Architekturleistung Dachausbau Ketteler-Francke-Schule Bad Homburg

Die Ketteler-Francke-Schule in Bad Homburg v.d.H. benötigt eine räumliche Erweiterung aufgrund steigender Schülerzahlen und zur Umsetzung ihres pädagogischen Konzepts. Die Schule besteht aus mehreren Gebäuden, die über die letzten 100 Jahre errichtet wurden. Das Hauptgebäude, ein zweigeschossiger Mauerwerksbau mit Keller und Dachgeschoss aus den 1910er Jahren, soll im Dachgeschoss ausgebaut werden. Dieses Dachgeschoss ist teilweise ausgebaut und wird als Musikraum genutzt, während der größere Teil als Lagerraum dient. Die Erweiterung sieht die Schaffung von vier neuen Klassenräumen, zwei Differenzierungsräumen und Toiletten vor. Dies ist Teil einer umfassenderen strategischen Planung, die langfristig den Abriss und Neubau von Gebäudeteilen vorsieht, um den Anforderungen einer Ganztagsschule gerecht zu werden. Das pädagogische Konzept der Schule betont individualisiertes Lernen, Teamarbeit und die Schaffung von Jahrgangsclustern, die eine flexible Nutzung der Räumlichkeiten erfordern. Die bauliche Umsetzung im Dachgeschoss muss die statischen Gegebenheiten berücksichtigen, insbesondere die Tragfähigkeit der Decken und die vorhandenen Stahlträger, die für den Ausbau genutzt werden sollen. Es wird ein freitragender Fußboden als Holzkonstruktion über der vorhandenen Decke und den Stahlträgern empfohlen. Die Planung soll die Schaffung von Lernnischen, Differenzierungsräumen und Teamräumen ermöglichen, um die pädagogischen Ziele zu unterstützen. Die Schule legt Wert auf eine gesunde Lernumgebung mit ausreichend Licht, Luft und guter Akustik. Die Räumlichkeiten sollen multifunktional nutzbar sein und sowohl schulischen als auch außerschulischen Nutzungen dienen können. Die Planung soll auch die Bedürfnisse der Ganztagsbetreuung berücksichtigen, die derzeit einen Mangel an Plätzen aufweist. Die Schule strebt eine enge Zusammenarbeit zwischen den Jahrgängen an, indem sie sogenannte „Jahrgangscluster“ einrichtet, die gemeinsame Bereiche wie eine „Mitte“, Differenzierungsräume und übergeordnete Einrichtungen umfassen. Die Trennung zwischen Schule und Betreuung soll aufgehoben werden. Die Verwaltung soll im Erdgeschoss angesiedelt werden, Fachräume im ersten Obergeschoss. Das Cluster für die 1. Klassen ist im Untergeschoss vorgesehen. Eine Mensa, eine Bücherei und ein weiteres Cluster sollen in einem geplanten Neubau untergebracht werden. Der Ausbau des Dachgeschosses dient als Vorabmaßnahme zur Schaffung von zusätzlichem Platz und zur Anpassung an das pädagogische Konzept. Die statischen Untersuchungen haben ergeben, dass die vorhandene Stahlbetondecke über dem Obergeschoss für die Schulnutzung nicht ausreichend tragfähig ist, jedoch die Stahlträger in der Decke Reserven für einen Ausbau bieten. Die Empfehlung ist der Einbau eines freitragenden Fußbodens in Holzbauweise. Die Umsetzung ist für Herbst 2025 geplant, mit Baubeginn im Sommer 2026 und voraussichtlicher Fertigstellung im Frühjahr 2027. Die Schule legt Wert auf eine barrierefreie Gestaltung und die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Schülern mit besonderen Anforderungen. Die Räumlichkeiten sollen flexibel gestaltet sein, um zukünftige pädagogische Entwicklungen und Anpassungen zu ermöglichen. Dies beinhaltet die Schaffung von Rückzugsräumen und die Möglichkeit zur individuellen Förderung. Die Planung soll auch die Integration von Technik wie WLAN und die Nutzung von Medien berücksichtigen. Die Schule strebt eine offene und kooperative Lernumgebung an, die sowohl individuelle als auch gemeinschaftliche Lernformen unterstützt. Die Lehrerarbeitsplätze und Teamräume sollen verbessert werden, um die Zusammenarbeit im Kollegium zu fördern. Die Gestaltung der Räume soll eine positive Lernatmosphäre schaffen und die Sinne der Schüler ansprechen. Die Mensa und die Küche sollen multifunktional nutzbar sein und auch für die Ganztagsbetreuung ausgelegt sein. Die Schule möchte sich als „Gemeindezentrum“ öffnen und Räume für Kooperationen mit externen Institutionen wie Sportvereinen und der Musikschule bereitstellen. Die Aula im Verbindungsbau soll als zentraler Versammlungsraum für die Schulgemeinschaft dienen. Die Neubauten sollen clusterförmig angeordnete Lernorte mit einer zentralen Lernmitte, Lernwaben und Differenzierungsräumen umfassen. Jedes Cluster soll eine Klasse oder Lerngruppe aufnehmen können und über eine Lernwerkstatt, ein Teambüro und Sanitäranlagen verfügen. Die Lernwaben sollen zur Lernmitte hin offen gestaltet sein, um die Aufsicht zu erleichtern. Die Lernwerkstatt dient zur Unterbringung von Unterrichtsmaterialien und zur Einrichtung von Lernsettings. Die Lernwaben sind mit einsehbaren, schallisolierten Differenzierungsräumen ausgestattet. Jede Lernwabe ist von außen zugänglich und verfügt über eine Garderobe. Das Jahrgangsteam erhält einen Teamraum mit Lehrerarbeitsplätzen und Stauraum. Die Planung berücksichtigt die Notwendigkeit von Ruhe-, Spiel- und Rückzugsbereichen sowie die Gestaltung von Außenanlagen. Die Mensa soll ausreichend Platz für schichtfreie Essenszeiten bieten und eine eigene Küchenorganisation beinhalten. Es sind auch Räume für die schulische Betreuung, Elternsprechzimmer und Büros für verschiedene Gremien vorgesehen. Die Umsetzung des pädagogischen Konzepts erfordert eine flexible und multifunktionale Raumgestaltung, die den Wandel hin zu einer inklusiven und ganztägigen Schule unterstützt.