Sanierung historischer Gebäude St. Nikolaihof Bardowick

Die Hansestadt Lüneburg beabsichtigt, die Instandsetzung und Modernisierung des Provisorats (Gebäude 19) aus dem Jahr 1559 und des Gebäudes 19d aus dem frühen 19. Jahrhundert auf dem St. Nikolaihof in Bardowick durchzuführen. Die Maßnahme wird durch die Städtebauförderung gefördert. Beide Gebäude sollen gleichzeitig saniert werden, wobei die ausgeschriebene Planungsleistung die Leistungsphasen 1 - 9 umfasst. Der Nikolaihof wird erstmals 1251 genannt und gehört zum Ensemble aus denkmalgeschützten Gebäuden des St. Nikolaihofs. Der Nikolaihof war das ehemalige Leprahospital der Hansestadt Lüneburg und befindet sich ca. 6 km außerhalb der einstigen Stadtmauern. Mit Abklingen der Lepraseuche im 15. Jahrhundert wurden zunehmend gesunde Bewohner aufgenommen, sodass sich die Anlage schrittweise zu einer Wohnanlage für Alte verwandelt hat. Im Zentrum der Anlage steht die Kapelle, deren Ursprünge im 14. Jahrhundert liegen und die 1435 erneuert wurde. Das älteste Spitalhaus ist das Alte Männerhaus, das 1316 entstand. Das Gebäude ist leergezogen und der Rückbau der neuzeitlichen Einbauten wird aktuell durchgeführt. Ein Restaurator und Bauhistoriker sind bereits beauftragt und führen die ersten Voruntersuchungen durch. Weiterhin ist ein Schadstoffgutachter beauftragt, der eine Schadstoffuntersuchung durchführt. Nach Beauftragung der Objektplanung soll das gesamte Gebäude, inkl. Tenne instandgesetzt und modernisiert werden und entsprechend der Nutzung im Haupthaus und in der Tenne hergestellt werden. Das Provisorat wurde in den letzten Jahrzehnten wohnwirtschaftlich mit zwei Wohneinheiten genutzt. Geplant ist, dass das Wohnhaus und die Tenne jeweils gewerblich genutzt werden sollen, beispielsweise als Café im Wohnhaus und als Haus der Vereine in der Tenne. Dies stellt zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Idee zur Nutzung dar, da hier der aktuelle Rückbau der neuzeitlichen Einbauten neue Erkenntnisse zur historischen Befunden bringen wird, aber auch die Nutzung der Zustimmung des Stiftungsrats und des Fördergebers bedarf. Über das Gebäude 19d ist bisher noch sehr wenig bekannt. Es wurde im frühen 19. Jahrhundert errichtet und wurde wohnwirtschaftlich genutzt. Das Gebäude weist eine Wohnfläche von ca. 36qm auf. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Fachwerkgebäude. Genau wie das Provisorat, soll auch das Gebäude 19d instandgesetzt und modernisiert werden. Das Gebäude soll wieder wohnwirtschaftlich mit einer Wohneinheit genutzt werden.