KI-gestütztes klinisches Entscheidungsunterstützungssystem für Klinikum Magdeburg

Gegenstand der Ausschreibung ist die Beschaffung eines KI-gestützten klinischen Entscheidungsunterstützungssystems für den stationären Bereich, das den Anforderungen des Fördertatbestandes 4 des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) entspricht. Das System soll die Behandlungsqualität und Patientensicherheit durch evidenzbasierte, datengetriebene, KI-gestützte Entscheidungsunterstützung verbessern und klinische Prozesse optimieren. Es muss als Medizinprodukt gemäß der Medical Device Regulation (MDR) zertifiziert sein. Funktionale Kernanforderungen umfassen die Generierung von Risikoprädiktionen für relevante Erkrankungen auf Basis von Patientendaten, die Ausgabe von Hinweisen bei Überschreiten kritischer Werte und die Bereitstellung evidenzbasierter Entscheidungsunterstützung für Pflegemaßnahmen. Das System muss prädiktive Modelle für mindestens drei definierte Krankheitsbilder bereitstellen und die Relevanz dieser Krankheitsbilder für verschiedene klinische Settings erläutern. Des Weiteren soll es Verdachtsdiagnosen auf Basis von Labor- und Vitalparametern sowie medizinischen Regelwerken generieren und anzeigen können, wobei mindestens fünf Verdachtsdiagnosen abgedeckt sein müssen. Eine konfigurierbare Regel-Engine zur Erstellung eigener Regeln und zur Hinterlegung klinischer Prozesse ist ebenfalls gefordert. Die Dokumentation des Umgangs mit Hinweisen muss rechtssicher und nachvollziehbar sein. Das System soll zukünftig erweiterbar sein, insbesondere hinsichtlich weiterer prädizierbarer Krankheitsbilder, Verdachtsdiagnosen und der Verarbeitung nicht strukturierter Daten. Schnittstellenstandards wie HL7/FIHR, MDM, ADT, ORM und ORU sind für die Anbindung an das Krankenhausinformationssystem (KIS), das Patientendaten-Management-System (PDMS) und das Laborsystem erforderlich. Die technische Implementierung kann webbasiert, On-Premise oder in der Cloud erfolgen, mit Unterstützung für Single Sign-On (SSO) über Active Directory. Die Rechnungslegung muss bis spätestens 08.12.2025 möglich sein. Ein detailliertes IT-Konzept, das die notwendigen Server-, Backup- und IT-Infrastrukturen beschreibt, die Datenintegrität und Aktualität von Leitlinien und KI-Modellen gewährleistet und die Kosten für IT-Sicherheit gemäß KHZG ausweist, ist beizulegen. Ebenso ist ein Einführungs- und Schulungskonzept erforderlich, das die Einführungsschritte, Anwender- und Admi-nschulungen, "train the trainer"-Ansätze, Echtbetriebsbegleitung, Mitwirkungsleistungen des Auftraggebers sowie einen beispielhaften Projektplan mit Ressourcenplanung und Meilensteinen für das Klinikum umfasst. Die Verfügbarkeit eines Test- oder QM-Systems zur Funktionalitäts- und Update-Prüfung ist zu bestätigen. Das System muss durch eigenes Personal mit entsprechender Qualifikation installiert und ein Projektmanager gestellt werden. Anwender-Schulungen müssen vor Ort in deutscher Sprache (Sprachlevel mindestens C1) erfolgen. Ein Wartungs- und Servicekonzept ist vorzulegen, das das technische Ausfallkonzept, Reaktionszeiten bei Fehlern je nach Schweregrad, Servicezeiten, Wiederherstellungszeiten, Patch-Einspielungsprozesse, EVB-IT-Vertragsdetails und die Möglichkeit regelmäßiger Servicetermine vor Ort beschreibt. Die Kosten für Wartung und Service für zunächst 36 Monate, mit jährlicher Verlängerung bis zu einer maximalen Laufzeit von zehn Jahren, sind anzugeben. Die Investivkosten, einschließlich Lizenzkosten und IT-Sicherheitsmaßnahmen, sowie einmalige Setupkosten für Migration, Netzwerkanbindung, Customizing und Schnittstellen sind detailliert aufzuschlüsseln.