Die Ausschreibung betrifft Vermessungsleistungen für die Zitadelle Jülich. Dies beinhaltet die Erstellung einer Vermessung nach dem Liegenschaftsbestandsmodell unter Verwendung einer Punktwolke. Die Arbeiten umfassen die Grundlagenermittlung, die Erstellung von liegenschaftsbezogenen Festpunktfeldern, die eigentliche Liegenschaftsbestandsvermessung des oberirdischen Bestands sowie die digitale Aufbereitung der Ergebnisse. Zusätzlich sind fachspezifische Zusatzleistungen für abwassertechnische Anlagen zu erbringen, einschließlich der Aufnahme von Schächten, Haltungen, Leitungen und Anschlusspunkten. Die Ergebnisse müssen im ISYBAU-Austauschformat übergeben werden. Honorarsätze für Leistungen nach Aufwand werden ebenfalls abgefragt.
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Beschreibung
Gegenstand der Maßnahme ist die Vermessung des Grundstücks der Zitadelle Jülich nach dem Liegenschaftsbestandsmodell unter Verwendung einer Punktwolke. Die Zitadelle Jülich ist eine landeseigene, renaissancezeitliche Anlage mit Residenzschloss aus dem 16. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Die Anlage hat eine Grundfläche von ca. 300 x 300 m mit vier Eckbastionen und ist durchschnittlich etwa 12,5 Meter hoch. Die Wälle zwischen den Bastionen sind zwischen 32 und 45 Meter dick. Die Bereiche der Zitadelle sind öffentlich zugänglich, was Publikumsverkehr und die Berücksichtigung schulischer Belange mit sich bringt. Die Anfahrt erfolgt über einen Tunnel mit beengten Durchfahrtsverhältnissen. Es besteht Absturzgefahr auf den Wallanlagen, und die Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften ist zwingend. Anweisungen von Museumspersonal oder schulischem Personal sind nur nach Absprache mit der Projektleitung umzusetzen. Die Zitadelle ist Teil eines Artenschutzprojektes für Fledermäuse, was Einschränkungen bei Arbeiten in bestimmten Bereichen zur Folge haben kann. Der Bieter muss sich vor Angebotsabgabe über die örtlichen Verhältnisse informieren. Die fachlichen Grundlagen bilden die Baufachliche Richtlinie Vermessung und die Baufachlichen Richtlinien Liegenschaftsbestandsdokumentation. Das Bezugssystem für die Lage ist ETRS89 (UTM), für die Höhe DHHN2016. Das Bezugssystem für die Höhe ist vor Beginn der Arbeiten mit dem Auftraggeber abzustimmen. Zu Projektbeginn ist zu klären, welche Teile der Liegenschaft durch Bewuchs für die Erfassung als Punktwolke ungeeignet sind. Die Arbeiten beginnen unmittelbar nach Auftragserteilung, die prüfbare Schlussrechnung ist spätestens am 07.11.2025 zu übergeben. Nebenkosten wie Vermarkungsmaterial, Datenträger, Post- und Fernmeldegebühren sowie Reise- und Wegezeiten sind in die Einheitspreise einzurechnen. Die Leistungspositionen umfassen Grundlagenermittlung (Aufgabenklärung, Informationsbeschaffung, Ortsbesichtigung, Erhebung von Bestandsunterlagen, Planung des Messeinsatzes, Sicherheitseinweisung, Beschaffung von Ausweisen) und Verkehrssicherungsmaßnahmen. Weiterhin sind Auszüge aus amtlichen Nachweisen (Lage-/Höhenfestpunktfelder) zu beschaffen. Die Anlage von liegenschaftsbezogenen Festpunktfeldern richtet sich nach den Vorgaben der BFR Vermessung. Dies beinhaltet die Erstellung von LAP-Übersichten, die Einrichtung von Sicherungspunkten (LSP) und deren Vermarkung und Einmessung. Die Messung und Berechnung der LAP/LSP muss an das amtliche Lagebezugssystem angeschlossen werden. Die Nachweise sind gemäß den Vorlagen zu den BFR Verm zu erstellen. Die digitale Aufbereitung der Festpunktdaten (LAP, LSP, LHP) erfolgt zur Übernahme in die Liegenschaftsbestandsdokumentation gemäß BFR LBestand. Die Liegenschaftsbestandsvermessung umfasst die Aufnahme des oberirdischen Bestands in Lage und Höhe mit allen topographischen und technischen Einrichtungen, einschließlich Gebäude, Straßen, Wege, Plätze, Flächen, Einzelbäume und Geländeoberfläche. Die Aufnahme und Abrechnung erfolgt nach Fläche für zusammenhängende Flächen ab 1 ha. Die Ergebnisse der vermessungstechnischen Leistungen sind digital so zu übergeben, dass sie vom DV-System des Auftraggebers eingelesen werden können, im GML-Format als Fortführungsdatensätze gemäß BFR LBestand. Dies beinhaltet die digitale Aufbereitung des oberirdischen Bestands nach Fläche und die Übergabe von Koordinaten der Objektpunkte als ASCII-File auf Datenträger. Bilddaten aus photogrammetrischer Luftbildvermessung sind ebenfalls zu liefern. Fachspezifische Zusatzleistungen umfassen die Erfassung der geometrischen Daten abwassertechnischer Anlagen gemäß BFR Abwasser. Dies beinhaltet die Aufnahme von Schächten (punktförmig, flächenförmig, verdeckt), Haltungen und Leitungen sowie Anschlusspunkten (z.B. Straßenabläufe, Gebäudeanschlüsse). Die Ergebnisse sind im ISYBAU-Austauschformat (XML-2017) zu übergeben, inklusive Objektgeometrie und Fachdaten wie Entwässerungsart, Objektbezeichnung, Schachtfunktion, Abwasserart, Status, Anzahl Anschlüsse, Bauwerkstyp etc. Die Abrechnung erfolgt je erfasstem Objekt. Abschließend sind Honorarsätze für Leistungen nach Aufwand für verschiedene Positionen wie Auftragnehmer, Vermessungsingenieur, Vermessungstechniker, Vermessungsassistent, Messtrupp und EDV-Operateur anzugeben. Diese Leistungen bedürfen der vorherigen Zustimmung des AG, und Arbeitsberichte sind kalendertäglich zu führen.