Multifunktionaler Temper- und Sinter-Ofen für Technische Hochschule

Die Technische Hochschule Wildau (TH Wildau) plant die Beschaffung eines multifunktionalen Temper- und Sinter-Ofens (MuTSO), um ihre Forschung im Bereich Maschinenbau mit modernster Verarbeitungstechnik zu stärken. Der Ofen soll einen Temperaturbereich von Raumtemperatur bis 1700/1800°C abdecken und für vielfältige Forschungsaufgaben eingesetzt werden. Der MuTSO soll vielseitig einsetzbar sein, um die Fertigung und Bearbeitung unterschiedlicher Bauteile und Komponenten zu ermöglichen. Zu den geplanten Anwendungen gehören das Sintern von Silberleittinten auf Leichtbaukomponenten, das Nachtempern von Faserverbundkunststoffen zur Erzielung maximaler Aushärtungsgrade und Spannungsreduktion, das Tempern, Härten und Anlassen von Stählen sowie die thermische Behandlung von additiv mittels 3D-Lasersinterverfahren aus Metallpulver hergestellten Bauteilen. Höchste Temperaturen werden für den Guss von Metallen und das Sintern von Keramiken benötigt. Der Ofen muss einen laborgeeigneten Steuerrechner mit Bedien- und Überwachungssoftware, APP-Anbindung und Auswertesoftware bereitstellen. Eine sicherheitsrelevante Grundausstattung für die Inbetriebnahme und den Laborbetrieb ist ebenfalls erforderlich. Das System muss betriebsbereit übergeben und eine Einweisung in das Gerät erfolgen. Zu den Mindestanforderungen an das System gehören eine Stromversorgung von 400 V, 3/PE, 50 Hz, eine Anschlussleistung von maximal 25 kW, Molybdän-Disilizid-Heizelemente oder ähnliches, eine Arbeitstemperatur von mindestens 1.700 °C, Ofenraummaße von mindestens 500 x 500 x 500 mm und Außenmaße von maximal 1.750 x 1.200 x 2.600 mm. Das Gehäuse soll eine motorisierte Abluftklappe, eine Abluftesse, eine geregelte Kühlung und eine Isolierung für niedrige Außenwandtemperaturen aufweisen. Prozessanschlüsse für mindestens ein nicht brennbares Gas, ein automatisches Begasungssystem, eine Thermoelementdurchführung und Verschlussklappen sind erforderlich. Die Steuerung muss eine präzise Temperaturregelung, eine Leistungsbegrenzung, die Steuerung der Abluftklappe und der Kühlung sowie ein integriertes WLAN-Modul und einen USB-Anschluss umfassen. Die Software soll die Steuerung des Systems ermöglichen, APP-kompatibel sein, Prozessdaten aufzeichnen und auswerten sowie in MS Excel darstellen können. Weiterhin sind eine CE-Kennzeichnung, Hinweise zum Arbeitsschutz, eine Betriebsanleitung, ein Schaltplan, ein Klemmenplan und eine Stückliste für Elektrobauteile erforderlich. Zum Sicherheitszubehör gehören Wärmeschutzhandschuhe, eine Gesichtsschutzmaske und ein Frontalschutzmantel.