Digitales Pflege- und Behandlungsmanagement für Krankenhäuser

Die zu beschaffende digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation soll die Lahn-Dill-Kliniken GmbH in ihren Prozessen umfassend unterstützen. Dies beinhaltet die digitale Erfassung und Verwaltung von Pflege- und Behandlungsdaten, die Integration von Anordnungen und die digitale Kurvenführung. Die Lösung muss in der Lage sein, sich nahtlos in die bestehende Systemlandschaft zu integrieren, insbesondere mit dem vorhandenen KIS (Krankenhausinformationssystem), PACS (Picture Archiving and Communication System) und LIS (Laborinformationssystem). Ein besonderer Fokus liegt auf dem Austausch strukturierter Daten und der Unterstützung internationaler Standardschnittstellen wie FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) und IHE (Integrating the Healthcare Enterprise). Die Dokumentation soll die Einbindung von LEP (Leistungserfassung Pflege) und ePA-AC (elektronische Patientenakte – Anwendungsfall Core) ermöglichen und den Workflow für die Abarbeitung darstellen. Die Lösung muss die MUSS- und KANN-Kriterien des KHZG (Krankenhauszukunftsgesetz) erfüllen und eine detaillierte Darstellung der Abgrenzung der 15% Informationssicherheit bieten. Ein umfassendes Konzept zur technologischen Umsetzung, inklusive Hard- und Softwareanforderungen an Server, Clients und virtuelle Serverressourcen, ist erforderlich. Das Systemkonzept soll Test- und Schulungssysteme umfassen, insbesondere die Anforderungen an die virtuellen Server-Ressourcen für die benötigten Server-Systeme. Ein Konzept zu den benötigten Datenbanken und CALs (Client Access Licenses) ist ebenfalls Bestandteil der Ausschreibung. Die Lösung muss ein Konzept zur Freigabe und zum Ausrollen von Windows Patches und sonstiger Betriebssystem-Patches für Server und Clients beinhalten, inklusive einer konzeptionellen Darstellung des Sicherheitskonzeptes. Ein detailliertes Einführungskonzept und Schulungskonzept sind gefordert, ebenso wie ein Projektplan inklusive qualitativer und quantitativer Beistellungen des Auftraggebers. Die Ausschreibung umfasst auch die Darstellung von Systemserviceleistungen, einschließlich Incident & Problem Management, Change- & Releasemanagement und ein Supportkonzept mit Remotewartung. Zudem ist eine Darstellung der Beendigungsunterstützung erforderlich. Die angebotene Systemlösung soll die Verfügbarkeit der Daten für die Patientenversorgung bei ungeplantem Systemausfall, Netzwerkausfall oder Stromausfall sicherstellen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Zugriff auf die Kurve/Medikation und der Möglichkeit, die Dokumentation während und/oder nach Ausfall weiterzuführen. Die Lösung muss die Einhaltung der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gewährleisten und die notwendigen Dokumentationen zu Datensicherheit, Datenschutz und Datenintegrität bereitstellen. Ein betrieblicher Datenschutzbeauftragter muss im Unternehmen des Anbieters bestellt sein, und es müssen regelmäßige Prüfungen zu den Datenschutzmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden. Die angebotenen Systeme müssen alle erforderlichen Konfigurationsoptionen bieten, um die Anforderungen eines BSI-Grundschutzes / ISO27001 / B3S der DKG abbilden zu können. Die Serviceprozesse sollen ITIL-konform sein und ein Webportal für Ticketerfassung und Verlaufkontrolle bieten. Die Einhaltung des deutschen Arztstandesrechtes bezüglich Speicherung und Beauskunftung von medizinischen Daten ist ebenso erforderlich wie die Einhaltung der Regularien der MDR (Medical Device Regulation). Die angebotenen System-Komponenten müssen, soweit notwendig bzw. gesetzlich oder durch Verordnung vorgeschrieben, MPG/MDR-konform sein und das CE-Zeichen besitzen. Die Systemoberfläche soll für alle einbezogenen Funktionsbereiche einheitlich und nach CUA-Standard ergonomisch und übersichtlich gestaltet sein. Eine stets aktuelle kontextbezogene Hilfefunktion in deutscher Sprache muss integriert sein. Das System muss mandantenfähig sein und die Benutzerverwaltung die Definition von Benutzergruppen in hierarchischer Abhängigkeit erlauben. Die Unterstützung verschiedener Clienttechniken wie Fat-Client, Terminal Server-Client und mobile Clients (Android- und Windows-Apps) ist erforderlich. Die Kommunikation zwischen Client und Server muss verschlüsselt erfolgen, und es dürfen keine speziellen Plug-Ins benötigt werden. Die Software muss in einem zentralen Rechenzentrum betrieben werden können, und es muss ein Standard-Programm zur Software-Verteilung für Clients eingesetzt werden.