vorgesehen, ergänzt durch RAL 5017 (verkehrsblau) Folienstreifen und weiße "JUSTIZ"-Aufschriften. Das Schließsystem beinhaltet eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, wobei die Schiebetür manuell verschließbar sein muss und über ein Zusatzschloss verfügt. Eine Video-Überwachungsanlage für den Fahrgastraum mit Infrarotkamera und Split-Screen-Funktion ist gefordert. Zusätzliche Leseleuchten im Fahrerhaus und Trittstufenbeleuchtung sind vorgesehen. Das Fahrzeug muss für den digitalen BOS-Funk vorbereitet sein, inklusive Spannungsabgriffen, Masseverteiler, separatem Funkhauptschalter, Antenne und Funklautsprecher. Die Qualität, der Korrosionsschutz und die Ersatzteilversorgung müssen für mindestens 10 Jahre bzw. 300.000 km gewährleistet sein, inklusive einer Garantie gegen Durchrostung und Oberflächenkorrosion von mindestens 10 Jahren. Die Gewährleistungsfrist beträgt mindestens zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung. Die Materialien müssen umweltfreundlich und recyclingfähig sein. Brandschutz- und Unfallschutzvorschriften sind einzuhalten, wobei nur schwer entflammbare oder nicht brennbare Materialien verwendet werden dürfen. Die Zulassung erfordert die Einholung von Ausnahmegenehmigungen, die Abnahme durch den TÜV sowie die Bereitstellung aller erforderlichen Unterlagen in deutscher Sprache, inklusive Umweltplakette und UVV-Prüfung. Die Kosten für das Basisfahrzeug und den Ausbau werden zu 70% bewertet. Der Auftragnehmer übernimmt sämtliche Reisekosten für Bauüberwachung und Zwischenabnahmen. Die Zahlungsmodalitäten sehen Abschlagszahlungen nach Bauabschnitten vor, mit einem Zahlungsziel von 14 Tagen unter 3% Skonto oder 30 Tagen ohne Abzug.