Bauwerksüberwachung von Ufersicherungsbauwerken in Berlin

Die Ausschreibung beinhaltet die jährliche Bauwerksüberwachung von etwa 1150 ufernahen Sicherungsbauwerken mit einer Gesamtlänge von ca. 171 km an den Gewässern 1. Ordnung im Land Berlin. Die Bauwerksüberwachung umfasst die Beurteilung des Zustands der Bauwerke hinsichtlich Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit, soweit dies für die Sicherheit und Ordnung der Bauwerke und deren Verkehrssicherheit erforderlich ist. Der Auftragnehmer (AN) hat den Bauwerkszustand sowie Schäden sowohl von Land als auch wasserseitig bis ca. 20 cm unterhalb des Wasserspiegels aufzunehmen. Die wasserseitige Begutachtung hat mit einem Wasserfahrzeug zu erfolgen. Die Bauwerksüberwachung ist in Anlehnung an die DIN 1076 durchzuführen, wobei das BAW Merkblatt „Schadensbewertung an Verkehrswasserbauwerken der Inspektionskategorie B (MSV-B)“ zu berücksichtigen ist. Zu erfassen sind Verschiebungen, Risse, Ausbrüche, Korrosion, Verformungen, unplanmäßige Verformungen, erhebliche unplanmäßige Einwirkungen, der Zustand von Ausstattungen wie Rettungsleitern, Farbaufträge und sonstige Verunreinigungen. Bei Röhrichtschutzpalisaden sind marode Abschnitte, fehlende Durchfahrtssperren oder defekte Schilder zu dokumentieren. Anschlusskonstruktionen bei Bauwerkswechseln sind zu berücksichtigen, ebenso Arbeiten Dritter am Gewässer und deren baulichen Anlagen sowie die Gewässerbenutzung Dritter. Wird ein Zustand festgestellt, der sofortige Maßnahmen erfordert, hat der AN den AG unverzüglich zu unterrichten und eine Handlungsempfehlung zu geben. Im Zuge der Überwachung sind aussagekräftige Digitalfotos mit Aufnahmedatum, Koordinaten und Blickrichtung zu fertigen. Der AN hat einen Ablaufplan für die Leistung zu erstellen und dem AG zu übergeben. Auf Grundlage der Erkenntnisse ist für jedes Bauwerk ein Überwachungsbericht anzufertigen, wobei das Formblatt des AG zu verwenden ist. Zu jedem Überwachungsbericht ist eine Fotodokumentation anzufertigen. Im Überwachungsbericht werden die erkannten Schäden je Bauteil dokumentiert und bewertet, und das gesamte Sicherungsbauwerk wird mit einer Überwachungsnote bewertet. Der Grad der Beeinträchtigung ist im Regelfall nach Tabelle 1 herzuleiten. Der Handlungsbedarf ist aus dem Gefährdungspotenzial und dem Grad der Beeinträchtigung abzuleiten. Der AN hat im Überwachungsbericht Handlungsempfehlungen durch geeignete Instandhaltungs- bzw. Instandsetzungsmaßnahmen zu machen. Wenn der AN Schäden oder die Schadensursache nicht umfassend beurteilen kann, sind weitere Untersuchungen / Erkundungen zu empfehlen. Die Fertigstellung ist durch eigenhändige Unterschrift des AN (Projektleitung) und dessen Vertretung auf dem Überwachungsbericht zu bestätigen. Dem AN werden zur Verwendung Daten zu den Bauwerken übergeben, die in seiner Bewertung zu berücksichtigen sind. Die Überwachungsberichte und die Fotodokumentationen sind vollständig in einem Übergabepaket digital zu übergeben. Die Handlungspriorität ist in Form einer Auflistung zu übergeben. Die Bestandsdaten für jedes Bauwerk sind digital in dem Bauwerksverzeichnis des AG einzutragen und fortzuschreiben. Der AN hat im Vertragszeitraum das Bauwerksverzeichnis fortzuschreiben und zum Ende eines jeden Jahres eine Log-Historie der vorgenommenen Änderungen zu übermitteln. Zusätzlich können Erstprüfungen, Prüfungen aus besonderem Anlass (Sonderprüfungen), Konsultationen sowie sonstige besondere Leistungen wie gutachterliche Leistungen, Planungsleistungen und Rechercheleistungen abgerufen werden.