Berufsorientierung für Förderschüler in NRW 2025/2026

Die Ausschreibung beinhaltet den Abschluss von Rahmenvereinbarungen zur Umsetzung des Einstiegsinstruments "Potenziale entdecken – dein Einstieg in die Berufliche Orientierung" für Schüler der Jahrgangsstufe 8 an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung (KME) sowie Schüler der Jahrgangsstufe 10 oder im drittletzten Schulbesuchsjahr in der Berufspraxisstufe an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (GG). Ziel des Einstiegsinstruments ist es, die Jugendlichen für ihren eigenen Berufsorientierungsprozess zu sensibilisieren und sie zu motivieren, ihre Stärken und Potenziale zu erkunden und hinsichtlich einer Übersetzung in die Berufswelt zu reflektieren. Die Schüler sollen dabei erleben, welche Bedeutung die Selbst- und Fremdeinschätzung für diesen Prozess hat. Durch den individuellen reflexiven Selbstfindungsprozess sollen die Jugendlichen in ihrer Berufswahlkompetenz gestärkt werden. Das Einstiegsinstrument wird zweitägig mit einer Durchführungsdauer von jeweils 4 Zeitstunden umgesetzt und beinhaltet eine Einführung, Aufgabenblöcke mit Reflexionsphasen und eine Transferphase. Die Aufgabenblöcke bestehen aus handlungsorientierten Aufgaben, die Arbeitssituationen aus dem Berufsalltag simulieren und von einer pädagogischen Begleitperson betreut werden. Die Aufgaben müssen die vier Berufsbereiche handwerklich-technisch, kaufmännisch-verwaltend, künstlerisch-kreativ und sozial-pflegerisch abdecken und so gestaltet sein, dass typische Arbeits- und Handlungsabläufe möglichst ganzheitlich abgebildet werden. Die Reflexionsphasen beinhalten eine angeleitete Selbstreflexion über die Aufgabe und den Erhalt von Feedback über die Beobachtungen der Begleitperson sowie Peer-Feedback. Die Transferphase beinhaltet eine Transferaufgabe, die Bezüge zwischen den individuellen Stärken und Interessen zu einer informierten, selbstbestimmten Berufswahl herstellt. Die Schüler erhalten zu Beginn des ersten Durchführungstages den landeseinheitlichen „Stärken-Kompass“, der eine Beschreibung der acht Stärken und Raum für die Dokumentation der Selbst- und Fremdeinschätzung enthält. Zudem erhalten die Schüler ein anerkanntes, erprobtes und schulformadäquates Portfolioinstrument, in das sie ihren „Stärken-Kompass“ abheften sollen. Die Umsetzung erfolgt durchgängig in Kleingruppen von bis zu vier Schülern, wobei ein Personalschlüssel von 1:4 (eine pädagogische Begleitperson betreut und beobachtet maximal vier Schüler gleichzeitig) einzuhalten ist. Die pädagogischen Begleitpersonen müssen über eine formale pädagogische Qualifikation verfügen und zur Umsetzung des Einstiegsinstrumentes geschult worden sein. Die Aufgaben müssen den jeweiligen Sozialformen, Stärken und Potenzialbereichen sowie Berufsbereichen zugeordnet werden. Die Aufgaben sowie deren Reflexion müssen kultur-, sprach- und gendersensibel sowie inklusiv und barrierefrei gestaltet sein.